Hellfrost 02 – Vom Wagnis einer Reise
Also zumindest bei uns war es letzten Sonntag schwül. Da kam eine Partie „Hellfrost“ an sich gelegen. Aber erst gewitterte es heftig, dann floss der Schweiß in Strömen. Für eine Partie Rollenspiel war es dann doch etwas zu heftig, trotz einer kalten Spielwelt. Deswegen rückte das Spiel zeitweise etwas in den Hintergrund und es wurde lieber etwas gebömmelt.
Das die Sonne irgendwann dermaßen vom Himmel knallte hatte wenigstens den Vorteil, dass ich die Kieselsteine hereinholen konnte, um sie mit einem Edding in Runen-Bennies zu verwandeln. Es gibt da ja eine Regelerweiterung von TAG. Mal sehen, wie viel Spaß die macht. Allerdings nehme ich nur die Variante mit den Boni auf bestimme Eigenschaftswürfe. Trotz Heldenschicksal möchte ich eher klassisch angehaucht spielen.
Für meine Gruppe habe ich bei G+ ein Album, sowie ein Doc erstellt, um Grafiken und Spielweltinformationen zu teilen. Das funktioniert bei G+ prima und dank der Einstellungen ist alles im privaten Rahmen. Das gefällt mir ganz gut und ich hoffe, das bleibt bei dieser Plattform auch so.
Jedenfalls erstellte ich für meine Gruppe auch eine Karte der Freilande und habe da fleißig Übersetzungen aus dem Ärmel geschüttelt. Da ich keinen echten Schimmer habe, sind garantiert etliche kreative Begriffe vorhanden. Egal! Bis irgendwann mal etwas Offizielles nachkommt, erfreue ich mich an meinem Kram.
Auf der Karte habe ich Dalsetter und Dunross auch so gesetzt, dass sie für meine Planung die passende Position haben. Das ist nicht ganz korrekt, aber mir egal.
Einer meiner Spieler glänzte beruflich bedingt durch Abwesenheit und eine Spielerin war noch mit Dreharbeiten beschäftigt und wollte nachkommen. Zeitlich kein Problem, da eine andere Spielerin noch ihren Charakter erschaffen musste. Und prompt hatten wie eine zweite Taigelfe, eine Klingentänzerin namens Gletschertanz. Wegen dem Gletscher wurde die Elfe aber meistens Gletscherspalte genannt. Das muss sich erst noch einpendeln.
Gletschertanz stieß allerdings erst außerhalb von Aslov auf Fynn und Adrack Felsenhammer, die beide auf dem Weg nach Dalsetter waren. ap-Annwn hatte ihnen ein Schreiben mitgegeben, dass sie seinem Diener vorzeigen sollten. Der würde ihnen dann den Wagen und die Pferde übergeben, um damit das Mehl aus Dunross abzutransportieren.
Wie angedeutet traf Gletschertanz just auf die beiden Männer, als die auf dem Weg nach Dalsetter waren. Fynn trieb seine Scherze mit der Elfe und Adracks drei Bartzöpfe bebten mehr als einmal vor unterdrücktem Zorn. Obwohl Fynn sein Bestes gab, hatte der Zwerg noch immer keinen Sinn für den Humor des Engro entwickelt.
Gemeinsam ging es nun weiter Richtung Dalsetter. Gletschertanz war die Richtung egal, was an einem kleinen, düsteren Geheimnis lag. Gegen Abend erreichte die kleine Gruppe das Dorf und Fynn gönnte sich einen Spaß mit ap-Annwns Diener. Der knallte erst einmal die Türe zu und wollte seine Ruhe.
Die Gruppe beschloss im Gasthaus des Dorfes unterzukommen und nahm dort Quartier. Während sich Elfe und der Engro eine ordentliche Mahlzeit gönnten und sich auf ihren Vorräten ausruhten, zählte Adrack insgeheim unter dem Tisch seine Scilde. Da muss wohl jemand die nächsten Tage seinen Gürtel enger Schnallen.
Am nächsten Morgen hatte sich der Diener etwas beruhigt und war bereit, sich das Schreiben seines Herren durchzulesen. Widerwillig übergab er den drei Fremden die beiden Pferde, Donner und Trittsicher. Die Helden packten zusammen und dann ging es los Richtung Dunross.
Weit kam das Trio allerdings nicht, denn sie gerieten in einen Hinterhalt. Orks hatten sich auf die Lauer gelegt. Zwar bemerkte Adrack die stinkenden Schwarzpelze, aber so ein Zwerg ist halt etwas langsam. Unter einem Pfeilgewitter stapfte der sture Zwerg einfach los. Erst die einschlagenden Pfeile klärten Gletschertanz und Fynn darüber auf, warum.
Nun, die Absprache war noch ziemlich dürftig, dafür reagierten alle sehr schnell. Fynn blieb erst einmal auf dem Boden des Wagens liegen, während Gletschertanz vom Wagen sprang und hinter dem Zwergen herrannte. Ihre Waffen im Laufen zu ziehen, gestaltete sich etwas schwerer als gedacht. Allgemein verliefen einige Aktionen noch sehr amateurhaft, aber immerhin handelt es sich ja um angehende Helden. Also alles ausbaufähig.
Schlussendlich waren die fiesen Orks tot und es hatte nur die Taigaelfe erwischt. Während Adrack den toten Orks die Goldscilde abknöpfte, kam auch schon Eisblume mit ihrem Schreckenwolf Schneewehe um die Ecke. Die beiden hatten es tatsächlich geschafft, ihre Kompagnons einzuholen. Unglücklicherweise ist so ein Schreckenswolf eine Zumutung für Pferde. Donner und Trittsicher gingen prompt durch. Gletschertanz, Fynn und Adrack konnten sich zwar im letzten Augenblick auf den Wagen ziehen, aber im Nachhinein war das eine überstürzte Sache.
Der Wagen überschlug sich beinahe, dann gewann Gletschertanz aber die Kontrolle zurück. Eisblume beschloss mit Schneewehe dem Wagen in sicherem Abstand zu folgen. Es ging also weiter. Prompt ging im Trubel irgendwie die Wunde der Klingentänzerin unter. Au weh …
Abends erreichten die Helden einen der Wegtürme. An sich ein willkommener Unterschlupf, aber davor standen einigen Wagen ohne Pferde. Und es drang kein Rauch aus dem Kamin. Die Gruppe ahnte Böses. Fynn beschloss also vorzuschleichen, um die Lage zu erkunden. Gletscherspalte befürchtete, dass er vielleicht einen bösen Scherz plane und ging hinterher. Adrack traute dem Braten – also Fynn – nicht über den Weg und wollte kein Feigling sein. Also rannte er los, um die beiden anderen zu überholen. Eisblume blieb kopfschüttelnd zurück.
Die untere Etage ließ darauf schließen, dass es einen Überfall gegeben hatte. Und es gab Blutspuren. Adrack beschloss also hochzugehen. Nun wollte Fynn der Erste sein und lief los. Leider rutschte er auf den mit gefrorenem Blut überzogenen Stufen aus und fiel hin. Dadurch war der Frostzwerg schneller oben – und noch schneller wieder unten. Ihm war der Schrecken in die Glieder gefahren!
Ja, das ist schon eine eklige Szene, die im oberen Stockwerk zu betrachten ist. Deswegen habe ich hier Furchtwürfe angesetzt und noch einen Malus angerechnet. Der beruhte vor allem darauf, unvermittelt und ohne Vorwarnung mit diesem schrecklichen Anblick konfrontiert zu werden.
Fynn marschierte auch hoch, aber der Engro riss sich zusammen. Als Gletscherspalte hinterherkam, fiel sie dagegen beinahe tot um (20 auf der Furchttabelle). Eisblume wurde von Adrack vorgewarnt, deswegen erhielt sie keinen Malus uns schaffte den Wurf.
Die Sache endete darin, dass sich Adrack und Gletschertanz den Wagen nahmen und erst einmal ein Stück die Straße zurückfuhren. Eisblume eilte ihnen nach, um sie zu beruhigen, während Fynn die Wagen der Toten zerschlug, um daraus Scheiterhaufen aufzutürmen. Als Kleriker war er natürlich um ein anständiges Begräbnis bemüht.
Schlussendlich übernachtete Fynn alleine im Turm. Wenigstens war Schneewehe bei ihm und leistete dem Engro Gesellschaft. Die anderen bauten sich ein Iglu, um dort die Nacht zu verbringen.
Während Gletschertanz schlief, hielten Eisblume und Adrack Wache. Der Zwerg hatte leider Pech und stapfte bei seinem Rundgang in ein kleines Orklager. So leise wie möglich verschwand er wieder und kam dann bei Fynn heraus. Von hier aus war es ein Leichtes, wieder zum Iglu zurückzukommen. Leider vergaß der Frostzwerg, seine Kameraden vor den Orks zu warnen. Er ging davon aus, dass die Schwarzpelze weiterschliefen und keine Gefahr darstellten.
Pustekuchen! Natürlich kam es zu einem heftigen Gefecht. Hier stapfte Adrack erneut einfach auf die Orks zu und machte den Boromir. Am Ende des Kampfes lag er mit Pfeilen gespickt auf dem verschneiten Waldboden, über den ihn Eisblume zum Iglu ziehen musste. Die Orks hatte sie mit Schneeball-Geschossen erledigt, was allerdings seine Zeit gedauert hatte. Ärgerlicherweise war Gletschertanz erst aufgewacht, als der Kampf vorbei war.
Nun ging es mit dem Wagen dann doch zum Turm zurück, um dort die restliche Nacht zu verbringen. Am nächsten Morgen ging es nach Dunross weiter. Vorher entdeckten die Helden noch einen hinterrücks erschossenen Botenreiter. Fynn packte die Leiche auf den Wagen, um sie später beisetzen zu können. Das Schreiben, dass sie bei dem Toten gefunden hatten, ließ zudem Schlimmes ahnen.
Schwer angeschlagen und mit einem Toten auf dem Wagen, erreichte die Gruppe dann Dunross. Hier gab es eine ziemlich große Rattenplage und es drohte den Dörflern der Hungerstod. Eisblume fragte sich zurecht, warum die Leute noch im Dorf blieben. Aber es war halt deren Heimat und sie hofften darauf, der Plage doch noch Herr zu werden.
Während dem Gespräch versammelten sich Ratten um den Wagen, denn sie witterten die Neuankömmlinge und den leckeren Proviant, der mitgeführt wurde. Zudem hatte Fynn Adracks Axt ordentlich eingefettet, um dem Zwergen eine Lektion zu erteilen. Der schnappte sich nun seine Waffe, um die Ratten vom Wagen zu schlagen. Aber der Griff flutschte ihm aus der Hand und die Axt landete auf dem Boden. Sofort stürzten sich die Nager darauf.
Adrack dachte gar nicht daran abzuwarten, bis die Ratten das Fett weggenagt hatten. Er ignorierte den zunehmenden Tumult der Nager und sprang einfach in die Meute hinein – schwerverletzt, mit angeknacksten Rippen …