50 Fathoms – Kampagnenlog #08: Im Gefängnis

Die Gruppe befindet sich noch immer im Norden des kieranischen Kaiserreichs und eine scheinbar unlösbare Aufgabe liegt vor ihr. Unlösbar? Herausforderung angenommen!

SPOILER: Das Kampagnenlog behandelt die Plot-Point-Kampagne und die Savage Tales aus dem Settingbuch. Zwar sind sämtliche Aufzeichnungen subjektiv und spiegeln die Abenteuer unserer Spielgruppe wieder, aber dennoch werden im Laufe der Zeit Handlungen und Geheimnisse aus der Kapitänskajüte offenbart. Diese Worte mögen als Warnung reichen.

Paltos ist eine ziemlich felsige Stadt und die hier lebenden Masaquani haben manchmal einen merkwürdigen Dialekt, denn sie verschlucken den ein oder anderen Vokal. So wird aus „Masaquani“ schnell mal ein „Masquani“. Aber das ist nachvollziehbar, hier oben in der Einsamkeit muss man wohl wortkarg werden. Viel hat Paltos nicht zu bieten. Und zu allem Übel, machen sie Jagd auf Magier. Und wir hatten von denen beinahe ein halbes Dutzend an Bord unseres kleinen Schiffs. Ich machte mir großen Sorgen um meinen geliebten Kapitän Ceraptis. Er ist zu alten, um in den Eisenminen des Kaiserreichs länger als ein paar Tage zu überleben – falls der alte Blindfisch überhaupt den Weg findet.

Doch nun hatten wir erst einmal ein paar andere Probleme zu lösen. Wir mussten dringend mit dem Feuermagier de Orinjo sprechen und der saß in Haft. Also schickte der Kapitän Arla und mich los, damit wir beim Gefängnis vorbeischauen. Vielleicht durften wir de Orinjo ja besuchen. Derweil schlug ein gewisser O’Shanks meinem Kapitän vor, seinen Kumpel de Orinjo gewaltsam zu befreien. Ceraptis wollte sich das noch überlegen.

Die Wachen am Gefängnis waren über unsere Anfrage verblüfft und verwiesen auf den Gouverneur. Der müsse so etwas entscheiden. Also gingen wir zum prächtigsten Gebäude und baten beim Oberdiener von Torak Tor um eine Audienz. Wir sollten am nächsten Tag wiederkommen. Okay, das hätte schlimmer, aber auch schlechter laufen können.

Am Abend gab es für die Mannschaft Fusel und Freigang. Außerdem hatte ich entschieden, mir das Gesicht meines Kapitäns auf den rechten Oberarm tätowieren zu lassen. Mir fehlte nur noch das nötige Kleingeld.

Das schwand weiterhin, denn wir kauften für den Gouverneur einen großen und teuren Kuchen. Tor schien dem Kaiser Jannis Jant nachzueifern und ziemlich viel zu futtern. Wie sich herausstellte, war dem tatsächlich so. Der Kuchen war jedenfalls eine gute Investition.

Der Gouverneur ließ sich tatsächlich darauf ein, dass wir mit de Orinjoi sprechen dürften. Allerdings verlangte er dafür einen saftigen Anteil an unserem Lohn für den Gefangenentransport. Puh, das war nicht wenig, aber der Kapitän erklärte sich einverstanden. Anhand seiner minimalen Tentakelbewegungen war aber klar, dass er mit der Sache höchst unzufrieden war.

Zurück an Bord der kleinen Schicksalsbringerin wurden nun die Optionen besprochen. Wir kamen überein, dass der Kapitän, Arla und ich die Gefangenen ablieferten und mit de Orinjo sprechen sollten. Auf dem Weg zur Festung hoch grübelten wir lautstark weiterhin nach, was die Aufmerksamkeit eines der Gefangenen erregte, der nun heftig zappelte. Was wollte er nur? Neugierig plädierte ich dafür, vor der Übergabe ein letztes Gespräch zu wagen. Und das ließ uns dann sämtliche Pläne umwerfen. Wäre der Gouverneur zuvorkommender gewesen, hätte die Sache vielleicht eine ganz andere Wendung genommen.

So aber kamen wir mit den Gefangenen überein, sie für einen Ausbruch einzusetzen. Immerhin verfügten alle drei über Magie. Wir manipulierten ihre Fesseln entsprechend, dann machte sich Arla auf den Weg in den Hafen. O’Shanks und seine Leute sollten für eine Ablenkung in der Stadt sorgen. Sie und Scampimus besorgten sich ein Dingi, ließen es weitgehend volllaufen und zogen damit unter Wasser zur Rückseite der Festung. Von hier aus, mit Hilfe von Equinas, begannen sie den Aufstieg, um die Wachen von hinten in die Zange zu nehmen. Die Gefangenen, der Kapitän und ich würde uns in die Festung mogeln und von vorne zuschlagen. So ungefähr sah jedenfalls der Plan aus.

Tatsächlich konnten wir ihn auch weitgehend in die Tat umsetzen, doch dann ging irgendetwas schief und aus der leisen und stillen Flucht, wurde ein furchtbarer Kampf auf Leben und Tod. Gleichzeitig entdecke ich in einer der Zellen noch zwei Gefangene, die sicherlich ebenfalls fliehen wollten. Einer von ihnen war ein alter Doreen, dessen Kette ich sofort entzwei schlug. Und dann war die Hölle nicht nur ausgebrochen, sondern wir auch mittendrin. Sämtliche anwesenden Magier schlugen mit ihren schlimmsten Sprüchen zu. Und an dieser Stell kam mir der Gedanke, dass der Kaiser vielleicht Recht hatte im Umgang mit ihnen…

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