Hellfrost – Die Grenzlande 06: Orkischer Abfall
Mit Spielsitzung Nummer 6 eröffnet unsere Hellfrostrunde nun das Tavernen-Rollenspieljahr 2019. Und natürlich gibt es nach all der Zeit ein paar offene Fragen: Was haben wir zuletzt gemacht, warum sind wir im Dungeon, wie funktionieren die Regeln noch mal? Alles Fragen, die mit Spaß und Unterhaltung geklärt werden konnten. Zudem durften wir einen neuen Spieler in unseren Reihen begrüßen, der als kampfkräftiger Zwerg mehr als willkommen ist.
Maire „Moosauge“ (Tuomi, Heilerin)
Ist zwar keine Gnadenschwester, tritt aber ansonsten in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Mutter. Lebt derzeit bei Robyn und Jym im Wagen.
Minna Dragisdotor (Saxa, Priesterin der Eira)
Kehrt nach langer Zeit nach Hause zurück, lebt wieder bei ihren Eltern und versucht Frieden zu verbreiten.
Walburgis Schiefertafel (Frostzwergin, Runenmagierin)
In der Hochzeitsnacht fiel ihrem Mann ein Stein auf den Kopf. Seitdem ist sie Witwe und lebt bei ihrem Bruder.
Isra Pendasdotor (Saxa, Skaldin)
Hört gerne Nielans Geschichten und ist Minnas beste Freundin.
Bahri Stahlhand (Frostzwerg, Runenmagier)
Stammt aus Karad Narog und ist ein großer Liebhaber von Bier.
Allanon Kältesucher (Frostgeburt, Elementarist)
Wurde als Säugling in der Bergen ausgesetzt, von Nielan gefunden und aufgezogen.
Die tapferen und erfahrenen Helden kämpften sich weiterhin durch die dunklen Gänge der Silbergipfel. Da stießen sie zufällig auf Bahri Stahlhand, einen zwergischen Runenmagier. Er war dem Signalruf der Gruppe gefolgt, der vor einigen Tagen durch die Silbergipfel schallte. Leider fiel er in einen Spalt und landete in einem dunklen Gang, in dem er zudem noch seinen Fuß in einem eisigen Spalt einklemmte. Ohne Hilfe kam er nicht weiter. Und natürlich waren die Helden hilfsbereit. Doch, zu allem Übel, waren gerade ein paar orkische Kundschafter unterwegs, die langsam näher kamen.
Also wurde Bahrin einfach geschnappt und mit Gewalt aus seinem Stiefel gezogen. Dann verbarg sich die tapfere Heldengruppe in einem Seitenspalt, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Die Orks kamen um die Ecke und bemerkten nichts. Einer von ihnen machte einen derben Scherz, entdeckte den Stiefel, hielt diesen für alt und strullerte dann in den Stiefel bis Oberkante hinein. Dann zogen die Orks weiter.
Bahrin nahm die Sache weitgehend gelassen. Er befreite seinen Stiefel, schüttete den Inhalt weg und zog sich dann den feuchten Stiefel über. Gemeinsam ging es weiter und der Neuankömmling erfuhr, warum sich die Helden unter Tage aufhielten: Es galt Orks auszukundschaften und einen wahrscheinlich bevorstehenden Angriff aufzuhalten.
Die Tunnel führten tief hinein in die Gipfel und irgendwann stießen die Helden auf eine gewaltige zwergische Trinkhalle, die über drei Ebenen verlief. Beinahe ließ Maire hier ihr Leben, denn sie versuchte zuerst im Dunkeln das Gebiet auszukundschaften. Aber die Sache verlief glimpflich.
Die Trinkhalle war ein imposanter Anblick, trotz des Alters und der Schäden, die marodierende Orkbanden angerichtet hatten. Und auch hier lagen die sterblichen Überreste von Zwergen und Orks, die sich eine erbitterte Schlacht geliefert hatten. Waren dies noch die Ausläufer des sagenumwobenen Karad Azal? Darauf gab es erst einmal keine Antwort. Die Helden bargen aus den Trümmern noch einige kostbare Kelche, dann führte sie Bahrins feine Nase zu einer halb zerstörten Falltüre, aus der es nach Bier roch – trotz der vielen Jahrhunderte, die seit der Zerstörung der Trinkhalle zurücklagen. Bahrin, Isra und Minna gingen nach unten, Maire und Walburgis hielten oben Wache.
Der Keller der Trinkhalle war gigantisch und die Zeichen einer längst zurückliegenden Schlacht überwältigend. Der ganze Boden war einst kniehoch mit Bier geflutet worden, dass dann zu Eis erstarrte. Der alte Braumeister und seine Gesellen hatten sich einen erbitterten Kampf gegen orkische Eindringlinge geliefert … aber sie waren schlussendlich unterlegen. Halb im Bier eingefroren lagen die Überreste von Freunden und Feinden in ewigem Schlaf vereint. Bahrin entdeckte die Leiche des alten Braumeisters und sprach einen kleinen Segen. Minna schloss sich an und ließ jedem einzelnen der Zwerge ein kurzes Gebet angedeihen. Dann nahm Bahrin ehrfürchtig die alten Braurezepte an sich, die der Meister noch bei sich trug, während Minna am Boden leckte, um den Geschmack des alten Bieres aufzunehmen. Das Eis schmeckte nach Rotz! Kein Wunder, nach all der Zeit.
Als nächstes stießen die Helden bei ihrer Erkundung der Tunnel auf einen Wohnbereich. Auch hier hatten die Orks gewütet, die Frauen und Kinder einfach abgeschlachtet. Ein grausiger Anblick, den die Helden rasch hinter sich ließen, um weiter nach den Orks zu suchen.
Und da stießen sie erneut auf eine der großen Schmieden aus der alten Zeit, die diesmal sogar noch in Betrieb war. Etliche Orks trieben sich hier geschäftig herum, während drei in Ketten geschlagene Zwerge an einem der Schmiedeöfen standen und arbeiteten. Sie fertigten eindeutig Waffen für die Orks an, die von diesen dann in Kisten geladen wurden. Der größte und fieseste der Orks war eindeutig der Anführer. Und sie allesamt waren Nihtpirscher!
Da standen die Helden nun vor einem Dilemma. Gegen die Orks antreten? Die sahen eindeutig gefährlich aus, vor allem in dieser großen Zahl. Also wurde erst einmal ausgiebig geplant und überlegt, was zu machen sei. Derweil lud ein Teil der Orks weitere Waffen in die Kisten, packten diese auf einen Karren und verschwanden durch einen der weiterführenden Tunnel. Es waren nun weniger Orks, aber auch die übrigen sahen noch sehr gefährlich aus. Also beschlossen die Helden es mit einem Trick.
Sie schnippten einen Goldscild in den Raum. Die Münze sollte alle Orks auf einen Punkt locken, um diesen dann mit einer Rauchbombe und Brandflaschen einzudecken. Allerdings rollte die Münze weiter als gedacht und in einen der Tunnel hinein. Die Orks bemerkten den Goldscild und folgten ihm gierig. Das lief anders als geplant, aber irgendwie doch erfolgreich.
Während sich die Orks im Tunnel nun über irgendetwas stritten, eilten die Helden aus ihrem Versteck, um die Zwerge zu befreien. Die wollten aber nicht, solange ihre Familien noch in den Klauen der Orks waren. Die Helden schlugen zwar vor irgendwann nach der Befreiung zurückzukehren, um die Frauen und Kinder zu retten, aber die Zwerge wollten zuerst ihre Familie gerettet wissen. Und dann kamen die Orks auch schon wieder zurück.
Die Helden eilten nun in einen der anderen Nebentunnel, um sich dort zu verstecken. Allerdings, hier gab es keinen echten Ausgang, nur kleine Schächte voller Müll und Unrat, die weiter in die Tiefe führten. Und im Zentrum des Raums war ein großer Haufen Kompost, der sich irgendwie bewegte und blubberte. Es roch stark nach Aas. Und dann stießen langsam zwei Fühler aus dem Mist empor. Der Gestank wurde stärker und die Helden ahnten, dass die Sache bald eskalieren konnte.
Also versuchte es die Truppe erneut mit dem Münztrick. Und erneut waren die Orks abgelenkt – bis auf einen. Der hatte die Helden bemerkt. Doch bevor er jemanden alarmieren konnte, wurde er ausgeschaltet, in den Tunnel gezogen und auf den Haufen geworfen, worin er langsam schmatzend versank. Das war gut gelaufen und die Helden zählten schnell ihre Münzen.
Allerdings, der nächste Wurf ging schief. Zwar landete der Goldscild dort wo er sollte, aber „überraschenderweise“ (jedenfalls für die Heldengruppe, beziehungsweise die Spieler), waren die Orks nicht ganz so dämlich und hatten diesmal dem Münzwurf aufgelauert, um herauszufinden, was vor sich ging. Die Helden waren also entdeckt!
In ihrer Not rannten sie los und stürzten sich in einen der „Müllschächte“, um nach einer kurzen und rutschigen Partie in einem großen Raum voller Unrat zu landen, zu dem Dutzende weiterer dieser Schächte führten. Der ganze Boden war mit stinkendem Schlamm und Müll bedeckt, der zur Mitte des Raums hin leicht absank. Dort musste sich wohl eine Art großer Abfluss befinden, vermuteten die Spieler. In dem Augenblick rutschte aus einem der anderen Schächte überraschend Allanon hinzu (der Spieler kam leider erst kurz vor Schluss der Runde).
Nach oben ging es kaum noch zurück, zumal irgendwo dort bereits die Orks lauerten. Also beschloss die Gruppe, es über den Abfluss zu versuchen. Alle hielten sich an der Wand fest, während Allanon – mit einem Seil gesichert – den Abfluss mit der Axt befreite. Tatsächlich: der Müllstopfen löste sich und rauschte in den Schacht hinab. Es ging steil und tief runter, doch an der Seite gab es eiserne Stiegen, die nach unten führten. Diese wurden sofort genutzt.
Unten angekommen befand sich die Gruppe in einer Art Ablauf. Der Boden besaß etliche Löcher und wirkte wie ein Sieb. Das Rauschen von Wasser war von noch weiter unten zu hören. Wohl ein Bach oder Fluss. Zum Glück gab es aber auch einige Treppen und weiterführende Gänge, um den Ort zu verlassen. Das taten die Helden auch und entdeckten nach einiger Zeit einen weiteren Wohnbereich. Dieser wurde einst eindeutig von wohlhabenderen Zwergen bewohnt, nun aber ebenfalls Tod und Verfall preisgegeben. Allerdings, hier lagen kaum sterbliche Überreste herum. Woran das wohl lag?
Da stieß die Gruppe prompt auf ein großes verschlossenes Portal aus Stein. Davor ein paar Barrikaden aufgebaut und etliche Überreste von Zwergenkriegern und noch mehr Überreste von Orks. Die Zwerge hatten die Orks erfolgreich vom Portal abgehalten, dabei aber ihr Leben gelassen. Und obwohl die Orks siegten, waren sie nicht weiter vorgedrungen? Ein Rätsel, das es vielleicht in der nächsten Spielrunde zu lösen gilt…
Nachfolgend noch die Karte des aktuellen Gebietes: