Hellfrost – Die Grenzlande 08: Tod den Orks
Bevor ich zum eigentlichen Artikel komme, möchte ich an dieser Stelle Hans Bothe gedenken, der vielen auch als Enno oder Kardohan bekannt war, ein Fachmann für Savage Worlds und eine Koryphäe (nein, sogar DIE Koryphäe) für Hellfrost schlechthin. Er ist leider im März 2019 verstorben, was für uns Savages einen großen Verlust bedeutet. Mein Beileid seiner Familie und seinen Freunden. Ich bedauere es sehr, dass ich mit meinen Hellfrost-Abenteuern niemals wieder das zu meistern versuchen darf, was ich voller Respekt die Kardohan-Hürde genannt habe. Seine Expertise, sein Ratschlag und seine stets freundliche Hilfe wird uns allen fehlen.
Nun liegt er vor, der achte Spielbericht unserer kleinen Hellfrost-Kampagne, die einmal im Monat ihren Fortgang in der Taverne Zum grünen Drachen findet. Diesmal war die vollständige Besetzung anwesend, was zu etwas Turbulenzen, jedoch auch Spaß führte. Zudem gelang es der Gruppe einen weiteren Meilenstein zu erreichen.
Allanon Kältesucher (Frostgeburt, Elementarist)
Wurde als Säugling in der Bergen ausgesetzt, von Nielan gefunden und aufgezogen.
Bahri Stahlhand (Frostzwerg, Runenmagier)
Stammt aus Karad Narog und ist ein großer Liebhaber von Bier.
Cailis „Schildstoß“ Canuchalag (Tuomi, Herdritterin)
Auf der Jagd nach Monstern aus der Decke gefallen.
Isra Pendasdotor (Saxa, Skaldin)
Hört gerne Nielans Geschichten und ist Minnas beste Freundin.
Marbalin Windlauscher (Herdelf, Waldläufer)
Ein junger und idealistischer Herdelf, der die Spuren des Waldes gekonnt zu lesen und einen Pfeil gekonnt zu verschießen weiß.
Minna Dragisdotor (Saxa, Priesterin der Eira)
Kehrt nach langer Zeit nach Hause zurück, lebt wieder bei ihren Eltern und versucht Frieden zu verbreiten.
Nielan Astläufer (Herdelf, Klingentänzer)
Beschützer des Dorfes und Ziehvater von Allanon. Lebt schon lange im Dorf und kennt Land und Leute.
Thelin Eisgrimm (Frostzwerg, Krieger)
Lebt mit seiner verwitweten Schwester Walburgis zusammen. Träumt davon es den Frostriesen mal richtig zu zeigen.
Walburgis Schiefertafel (Frostzwergin, Runenmagierin)
In der Hochzeitsnacht fiel ihrem Mann ein Stein auf den Kopf. Seitdem ist sie Witwe und lebt bei ihrem Bruder.
Wir erinnern uns daran, dass die Spielgruppe in der letzten Spielsitzung Dadurins Grabkammer erreichte und dort dessen verzauberte Axt Gol Duin an sich nahm, zu der Bahrin eine Bindung aufbaute. Nach all diesen Strapazen beschloss die Gruppe sich erst einmal auszuruhen. Danach sollte es zurück in den Berg gehen, um weiterhin den Orks nachzuspüren. Doch bevor es dazu kam, stießen weitere Mitglieder der Gruppe wieder hinzu. Und ein alter Freund Nielans (auf dem Gruppenbild habe ich übrigens leider ein „e“ vergessen und kann es nicht korrigieren, da ich am falschen PC sitze), der Waldläufer Marbalin, kam ebenfalls hinzu. In solch großer Anzahl sollte es den Helden wohl ein leichtes sein, die Orks aufzuspüren und dafür zu Sorgen, dass dem Götter-Wunde-Dorf kein Unheil geschieht. Zudem versprachen sich die Helden durch den Berg einen kürzeren Heimweg, als irgendwie Außen herum.
Ausgeruht und gestärkt ging es am nächsten Morgen dann auch los. So langsam waren alle mit den düsteren Gängen und Kammern vertraut. So fiel es diesmal einfacher, eine bestimmte Richtung einzuschlagen und die Geräusche in der Dunkelheit zuzuordnen. Und ja, tatsächlich, von weiter vorne waren Stimmen zu hören. Jemand unterhielt sich dort. Orks waren es allemal, aber auch ein Mensch schien sich dort aufzuhalten.
Während die anderen zurückblieben, schlichen Nielan und Marbalin lautlos vor. Die beiden Herdelfen waren erfahrene Spurensucher und Jäger. Alsbald stießen sie auf eine weitere der alten zwergischen Trinkhallen. Doch diesmal war diese nicht leer, sondern der Treffpunkt einiger boshaften Schurken!
Ein großgewachsener und brutal aussehender einäugiger Ork stand dort, augenscheinlich ein Häuptling der Graupelze. Ihn umringten mehrere Wachen, die selbst das Potenzial zu Häuptlingen hatten. Dieser Ork hier musste also jemand ganz besonders sein. Zumal er sich mit einem Menschen unterhielt, der Größe, Hautfarbe und Kleidung nach ein wohlhabender Anari war. Vielleicht ein reicher Händler oder ein Magier.
Die Gelegenheit war günstig. Mittels Handzeichen sprachen sich Nielan und Marbalin ab, legten auf den Orkhäuptling an und jagten ihre Pfeile in sein Auge.
Bis zu diesem Zeitpunkt fand ich es eine gute Idee, dass der Ork einäugig war. Aber für eine gute Idee hielt ich damals auch den Turm des Nekromanten, der aus Zombies bestand … bis jemand Untote vertreiben wirkte.
Der Ork schrie auf und fiel blind unter den Tisch. Der Magier zauberte wiederum und wischte in einer kleinen Windhose von dannen. Der Kampf war eröffnet. Die verdutzten Orks zogen ihre Waffen und stürmten raus, ihren Feinden entgegen – und lernten gleich mal zwei wildgewordene Zwergenkrieger kennen, die von ihren Kameraden tatkräftig unterstützt wurden. Es war ein Gemetzel. Dank des Hinterhalts und der gezielten Bogenschüsse, machten die Helden kurzen Prozess. Der Häuptling schlug zwar blind um sich, aber außer einem heftigen Zufallstreffer konnte er nichts mehr zum Kampf beitragen. Er wurde als letztes erledigt.
Die tapferen Gefährten entdeckten auf dem Tisch dann Briefe und Karten, die den sinistren Plan des Magiers aufdeckten. Der Mann hieß Astor ap-Ganoch und stammte aus dem Götterwunde-Dorf. Dort trat er als Händler auf und plante von langer Hand einen Angriff auf Götterwunde. Dazu hatte er sich der Hilfe der Orks verdingt und sie dabei unterstützt, eine große Armee auf die Beine zu stellen, angeführt von dem mächtigen Oghul … der nun tot darniederlag.
Die genauen Motive ap-Ganochs blieben allerdings im Dunkeln, nur seine Absichten waren aufgedeckt. Da Oghul jedoch tot war, würden die vereinten Orkstämme erst einmal wieder auseinandergehen und sich darum prügeln, wer denn nun das sagen habe. Doch es blieb natürlich der Verdacht, das ap-Ganoch einen weiteren Versuch wagen würde. Also beeilten sich die Helden den Berg zu verlassen und das Götterwunde-Dorf zu erreichen.
Dort angekommen berichteten sie kurz der Hohepriesterin von der Ereignissen und erfuhren, dass der Anari vor einigen Stunden im Dorf eingetroffen und sofort abgereist war. Die Wachen hatten gesehen, wie er nach Osten ritt. Die Helden hielten sich nicht lang auf und eilten den Spuren ap-Ganochs nach, in der Hoffnung ihn einholen zu können. Nach wenigen Stunden trafen sie dann zwar nicht auf den Magier, aber eine Gruppe Holzfäller, die von Drogan Berson angeführt wurde. Was dann geschah, muss die nächste Spielsitzung enthüllen.