50 Fathoms – Kampagnenlog #33: Familienzusammenführung

Noch immer stecken die männlichen Teile der Gruppe in der Kanalisation fest, genau unter dem Abort, während die weibliche Besatzung in Seide gehüllt das Badezimmer unsicher macht. Um die Sache perfekt zu machen, habe ich mir diesmal die Namen so notiert, dass ich sie zuordnen kann – und meinen Charakterbogen mit den Notizen auch mit nach Hause genommen. Nach mehr als dreißig Spielsitzungen wird der Kapitän endlich klug…

SPOILER: Das Kampagnenlog behandelt die Plot-Point-Kampagne und die Savage Tales aus dem Settingbuch. Zwar sind sämtliche Aufzeichnungen subjektiv und spiegeln die Abenteuer unserer Spielgruppe wieder, aber dennoch werden im Laufe der Zeit Handlungen und Geheimnisse aus der Kapitänskajüte offenbart. Diese Worte mögen als Warnung reichen.

Da waren wir nun, Little John, Scampimus und ich, Kapitän Flyppa von der Ceraptis. Wir drei standen in der Kanalisation, mitten unter dem Toilettenloch, und starrten nach oben. Scampimus war überraschend aufgetaucht. Unser Scurillian war zufälligerweise in den Abwässern unterwegs, um die Gepflogenheiten der Landbewohner zu untersuchen. Zufälle gibt es. Little John und ich vertrieben uns die Zeit mit Kartenspielen. Das führte beinahe dazu, dass wir entdeckt wurden. Und das, als ich gerade Volle Segel auf der Hand hatte. Zum Glück blieben wir aber doch unentdeckt.

Kyta und Arla waren derweil oben und warteten auf Chun Li, die schöne Tochter des Tätowierers Lao Wu, die mit der Hand des Alkohols verheiratet werden sollte. Und wir würden sie befreien.

Irgendwann wurde  Chun Li von ihren Wachen endlich in die Waschräume gebracht, um sich zu erleichtern und zu erfrischen. Das war zwar etwas früh, aber Gelegenheit macht Befreier. Leider wollten sich die Wachen nicht entfernen. Ein Dilemma, dass unsere beiden Schiffsoffizierinnen dann blutig und brutal lösten: Kyta rammte der einen Wache die Spitze ihres Haarkamms in den Hals, Arla knallte der anderen Wasserblasen ins Gesicht und sprengte dieses damit. Wasser kann halt hart wie Fels sein, wenn es unsere geflügelte Elementaristin so will.

Arla und Kyta kletterten mit Chun Li nach unten, Little John gab Hilfestellung. Leider waren die Eunuchen aufmerksam geworden und sahen nach, was los war. Den ersten, Sho Deng, konnte Little John mittels Waffengewalt überreden sich uns zumindest kurzzeitig anzuschließen. Den zweiten Eunuch, Mao Tsu, schlug er nieder und ich trug diesen dann mit uns. Arla erklärte, es sei gut Eunuchen an Bord zu haben, die brächten Glück. Verstehe ich nicht, muss so eine Artanisache sein.

Wir erreichten ohne weitere Probleme den Ausgang der Kanalisation und glitten ins Hafenwasser. Tauchend stießen wir zu unserer Ceraptis vor und kletterten durch den geheimen Eingang an Bord. Na ja, also durchs Fenster am Heck. Chun Li war erst einmal in Sicherheit, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis die Hand des Alkohols uns stellen würde. Der Mann konnte sich an seinen Rumflaschen abzählen, dass wir hinter der Sache stecken.

Also gab ich der Mannschaft den Befehl auszulaufen, nach Süden zu segeln und dort versteckt auf uns zu warten. Arla empfahl noch, dass einige der Matrosen sich etwas verkleideten, um die Täuschung zu perfektionieren. Dann ging ich mit meinen Offizieren wieder von Bord, während die Ceraptis Deiking verließ. Gerade noch rechtzeitig, denn schon waren Bewaffnete am Dock aufgetaucht. Als diese erkannten, dass unser Schiff für sie gerade unerreichbar war, wandten sie sich dem Laden von Lao Wu zu. Das hatten wir auch getan, über die Seitenstraßen.

Während Kyta und ich von hinten kamen, sicherten Arla und Scampimus die Dächer. Little John tat auf unschuldiger Bürger und stand in der Nähe des Haupteingangs. Wir kamen gerade noch rechtzeitig, um Lao Wus Hinrichtung zu verhindern – und zwar mit brutaler Gewalt. Es zahlte sich dabei aus, dass wir so gut aufgestellt waren. Leider erwischte es Kyta, aber mit meiner starken Hand presste ich eine weiche Gum-Gum-Frucht in ihren Mund aus, was die Verletzung heilen ließ.

Die Wachen des Alkohol-Kriegsherren waren mit der Situation überfordert. Von oben bekamen sie noch ein paar heftige Zauber rein und Little John platzierte dazu noch ein paar Granaten. Sache erledigt. Dachten wir. Aber es kamen weitere Wache heran. Also beschlossen wir ins Hafenbecken zu springen und unter Wasser zu fliehen. Leider waren es vom Laden bis ins Wasser ein paar Meter und die herannahende Horde besaß Armbrüste.

Während Arla, Scampimus und Little John losliefen und sich dem Bolzengewitter aussetzten, behielt ich kühlen Kopf. Ich hob einfach eine Türe aus ihren Angeln und benutzte sie als Schild und Deckung. So konnte ich Lao Wu und Kyta sicher zum Hafenbecken geleiten. Dann nur noch einen Sprung und wir tauchten in Sicherheit. Kyta hatte leider noch eins abbekommen, deswegen bekam sie eine weitere Frucht verpasst.

Alles in allem war die Sache gut gelaufen und wir lagen im Zeitplan. Nach all den Monaten gemeinsamer Fahrt hatte sich herausgestellt, dass wir eine gut eingespielte Mannschaft waren. Lao Wu bedankte sich bei uns, dann schickten wir ihn mit Scampimus nach Süden. Wir anderen blieben, denn noch immer hatten wir einen weiteren Auftrag zu erledigen…

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