Deadlands – Karte von Colorado
Diesmal dreht sich alles um meine Deadlandskarte zu Colorado. Die Karten die ich im Netz fand, die haben mir alle nicht so richtig zugesagt. Zu verspielt, zu realistisch, zu wenig Infos, zu viele Infos … die ein oder andere Rollenspielseele kennt das Dilemma sicherlich. Also habe ich mich daran gesetzt und eine eigene Karte erstellt. Doch bevor ich zu den Details zur Karte und die Arbeit daran komme, erst einmal eine Pause*.
*Ich habe keinen Werbe-Deal mit KitKat, ich finde das Video einfach nur supergeil.
Die Karte zu erstellen war nicht ganz einfach. Die offizielle Settingkarte ist sehr grob und kommt an die tatsächlichen Verhältnisse nicht heran – vor allem in Bezug auf Relation und Entfernungen. Außerdem wollte ich neben den großen Bahngesellschaften auch zeigen, dass es kleinere Linien gibt, die eher regional operieren und sich an dem großen Wettlauf nach Westen nicht beteiligen. Deswegen habe ich die Denver & Rio Grande eingebaut. Auf Youtube kann man sich dazu schöne Videos anschauen, wie diese Linie durch die Royal Gorge fährt. Ganz toll zur Inspiration. Da sind dann sicherlich auch einige Abenteuer möglich.
Außerdem habe ich bei den Ortschaften eingetragen, wann sie gegründet wurden. Ich mag es auf den ersten Blick zu sehen, wie alt eine Ansiedlung ist. Vor allem führt das vor Augen, wie schnell sich Nordamerika teilweise verändert und sich die Siedler ausgebreitet haben. Mit Zeitleisten und Datumsangaben zu arbeiten erleichtert es auch die Fragen von neugierigen Spielgruppen zu beantworten. Dabei ist es wie mit Minibiographien von NSCs: Die Spielgruppe bekommt diese Information vielleicht nie an die Hand, aber es gibt einem selbst doch etwas Sicherheit und verankert den NSC tiefer im Gefüge.
Erstellt habe ich die Karte mit einem Bildbearbeitungsprogramm (in diesem Falle Photoshop Elements). Als Basis hat eine topografische Karte gedient, auf der ich alle Layer entfernt habe. Dann habe ich die Settingkarte darübergelegt und diese dann versucht halbwegs in die richtige Relation zu bekommen. Anschließend haben ich die Orte aus der Settingkarte eingetragen, aber auch von interessanten Ansiedlungen, die auf einer realen Karte zu finden waren. Dann habe ich mittels Wikipedia die Gründerjahre abgeglichen und mir dabei gleichzeitig ein paar Inspirationen geholt. Canon City ist dagegen enthalten, weil ich überlegt habe, wie ich das Abenteuer „Die dritte Hand des Teufels“ nach Colorado bekomme. So bin ich übrigens auch auf die Denver & Rio Grande (D&RG) gekommen.
Die Eisenbahnlinien habe ich weitgehend von der Settingkarte übernommen. Allerdings habe ich den Spoiler zu „The Flood“ entfernt. Den realen Verlauf der D&RG habe ich adaptiert und so eingezeichnet, wie ich ihn für meine Kampagne brauche. Es gibt ein paar schöne Detailkarten die zeigen, wie viele Ortschaften diese Linie in den Rockys miteinander verbunden hat. Eine richtige Bergarbeiterbimmelbahn, so wie es ausschaut.
Um etwas mehr Orientierung und Kolorit zu bekommen, habe ich auch ein paar Landmarken eingebaut. Bei dieser Gelegenheit wurden von mir dann auch noch ein paar Seen ausradiert, die es erst seit Anfang des zwanzigstens Jahrhunderts gibt. Mit Blick auf das Deadlandsabenteuer „Guess Who’s Coming to Donner?“ habe ich dann auch noch den Donner Pass in der Karte eingetragen. Sicher ist sicher.
Mit dem Endergebnis bin ich recht zufrieden. Die Arbeit an der Karte hat mir zudem Spaß bereitet und mir etwas mehr Wissen vermittelt (was ich garantiert bald wieder vergessen habe). Fürs Web habe ich die Karte übrigens ins JPG-Format gebracht und stark verkleinert. Die Auflösung sollte aber ausreichend sein. Zudem habe ich noch eine Variante mit Raster (30×30 Meilen). An dieser ist spannend, dass ich auf einen Blick ablesen kann, was ein Reiter an einem Tag für eine Strecke zurücklegt, beziehungsweise ein Zug in einer Stunde (ein bis zwei kurze Aufenthalte eingerechnet). Nachfolgend aber nur die Karte ohne Raster, da ich es mit dem Speicherplatz nicht übertreiben mag.