MC3 – Dark Legion: 14) Der Flug von FRACHTER NUMMER 2

Und weiter geht der wilde Ritt. Wenn man bedenkt was in „Dark Legion“ eigentlich vorgesehen ist, dann sind die aktuellen Handlungsstränge unserer Gruppe wohl als ziemlich ausschweifend zu bezeichnen. Aber es macht auch großen Spaß. Und in der nachfolgend zu lesenden Spielsitzung, war der besonders groß. Und es gab auch einige Wendungen, mit denen meine Spieler sicherlich rechneten und auf die ich am Ende des Berichts jenseits des Spielerspoilers noch kurz eingehe.

SPOILER: Nachfolgender Spielbericht stellt sozusagen einen „Live-Mitschnitt“ dar, der während dem Spiel angefertigt wurde. In der Hitze des Gefechts achtet natürlich niemand darauf korrekt und stilsicher zu schreiben. Und, wie es sich für einen Spielbericht gehört, sind Spoiler unvermeidlich.

Diemansland, 23. 10. 1291 YC

Die Imperials hatten den Krieg erklärt,
Der Himmel war nicht groß genug für sie alle.
Die Dunkle Seele, sie bekam Hilfe von unten,
Von dreckigen Pfoten und den Kreaturen aus Schnee.

On a Spaceway to Hell

Die Verseuchung mit den komischen Pflanzensporen wurde entdeckt.

Dr. Jay McFadden ist gerade am Antrieb am Werkeln. Spencer, Proll und DiMonti gehen zu ihr, um ihr von der Pflanzenverseuchung zu berichten.

Auf die Frage, ob sie von der Biokontamination weiß, ist sie überrascht. Sie weiß davon nicht nur nichts, sondern kann gar nicht glauben, dass ihre Leute hier irgendetwas damit zu tun haben sollen. Nach ein wenig Überzeugungsarbeit lässt sie die Arbeiten am Antrieb für den Moment liegen.

Sie begleitet die Ermittler zu den gesammelten Blumen. Als sie eine davon in die Hand nehmen will, warnt Proll sie davor diese anzufassen, wird doch der Giftstoff schon bei Berührung übertragen. Statt die Blume anzufassen, kommt plötzlich von unter ihrem Kittel ein Metalltentakel ausgefahren, nimmt eine der Blumen und hält sie zur Untersuchung bereit. Sie schaut sich die Blume direkt vor ihren Augen auf seltsame Weise genau an – offenbar analysiert sie diese Pflanze gerade, auch wenn nicht ganz klar ist, wie. Ein zweiter Tentakel fährt aus und tastet über die Blume. Sie gibt an, dass sie bei der Wirksubstanz in der Blume Verwandtschaft mit starken Drogen feststellt, wie sie sonst nur im Feldeinsatz verwandt werden.

Diese Tentakel wecken in DiMonti den Wunsch auch so etwas haben zu wollen.

DiMonti fragt nach, warum sie von diesen Drogen nicht beeinflusst wird. Sie sagt, dass sie nach Imperial-Darstellung wohl einen Pakt mit der Hölle geschlossen habe. Sie sagt, dass sie bei dem Testflug, auf dem ihre Mutter umkam, ebenfalls dabei war. Ihre Mutter hatte sie noch rechtzeitig aus dem Raumschiff in einer Art Rettungskapsel herausgeschleudert, wobei sie aber immer noch schwerst verletzt wurde. Sie hatte es überlebt. Sie lag lange Zeit in einem künstlichen Koma, und es sah nicht so aus, als ob sie je wieder das Bewußtsein wiedererlangen würde. Aufgrund ihrer bekannten wissenschaftlichen Expertise und ihrer Kontakte sei “auf ungewöhnliche Weise”, was sie nicht näher ausführt, der Cybertronic-Konzern an sie herangetreten. Dieser hat ihr “geholfen”. Der Handel: bis sie mit ihren Untersuchungserbebnissen fertig ist, wird sie weiterhin bei Imperial bleiben und für Imperial arbeiten, danach aber wird sie zu Cybertronic wechseln.

Die gesamte Besatzung der Forschungsanlage steht vermutlich nun unter Einfluss dieser Pflanzensporen.

Damit ist der Start des Testflugs natürlich gefährdet. Wenn sie ihrer geplanten Mannschaft nicht mehr trauen kann, dann bräuchte sie mindestens vertrauenswürdige und fähige Leute im Maschinenraum, einen Piloten und einen Co-Piloten, jemanden an den Sensoren. Da bieten wir uns doch gleich an einzuspringen.

McFadden fragt, warum wir eigentlich nicht von den Sporen beeinflusst seien, worauf wir antworten, dass wir schon Schlimmeres überstanden hätten. Eine Antwort, die fürs Erste reichen muss.

Brannaghan äußert Bedenken, dass ihre überzüchtete High-Tech-Ausstattung besonders anfällig für Korruption durch die Dunkle Symmetrie sei. Sie sagt, dass sie da Cybertronic voll vertraut, die eine besondere “Firewall” gegen die Dunkle Symmetrie eingebaut haben.

McFadden geht zu Lord Ronan und Count Bartholomew, um diesen die Situation zu schildern.

Wir erhalten einen Satz Raumanzüge, Dr. McFadden hat einen ihrer Mitarbeiter damit zu uns geschickt. Es handelt sich um einen sehr freundlichen, kooperativen Menschen. Er soll uns helfen die Blumen in der Forschungsanlage komplett einzusammeln. Spencer spürt dieser Person in die Seele – spürt, dass dieser Mensch unter dem Einfluss der Blumen steht. Deren Gift exorziert er sogleich mit einer Anrufung der Mächte des Lichts.

Kaum ist der Mann wieder vom “Devotismus” geheilt, wird er zickig und will nicht helfen die Blumen in der Station zu entsorgen. Das sei nicht seine Aufgabe. Er zieht wieder ab und will sich seiner ursprünglichen Aufgabe widmen. Auf jeden Fall wirkt die “Reinigung” vom Sporeneffekt.

DiMonti überprüft die Anzüge. Alles in Ordnung.

Einer der Blood Berets kommt vorbei und sagt, dass er abgestellt wurde, uns zu beschützen.

DiMonti geht im Raumanzug ins Schiff und reinigt die Filter. Das dauert etwa eine halbe Stunde, dann sind die Filter wieder einsatzbereit. Erwartungsgemäß waren sie voller Sporen.

Dieweil stehen Proll, Brannaghan und Spencer am Eingang zum Raumschiff und beobachten die Lage.

Count Bartholomew tritt auf und nörgelt herum, dass unser Erscheinen in der Anlage nichts als Ärger bedeutet.

Er unterstellt, daß wir das Unglück offenbar anziehen würden.

Der Count steht da mit vier Bewaffneten herum. Offenbar sind in letzter Zeit andauernd Mitarbeiter mit den Blumen reinmarschiert und wurden nie beanstandet. Es sind Geschenke von Happy Waterland. – Soviel zum Thema Sicherheit.

Spencer äußert die Vermutung, dass Lady Annabelle Heart damit zu tun haben könnte. Das kauft ihm Count Bartholomew nicht gleich ab, aber er sagt, dass er unauffällig ein paar Leute hinschicken will. Falls man Lady Annabelle Heart ungerechtfertigt beschuldigen sollte, könnte das böse ausgehen – auch für den Anschuldiger, falls sich nichts ergeben sollte. Daher muss hier äußerste Diskretion angewandt werden.

Der Count meint, dass er mit Dr. McFadden reden möchte, um den aktuellen Versuch eines Testfluges abzubrechen.

DiMonti schaut sich die Steueranlage für den Plutoniumantrieb an, findet aber, dass die genauere Beschäftigung mit dem Antrieb mehrere Tage dauern könnte.

Da tönt ein Signal durch die gesamte Forschungsanlage: Lord Ronan verkündet, dass der Testflug für heute abgesagt ist, eventuell kann er in einer Woche nochmal probiert werden, wenn alle Mitarbeiter Überstunden schieben würden.

Die Mitarbeiter hier sind sehr enttäuscht, denn es sind echte Imperials mit Pioniergeist, die begierig darauf sind ihren Konzern an die Spitze zu bringen.

Der Blood Beret am Schiff ist schwer enttäuscht, dass der Flug nicht stattfinden wird. Auch er redet vom Pioniergeist und was für eine immense Bedeutung der Flug für den Kampf gegen die Dunklen Legionen hätte.

Dr. McFadden kommt in den Hangar zum Frachter. Sie willigt ein mit DiMonti zu sprechen – aber nur im Frachter. Sie geht an Bord, nachdem sie den Blood Beret unter einem Vorwand weggeschickt hatte. Alle anderen folgen auch an Bord. Sie schließt die Luftschleuse und macht alle Anstalten trotz der offiziellen Absage den Testflug dennoch durchzuziehen.

Alle Mann gehen auf ihre Einsatzstationen. DiMonti als Pilot, Brannaghan (der NICHT Raumschiffe fliegen kann) als Co-Pilot, Proll im Maschinenraum, Spencer an den Sensoren.

Es gibt jedoch ein kleines Problem: Die Hangartore sind geschlossen und werden natürlich beim abgesagten Testflug nicht vom Leitstand geöffnet.

Eine Möglichkeit wäre, dass wir mit einem Ramm-Manöver die innere und äußere Luftschleuse durchbrechen könnten.

Spencer öffnet eine Kommunkationsverbindung zur Hangarkontrolle, um zu drohen die Tore zu rammen und damit die Evakuierung des Hangars auszulösen. Ansonsten würden nämlich alle Leute im Hangar ins Vakuum gesogen werden und verrecken.

Es meldet sich der Count Bartholomew höchstpersönlich, der sich nicht von Spencer einschüchtern lassen will. Doch Spencer versagt man keinen Wunsch (Einschüchtern mit ZWÖLF MOMENTUM!).

FRACHTER NUMMER 2 startet.

Spencer segnet DiMonti (6 Anwendungen) mit einem kurzen Gebet. McFadden fährt an den Kontrollen für den Plutoniumantrieb ihre vier Tentakel aus und bittet Astrid Proll sie zu unterstützen. Es kann sein, dass es Systemausfälle gibt, die sofort repariert werden müssen. Darum soll sich Proll kümmern.

FRACHTER NUMMER 2 fliegt in die innere Schleuse ein, in einem grob gehauenen Tunnel geht es weiter hinaus in die Schwärze des kalten, tödlichen Alls.

Völlig losgelöst

Spencer macht einen Sensoren-Check. DiMonti sieht beim Herausschweben den Kurs eingeblendet, der von Spencer nochmal bestätigt wurde.

Die Reihen der Antriebszellen des Plutoniumantriebs flammen auf, gleich geht es los.

Da der Count wohl versuchen wird, uns aus dem All zu ballern, gibt DiMonti schon im Tunnel voll Stoff. Mit enormer Geschwindigkeit schießt die FRACHTER NUMMER 2 aus dem Tunnel!

Auf dem Weg scheint die Dunkle Symmetrie ihre schmutzigen Finger nach dem FRACHTER NUMMER 2 auszustrecken, aber vergeblich. (Korruptionsversuch glücklicherweise nicht erfolgreich – uff!)

Auch die Batterien der sonst nie fehl gehenden Imperial-Geschütze schießen volles Rohr, können jedoch mit DiMontis halsbrecherischen Flugkünsten nicht mithalten. Daneben.

Im Antrieb gibt es jedoch gerade einen lauten Knall. McFadden lässt das aber kalt. Das sei “normal”, da der Knall anzeigt, dass wir jenseits der Normalgeschwindigkeit unterwegs sind.

Unser Funkgerät springt plötzlich von alleine an: eine charismatische weibliche Stimme sagt: “ist es jetzt nicht an der Zeit mal gegen einen Asteroiden zu fliegen?” Es ist eine automatische Ansage. Es könnte Lady Annabelle sein, sicher ist es aber nicht, da wohl ein Stimmverzerrer angewandt wurde.

In der Fusionskammer gibt es einen weiteren Knall! Dieser ist jetzt nicht normal. DiMonti schafft es die Fluktuation auszugleichen und geht in normalen Reiseflug über.

Da fliegt eine Sicherung im Maschinenraum raus. Astrid Proll muss einschreiten und das reparieren. Proll schafft das locker wieder zu beheben. McFadden kontrolliert es und sagt, daß alles innerhalb der geplanten Parameter funktioniert.

Sie und Proll gehen vor ins Cockpit. Man sieht, dass die Geschwindigkeit so hoch ist, dass die normale Reisezeit innerhalb des Systems locker um 30% reduziert würde. Es ist aktuell das schnellste Schiff im Sonnensystem!

DiMonti fragt, was denn das Ziel ist. McFadden sagt, einfach in den Asteroidengürtel hinein, dann umdrehen und Kurs zurück nach Diemansland nehmen.

Der Plutoniumantrieb verbraucht jedoch unheimlich viel Energie. Daher muss DiMonti die Energie gut einteilen, damit wir es zurück nach Diemansland schaffen.

Die Betriebs- und Treibstoffkosten eines solchen Antriebs sind dreimal so hoch gegenüber den Normalkosten, aber der Geschwindigkeitsgewinn ist es wert.

Spencer schaut nach dem Funkgerät, das von selbst angesprungen ist. Er findet einen Kassettenrekorder, der mit dem Funkgerät gekoppelt ist und mit dem Entfernungsmesser. Ab einer bestimmten Entfernung wird das Band abgespielt. Wir hatten die “A-Seite” der Kassette gehört. Auf der “B-Seite” ist zu hören: “Wäre es nicht eine gute Idee, diesen Fracht mitten rein nach Victoria zu steuern?” – Das würde die Theorie von Geheimagent Flemming, daß ein Anschlag auf Victoria, die Serenity höchstselbst, geplant war, unterstützen.

Warum und wer das Band mit der A-Seite statt der B-Seite eingelegt hat, kann man so nicht erkennen. In der aktuellen Einstellung wäre der Testflug “nur” gegen einen Asteroiden geknallt. Irgendwer hat also die Entscheidung getroffen, jetzt doch nicht Victoria auszulöschen – oder es war nur Zufall, welche Seite eingelegt wurde?

Spencer steckt die Kassette erst einmal ein.

Dr. McFadden gerät ins Schwärmen. Sie träumt davon eine Mission zu leiten, die nach Nero oder gar jenseits des Sonnensystems führt. Sie phantasiert von Nero auf romantisierende Art und Weise. DiMonti äußert sich da skeptisch, ohne direkt zu erzählen, was er selbst auf Nero und jenseits des Sonnensystems erlebt hatte, doch sie lässt sich von ihrer romantischen Sicht nicht abbringen.

Jetzt ist es an der Zeit den Kurs zurück nach Diemansland zu setzen. Alle gehen wieder auf ihre Stationen.

Der Sensor-Check Spencers läßt ihn einen Kurs zurück nach Diemansland plotten.

Auf dem Rückweg folgt DiMonti dem errechneten Kurs. Diemansland kommt in Sicht. Proll und McFadden kommen wieder ins Cockpit.

McFadden geht ans Funkgerät, um in der Versuchsanlage anzukündigen, dass der Testflug erfolgreich war. Ihr antwortet Count Bartholomew, der zusagt, daß die Geschütze uns nicht beschießen werden und die Schleuse wieder geöffnet wird.

DiMonti, mit Brannaghan als Co, fliegt das Schiff sicher in den Hangar. Dort setzt das Schiff auf den Landestützen auf.

Die Wissenschaftler jubeln in ihren Beobachtungsposten.

Zwei Dutzend Blood Berets bauen sich vor dem Ausgang des Frachters auf.

Dr. McFadden tritt als erste aus dem Schiff. Sie sagt, wir sollen uns keine Sorgen machen, wir sollen sagen, dass sie uns gezwungen habe und wir auf ihren Befehl gehandelt haben.

Sie tritt aus dem Schiff und setzt zu einer Rede an, doch hört sie nur: “ALLE AUF DEN BODEN!” von den Blood Berets.

Als alte Luna-PD-Cops weiß man, dass es gesünder ist solchen Aufforderungen Folge zu leisten. Wir legen uns alle brav auf den Boden, werden festgenommen und jeweils in eine Einzelzelle verfrachtet.

Das Verhör

Das Verhör wird vom Director General des ISC, Count “Choleriker” Bartholomew, übernommen.

DiMonti gibt bei der Befragung durch den Count Bartholomew an, daß Dr. McFadden ihn mit ihrem Charme und ihrer Wissenschaft so um den Finger gewickelt hat, dass er ihrem Wunsch den Testflug doch zu unternehmen, nachgegeben habe. Frau und Wissenschaftlerin, da kann man doch nicht nein sagen.

Brannaghan fragt der Count, wie denn so ein Cos-Player wie er dazu käme, sich einer solchen Mannschaft anzuschließen. Er sähe ja aus wie der Heilige Sankt Brannaghan. Kosmetische Operationen vermutlich, denn es gibt bei den Imperials niemanden, auf den sein Profil zutrifft. Brannaghan spannt nicht so ganz, dass es sein Todesurteil als Ketzer bedeuten würde, wenn er als über 1.200 Jahre alter “Original-Brannaghan” entdeckt würde, sondern er beharrt darauf, dass er das Original sei. Das regt den Count Bartholomew besonders auf, da dessen Clan ja damals, als sich das Gemetzel auf der Fuji-Station zugetragen hatte, als von Ketzern durchseucht mit Schande besudelt hatte und der Original-Brannaghan ja für das Niedermachen von vielen, vielen Bartholomews durch einen aufgehetzten Mob verantwortlich war. So etwas vergisst man bei den Imperials nicht so schnell.

Nebenbei erwähnte der Count, dass sie natürlich auch mit Chip Ewing und Schwester Eva geredet hätten. Offenbar haben sie unser Schiff durchsucht. Wir müssen davon ausgehen, daß die Imperials hier Schwester Eva und Chip Ewing, sowie McNasty (im Koma) und Bandit (den Hund) einkassiert haben.

Das weitere Verhör Brannaghans konzentriert sich darauf, dass Brannaghan NICHT der “Heilige Sankt Brannaghan” sein KANN. Brannaghan riskiert eine dicke Lippe und bekommt prompt von den Begleitschützern des Counts eins in die Fresse gehauen, um eine Blutprobe für die DNA-Untersuchung zu entnehmen, mit der man seine Behauptungen der Original-Brannaghan zu sein untersuchen will. Der Count verspricht ihm, dass er nicht in den Knast kommt, sondern in eine Klapse.

Astrid Proll wird als nächste vom Count Bartholomew befragt, sie antwortet eher lakonisch. Auf die Frage, ob sie wie DiMonti der Dr. McFadden sexuell hörig sei, antwortet sie ablehnend. Auch nach dem “Cos-Player” wird sie befragt, kann aber keine Angaben machen, da sie kein Imperial ist. Insgesamt ist sie wenig auskunftsfreudig, was den Count nicht begeistert. Er hakt aber noch nach, was es mit ihren genetischen Modifizierungen auf sich habe. Ein Fakt, der Proll bislang noch unbekannt war und ihr zu denken gibt.

Spencer ist nun der letzte der Befragten. Dieser erzählt dem Count, dass wir hier im Auftrag von Lord Ronan anwesend waren, um die Sicherheit der Anlage zu prüfen und den Mord an Carlyle Bruce aufzuklären. Da die Sicherheit der Anlage mit der Durchseuchung mittels der Blumen offensichtlich schon durchlöchert war, erschien es als das Beste den Flug mitzumachen. Auf DiMontis sexuelle Hörigkeit, auf Brannaghans Cos-Play-Auftritt und auf Prolls genetische Modifizierungen angesprochen, antwortet Spencer neutral.

Dann wird ihm eröffnet, dass wir als Mannschaft unseres Schiffs offenbar Schwester Eva entführt hätten. Sie selbst hätte das zu Protokoll gegeben. Auf Mr. Ewing angesprochen, sagt Spencer, dass dieser zusammen mit Astrid Proll als Sicherheitsleute angeheuert wurden. Der Count konfrontiert Spencer mit den genetischen Modifikationen bei Proll und auch bei Ewing, doch dazu kann Spencer nichts sagen – das ist ja tatsächlich etwas ganz Neues, und auch für Doomtrooper ungewöhnlich.

Jetzt wird es schwer bekloppt: der Count sagt, dass wir eventuell Carlyle Bruce umgebracht hätten, um in Kontakt mit Lord Ronan zu gelangen. Offenbar hat der Count rein gar nichts in der Hand und phantasiert sich die wüstesten und unbeweisbarsten Geschichten zusammen.

Zwei Tage später kommt Major Flemming bei DiMonti zu einem zweiten “Verhör” vorbei. Er redet davon, dass der Director General des ISC, Count Bartholomew, eventuell hinter der Sabotage bzw. dem Anschlag auf Victoria stecken könnte. Er fragt, ob DiMonti es sich zutrauen würde, die Antriebskonstruktion wiederzugeben. Dieser sagt jedoch, dass er nur die Grundzüge wiedergeben kann, auf denen man weitere Forschungen aufsetzen lassen könnte. Für eine direkte Wiedergabe wären noch längere Studien der Baupläne und der Anlage nötig. DiMonti wolle sich das nochmal näher anschauen, sagt dieser, am Besten mit Dr. McFaddens Anleitung. Flemming geht es darum, dass gerade diese neuen Antriebstechnik sobald als möglich der Serenity zur Verfügung stehen kann.

Count Bartholomew ist verdächtig, weil er die hohe Sicherheitseinstufung hatte, um hier den Blumenimport und die Montage des Rekorders in die Wege leiten zu können.

Flemming verspricht etwas in Bewegung zu setzen, um DiMonti und seine Leute – inklusive Lady Agatha, worauf DiMonti besteht – wieder in Ehren zu setzen und aus dem Gefängnis rauszuholen.

Der Count Bartholomew kommt abermals zu Brannaghan und konfrontiert ihn mit den Ergebnissen des Bluttests. Offenbar habe er wohl sein Blut modifiziert, um dem DNA-Abdruck des original Brannaghans nahe zu kommen. Brannaghan sagt frech, er nehme die Entschuldigung des Counts dankend an – und bekommt natürlich sofort wieder die Fresse poliert. Brannaghan redet freundlich weiter mit dem Count und wird dabei ordentlich vermöbelt.

Astrid Proll wird ebenfalls nochmals vernommen. Der Count sagt, dass ihre Kameraden die Schuld komplett auf sie schieben würden. Sie hätte mit Carlyle ein Verhältnis angefangen und ihn in der Gasse getötet, um hier einzudringen und an die Unterlagen zu kommen.

Sie hat die Schnauze voll von der Befragung und sagt: “sie haben mich erwischt”.

Daraufhin sucht Count Bartholomew Spencer auf und präsentiert das “Geständnis” von Astrid Proll. Doch Spencer lässt sich davon nicht beeindrucken, sondern besteht darauf, dass er seinen Job machen möchte: den Mord an Carlyle Bruce aufzuklären.

Der Count ist sehr unkooperativ und verspricht Spencer den Abtransport auf einen Gefängnisasteroiden, wo er bis zu seinem Lebensende versauern werde.

Befreiung!

Einen Tag später kommt Lord Ronan Bruce bei DiMonti in die Zelle. Er sagt, dass er mit der Serenity Kontakt aufgenommen habe, die Count Bartholomew in die Schranken verwiesen habe. Schwester Eva und Dr. McFadden haben sich mit ihren Aussagen ebenfalls für uns eingesetzt.

Lord Ronan bietet an die Crew weiterhin im Modiphius Ressort auf seine Kosten unterzubringen, immerhin haben wir ja den Testflug erfolgreich absolviert und da wäre es eine Ehrensache für Lord Ronan. DiMonti sieht das auch so, für ihn ist es jedoch auch eine Ehrensache den Ermittlungsauftrag zum Mord an Carlyle Bruce aufzuklären – immerhin ist er ja seit Ewigkeiten ein Cop.

DiMonti fragt nach Lady Annabelle. Lady Annabelle Heart befindet sich derzeit noch auf Diemansland. Es bildet sich wohl gerade ein Techtelmechtel zwischen ihr und dem Sohn der Familie Bruce heraus. Sie sollte auf keinen Fall hart konfrontiert werden, obschon man die Verdachtsmomente geäußert habe, sie hätte etwas mit dem Anschlag oder mindestens mit den Giftblumen zu tun. DiMonti meint, dass man sie ja als Expertin für besondere Pflanzen befragen könnte. Alles sehr höflich und unaufdringlich. – Das Haus Heart gehört übergeordnet zum Clan Paladine – dem Clan der Serenity höchstselbst.

Auf die Frage, wen man denn als nächstes entlassen soll, sagt DiMonti: Astrid Proll. Bauhaus hält zusammen.

Danach wird Spencer aus der Zelle befreit. Doch Spencer hat die Zeit in der Zelle nicht gut getan. Er redet Lord Ronan Bruce ein sofort einen Inquisitor der Bruderschaft kommen zu lassen! Also einen, der alle aus unserer Crew SOFORT EXTERMINIEREN WIRD, sobald er unser auch nur gewahr würde! Immerhin sind bis auf Spencer, McNasty und Schwester Eva alle anderen mit offensichtlicher Korruption geschlagen – ein Todesurteil in Gegenwart eines jeden Bruderschaftlers, erst recht eines Inquisitors.

DiMonti haut Spencer dafür den Ellbogen in die Rippen, doch Spencer ist unbeirrt – ER hat ja nichts vom Inquisitor zu befürchten und hat die Illusion, dass ER ALLEIN mit dem Inquisitor reden kann. Jeder weiß natürlich, dass man einem Inquisitor keinen Wunsch abschlägt, denn das wäre ja ein Anzeichen für Ketzerei. Und als Ermittler wird ein Inquisitor mit JEDEM der Beteiligten ein Wörtchen reden wollen.

Als letztes wird die Zelle von Brannaghan aufgeschlossen. Dieser sieht ziemlich zusammengeschlagen aus. Doch ist er guter Dinge, weil ihm über den Bluttest bestätigt wurde, dass er in direkter Blutlinie den Brannaghans entstammt. Die Bartholomews scheinen immer noch einen Groll wegen ihrer unrühmlichen Vergangenheit zu hegen. Brannaghans Blessuren werden sogleich erst einmal verarztet.

Man trifft sich wieder im Aufenthaltsraum der Anlage: Spencer, DiMonti, Proll, Brannaghan und Schwester Eva sowie Dr. McFadden.

DiMonti redet mit McFadden über Bartholomews Verhalten. Sie gibt an, dass sie vor einiger Zeit ihrem Wissenschaftsteam erlaubt hatte, Bilder oder Blumen mitzunehmen, um die Arbeitsstätte etwas heimeliger zu gestalten.

McFadden lässt durchblicken, dass sie die Blutprobe Brannaghans ausgetauscht hatte. Sie habe sich mit Schwester Eva unterhalten – über Zeit und Raum. Offenbar hat die Schwester ihr mehr oder weniger reinen Wein über unseren Hintergrund eingeschenkt.

McFadden sagt, dass es ihr gelungen ist eine originale Blutprobe aus dem Stammsitz der Brannaghans zu organisieren. Dort gibt es eine Statue des Heiligen Brannaghans, die ein heiliges Runenschwert trägt (ein Runenschwert ist so viel wert wie ein paar Raumschiffe!). Nur der wahre Brannaghan könnte dieses Schwert ziehen, weil es mit einem Sicherheitsmechanismus, der an Brannaghans DNA gekoppelt ist, gesichert ist. Der Stammsitz ist Castle Armagh auf der Venus.

DiMonti möchte gerne mehr über den Plutoniumantrieb in Erfahrung bringen. Auf die Frage danach, wie der Antrieb den Testflug überstanden habe, lädt McFadden DiMonti in ihr Labor ein, sich die Auswertung mal anzuschauen. Am nächsten Tag hätte sie gerne den Eindruck von DiMonti als Pilot und von Brannaghan als Co-Pilot abgefragt. Bei dieser Gelegenheit kann man sich ja die Testdaten anschauen.

Spencer spricht mit Lord Ronan über die Pflanzen beim Happy Waterland. Lord Ronan wäre es recht, wenn wir uns darum kümmern könnten herauszufinden, ob das mit den Blumen dort wirklich etwas Ungutes auf sich hat. Wir sollen aber möglichst kein Aufsehen erregen – also keine Flammenwerfer, wenn es geht. Und natürlich keine offiziellen Anschuldigungen in Richtung Lady Annabelle äußern, die ja aus dem Clan der regierenden Serenity stammt.

Lady Agatha steckt immer noch in der Zelle bei den Bruces und es sieht nicht danach aus, als ob sie bald freikäme.

R&R

Beim Verlassen der Anlage erhalten wir offizielle, neue Papiere von Lord Ronan Bruce ausgehändigt.

Dann geht es erst einmal zum Modiphius Ressort.

Schwester Eva ist auch mit dabei und sagt, dass sie nicht gedacht hätte, dass sie auf diese Weise mal aus dem Raumschiff heraus kommt.

Sie äußert Bedenken, dass nun ein Inquisitor der Bruderschaft gerufen wird. Dieser wird mit uns ALLEN reden, mit ALLEN! Das ist der MEGA-ÄRGER, den wir gerade jetzt nicht auch noch gebrauchen können. Spencer scheint völlig abgedreht zu sein, dass er diesen blutsaufenden Killer auf unseren Hals angesetzt hat.

McNasty liegt immer noch im Koma im Schiff, man hat ihn nicht abgestöpselt. Chip Ewing wartet schon in unserer Suite. Er berichtet, dass man unser Schiff komplett durchsucht und teils ausgeräumt hatte. Wie gut, dass Spencer die gestohlenen Bruderschaftswaffen mitgenommen hatte, statt sie im Schiff zu lagern.

Bandit ist im Diemansland Tierheim. Spencer geht ihn holen. Bandit ist richtig froh endlich aus dem Tier-Gulag herauszukommen. Die Pfleger dort geben an, dass er ein sehr artiger Hund sei. Spencer meint: Polizeihund.

Wir lassen uns komplett neu einkleiden, pflegen, reinigen und verköstigen.

McNasty bekommt ebenfalls neue Papiere und wird in das beste Krankenhaus von Diemansland eingewiesen.

Brannaghan und Chip gehen an die Hotelbar.

Schwester Eva würde gerne die Sauna ausprobieren. Astrid begleitet sie sogar, um sich vielleicht endlich mal etwas fraulicher zu fühlen.

Spencer wurde ja offenbart, dass Chip und Astrid genetisch modifiziert wurden. Doch hatte Spencer dies bislang niemanden erzählt. Es ist ungewöhnlich, daß Doomtrooper neben den üblichen Behandlungen noch genetisch modifiziert würden. Astrid wurde das ja von Count Bartholomew ins Gesicht gesagt, was in ihr eine gewisse Glaubenskrise ausgelöst hat. Sie hat eh einen gewissen Hang zum Mystizismus, auch wenn sie mit Schwester Eva nicht so ganz klar kommt.

Die Konfrontation von Astrid Proll mit ihrer genetischen Modifikation löst in der Doomtrooperin einen genetischen Mutationsschub aus. (DNA-Rate 15%) Beim Schwitzen mit Schwester Eva in der Sauna manifestiert sich bei ihr etwas Seltsames.

Astrid beginnt sich etwas die Haare zu raufen. Sie hat kurzes Haar, doch in der Sauna fällt ihr das in Büscheln aus. Darunter beginnen haarähnliche dickere Stoppeln zu wachsen. Sie sehen eher bläulich aus.

Schwester Eva wundert sich über ihre neue Frisur. Astrid streicht sich mit einem Finger über diese neuen “Haare”, und dieser blutet. Offenbar braucht sie nun keinen Helm mehr, wie es scheint. – Auf jeden Fall sieht sie aber offensichtlich NICHTMENSCHLICH aus, dass jeder rechtgläubige Bewohner der Menschenwelten sie auf Sicht erschießen würde, da sie ja nur eine Ketzerin und ein Mutant der Dunklen Symmetrie sein kann.

Wie man mit ihr jetzt noch jemals in menschlicher Gesellschaft auftreten soll, das steht in den Sternen. Und was der von Spencer geforderte Inquisitor von einer solchen offenkundig mutierten Gestalt halten mag, das wird sich noch zeigen.

DiMonti organisiert ein paar Mitbringsel und möchte Lady Agatha im Gefängnis besuchen gehen.

SPOILER: Dieser Spoiler richtet sich alleine an die Spieler meiner Gruppe, da nachfolgend Dinge und Ereignisse von mir behandelt werden, die Geheimnisse offenlegen und den späteren Verlauf der Kampagne beschreiben. Meine Spieler wurden dahingehend angehalten frühstens nach Abschluss der Kampagne einen Blick hierauf zu werfen.

Die von mir gesponnen Fäden haben nun ein schön dichtes Netz ergeben, dass auch mit persönlichen Verwicklungen daherkommt. Zudem habe ich mich ordentlich bei den Hintergrundinformationen zum Mutant-Chronicles-Universum bedient, um dieser verrückte und überdrehte Welt am Abgrund darzustellen. Desweiteren konnte ich auch langsam das Netz um Astrid Proll enger ziehen, die als Spielercharakter ja erst später zur Gruppe stieß und noch ein paar persönliche Verwicklungen braucht. Hier habe ich aufgegriffen, dass sie in der vorangegangenen Kampagne für die Alieneier nicht empfänglich war. Der Grund sind die Antiker-Gene, die sich in ihrer DNA befinden und natürlich das Zeug haben, um zu mutieren. Astrids Spieler stellte schon fest, dass das ganze nicht ganz regelkonform ablief. Na ja, wie auch, dem Spieler fehlt ja der Überblick und ich als Spielleiter passe die Sachen natürlich im vorhandenen Rahmen ständig an. In diesem Falle hat sich die Wächter-DNA der Antiker mit den Alieneiern aus einer anderen Dimension verbunden, so dass Mutationen vorher eintreten, nur physisch sind und auch eine eigene Tabelle haben. Davon wissen die Spieler natürlich nichts. Sie haben keine Ahnung, dass ich die Tabelle aus dem Quellenbuch um Eigenheiten der Inkursiden erweitert habe. Und Mutationsevents werden nicht nur mittels Erfahrungspunkteausgabe oder bestimmten Events ausgelöst, sondern zukünftig auch, wenn Astrid unter großem Stress steht, wie bei einer ernsthaften Verletzung. Im Grunde genommen verwandelt sie sich (je nach Situation) zu einer der effektivsten Waffen im Kampf gegen die Dunkle Legion. Natürlich sehen das die normalen Menschen anders und werden einer offensichtlichen Mutantin einheizen. Aber ob und wie das laufen wird, das müssen die nächsten Spielsitzungen zeigen.

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