MC3 – Dark Legion: 23) Brannaghan

Hier kommt nun die dramatische Fortsetzung einer epischen Geschichte, die vor über eintausend Jahren begann. Schnief, ich empfehle Taschentücher bereitzuhalten, die Sache hat Tränenpotenzial. Es ist zumindest das Finale eines größeren Handlungsbogens, der sich alleine um die Spielfigur Brannaghan dreht (was auch am Titel dieses Spielberichts zu erkennen ist). Es gibt diesen Handlungsbogen deswegen natürlich nicht im offiziellen Abenteuer, aber so wird die Kampagne und die Spielwelt einfach viel persönlicher. Schnief…

SPOILER: Nachfolgender Spielbericht stellt sozusagen einen „Live-Mitschnitt“ dar, der während dem Spiel angefertigt wurde. In der Hitze des Gefechts achtet natürlich niemand darauf korrekt und stilsicher zu schreiben. Und, wie es sich für einen Spielbericht gehört, sind Spoiler unvermeidlich.

Es gibt keinen Zufall für uns.
Für uns ist alles vorherbestimmt.
Diese Welt hält nur einen einzigen süßen Moment für uns bereit.

FUJI-STATION, 22. 11. 1291 YC

Lautlos im Weltall

Wir sind direkt dran – und zwar am ARSCH!

DiMonti organisiert Connor und Duncan. Connor soll die Position an die PRIDE weitergeben und das Schießen mit den Schiffsgeschützen einweisen, Duncan soll auf die Ilian-Kreatur mit seiner Aggressor ballern.

Dann packt DiMonti seine Luna PD Dienstwaffe entschlossen und jagt ein Magazin nach dem anderen raus – er trifft für etwas Schaden, dann schießt er erneut für noch mehr Schaden und die Kreatur ist zu seiner Überraschung zerlegt!

Miss Kingsfield, I presume?

Dieweil an Bord der LION suchen die drei Verbliebenen nach dem Maschinenraum.

Brannaghan findet im Besprechungsraum, was von Lady Maggie Kingsfield übriggeblieben ist:

Eine Grauengestalt der Dunklen Symmetrie!

Brannaghan kennt solch eine Kreatur aus den alten Legenden der Imperials. Es ist eine Banshee, ein Monster, das es insbesondere auf Männer abgesehen hat.

Brannaghan hat seine Hausaufgaben gemacht. Er weiß um die Schwächen der Banshee und eventuell etwas über ihre Spezialfähigkeiten. Sie ist immun gegen Kälte, Vakuum, spürt keinen Schmerz, und mehr.

Banshees gehören jeweils einem Clan der Imperials an – so der Imperial Aberglaube. Eine Banshee ist in der Imperial-Mythologie und in deren Volksglauben ein weiblicher Geist aus der Anderswelt, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod ankündigt. Laut den Imperials wäscht sie die Rüstungen und Claymores der sterbenden Kämpfer und ist dadurch die Vorbotin für deren baldigen Tod. Angeblich besitzt jeder Clan der Imperials seine eigene Banshee.

Der Kämpfer, dessen Tod unmittelbar bevorsteht, kann eventuell seinen Tod verhindern, wenn er mit seinem Claymore-Schwert die Banshee erfolgreich bekämpft – sie ist gegen dieses Schwert besonders verwundbar.

Brannaghan rennt rücksichtslos rein in den Raum mit der Kreatur, die auch sogleich spürt, dass er ihr schaden könnte.

Für einen Moment hat Brannaghan den Eindruck, dass ihre Gestalt sich verändert, doch dann festigt sie sich wieder in ihrer Schreckensgestalt.

Brannaghan strapaziert sein Glück und greift sie an. Er haut auf sie mit seinem persönlichen gesegneten Claymore ein – und bekommt Zweifel, ob nicht die Dunkle Symmetrie ihm nur vorgaukelt, dass es ein Monster ist, während in Wirklichkeit die arme zarte Lady Kingsfield vor ihm steht.

Sein Claymore bewegt sich in tödlicher Bahn auf die Banshee zu. Er versucht sie nur mit der Breitseite zu erwischen, um sie KO zu schlagen. Brannaghan hat alles in den Hieb gelegt, um die Kreatur KO zu schlagen, der Treffer hätte selbst einen Profiboxer oder gar einen Venus-Saurier umgehauen, doch die Kreatur steht immer noch!

Dieweil geht Astrid Proll weg von dem Elend und macht sich auf die Suche nach dem Maschinenraum – die Gruppe ist nun weiter aufgeteilt!

Sie sieht ein weiteres Avatar von Ilian und hat schon schwer an dessen Furchteffekt zu schlucken.

Proll erinnert sich, was ihre Ausbilder beim Doomtrooper-Training immer gesagt hatten: “Erinnert Euch an Euer Training!”. Daher schwingt sie die Deathlockdrum-Mündung auf die Kreatur und lässt die schwere Waffe sprechen. Die Kreatur versucht verzweifelt auszuweichen. Sie bleibt dabei an einem Bauelement im Schiff hängen und muss sich davon erst einmal befreien.

Die erste Garbe erwischt die Kreatur am rechten Arm für ordentlichen Schaden, weitere Einschläge im Torso und nochmal im rechten Arm verursachen keinen Schaden.

Bruder Harrison will Brannaghan aushelfen. Er wirkt einen Schlag des LICHTS gegen die Banshee. Dieser erwischt sie voll im rechten Bein. Das geht voll durch und die Kreatur wird kritisch verwundet – sie ist geschockt und von eigener, existentieller Furcht erfüllt.

Dann ist es am Avatar der Ilian sich aus der Verklemmung zu befreien, was ihr gelingt. Sie bewegt sich in Nahdistanz zu Proll und zieht die Leere um sich zusammen. Diese muß einem extremen Willenskraftangriff widerstehen. Wie gut, daß Spencers Quell der Tapferkeit auf Proll überspringt, so daß sie diesem Angriff auf ihre Seele widersteht.

Dieweil weit draußen im Raum feuert Jamie, der Imperial, mit seiner Aggressor volles Rohr raus auf das Avatar der Ilian – 12 Schaden auf den Kopf! Die Kreatur ist auch sofort hin.

Endlich ist die Banshee – oder doch Lady Kingsfield? – dran etwas zu tun. Sie hat ihre schweren und kritischen Verletzungen erst einmal mit viel Glück und Schicksalsmacht ignoriert und wendet sich nun Brannaghan zu.

Im Nahkampf lässt sie aus ihren Ärmeln Goldketten, mit dem Wappen der Kingsfield, wie ihren alten Schmuck, herausfahren und drischt damit auf Brannaghan ein, um ihn einzuwickeln. Doch Brannaghan, der alte Frauenverächter, pariert dies mit seinem Claymore. Dann kommt seine Riposte, abermals mit der flachen Klinge, um seine Geliebte Prinzessin zu schonen. Er erwischt sie am rechten Arm und damit geht die wüste, dunkle-symmetrie-verseuchte Banshee-Kreatur vor Brannaghan zu Boden, der sie in seine starken Arme nimmt.

Astrid Proll bleibt bei ihrer Strategie: Deathlockdrum, bis nichts mehr steht. Knapp, sehr knapp erwischt sie das Avatar Ilians mit der letzten vollen Garbe samt allen verbliebenen Muni-Gurten. Damit steht dieses Wesen nicht mehr. Proll springt daraufhin die Leiter zum Maschinenraum runter.

Brannaghan kniet am Boden, hält die Banshee/Maggie Kingsfield in seinen Armen, den Claymore an der Seite. Die Kreatur nimmt die Gestalt von Maggie Kingsfield wieder an, der Frau, die Brannaghan vor 1200 Jahren in den Tod geschickt hatte. Die Dunkle Seele scheint wohl immer noch bei Maggie Kingsfield durchzuschlagen, sie seufzt: “Joseph Brannaghan” und fängt zu zittern an. “Töte mich, erlöse mich” sagt sie flehentlich. Brannaghan jammert, dass er schon Leute auf den Schlachtfeldern der Venus verloren habe, sie soll dagegen ankämpfen! Maggie Kingsfield sagt, dass sie nicht mehr weiter gegen ankämpfen kann – mit letzter Kraft drückt sie die Kette mit dem Symbol der Kingsfields in Brannaghans Hände.

Bruder Harrison sieht, dass die Dunkle Seele die Übermacht zu gewinnen beginnt, noch ist die Seele der Maggie Kingsfield zu retten, wenn auch ihr Leben nicht mehr. Brannaghan tötet sie mit einem Gnadenstoß seines Claymores. Auf die Klinge gespießt seufzt sie noch ein letztes Mal “Joseph” und schließt für immer die Augen.

Mit dem Tode von Maggie Kingsfield erstirbt das Herz im Antrieb der LION. Die LION OF THE MURDOCHS verwest wie ein Lebewesen.

DiMonti ruft die PRIDE und sendet sie direkt auf die LION zu, dass sie die Leute an Bord aufnehmen möge.

Er funkt die versprengten Imperials an, sich an derselben Stelle zu sammeln, so dass sie leicht aufgenommen werden können.

Auch diese Gruppe wird wieder an Bord genommen.

Beim Besprechen des “Einlösens” Brannaghans Schwurs den letzten Wunsch von Maggie Kingsfield zu erfüllen meldet sich Angus zu Worte. Die Kingsfields sind als Clan entehrt, weil sie den Serenity zu stürzen versucht hatten.

Damals, so wurde uns von Murdoch gesagt, wollten die Murdochs und Maggie Kingsfield diesen Umsturzversuch zu verhindern versuchen, als sie mit der LION aufbrachen. Ein Teil der Kingsfields ist entehrt, während ein anderer Teil nun als Leibwache am Hofe der Serenity dient. Die Kingsfields haben heutzutage keine untergeordneten Clans mehr. Somit sollte man klären, ob diese Leibwächter-Kingsfields zum Clan Kingsfield gehören oder zur Black-Heart-Truppe der Serenity.

Es ist eine sehr politisch heikle Angelegenheit. Man müsste auf dem Merkur, dem Stammsitz der Kingsfields, einen Serenity-Loyalisten finden – die sehr selten sein dürften.

Anders als Brannaghan es sich wünscht, dürfte dieses Abenteuer nicht in die Clan-Historie eingehen – aber, so DiMonti, vielleicht wegen der Präsenz der Bruderschaft an Bord, in die Mutanten-Chroniken.

Weiter geht es in Richtung Fuji-Station. Wobei manche sich fragen, was wir dort auf der Station eigentlich wollen.

Treibstoff ist momentan noch ganz gut bestückt, aber DiMonti würde gerne das Schiff noch einmal überprüfen, nach all dem Stress im Riss und mit der Dunklen Symmetrie im All.

Der PRIDE OF LUNA scheint nichts passiert zu sein.

Kurs zur Fuji-Station

Zur Fuji-Station dauert es etwa zwei bis drei Tage, mit etwas Treibstoffverbraten ein bis zwei Tage oder noch weniger, und mit viel Treibstoffinvestition einen halben bis einen Tag. Fuji-Station liegt auf halber Strecke zu Luna. Aktuell haben wir noch 3 von 5 Treibstoffeinheiten im Tank.

Wir investieren 1 Treibstoffeinheit, um flotter voranzukommen.

Mit Brannaghan als Co-Pilot fliegt DiMonti die PRIDE zur Fuji-Station. Die Flugdauer ist ein Tag.

FUJI-STATION, 23. 11. 1291 YC

Fuji-Station, Wiedersehen macht Freude

Beim Anflug an die Lokation, wo vor 1.200 Jahren die Fuji-Station war, findet Spencer nur die Funkboje, die das Navigationssignal sendet. Die Station selbst ist ein Wrack, um das weitere Raumschiffwracks treiben, manche schon demontiert.

Spencer bemerkt, dass die Raumschiffwracks rund um die Station einen festen Kurs haben, es sieht nur so aus, als ob sie zufällig herumschweben.

Auch die Station scheint in Betrieb zu sein, der Kern der Station ist noch intakt, sieht nur so aus, wie eine heruntergekommene Wrackansammlung.

Spencer und DiMonti wollen aus alter Cop-Haltung dort nach dem Rechten sehen. Proll möchte keinerlei Gefahren eingehen und jammert herum, dass es Ärger geben könnte. Als harte Doomtrooperin ist sie überraschend gefahrenvermeidend.

Brannaghan, noch unter dem Schock des Verlustes, ist für alles zu haben.

Der Plan: wir fahren die Energie runter, treiben auf einem Kurs zur Fuji-Station, der unauffällig ist, dort in der Nähe von den treibenden Schiffen lassen wir die aktiven Sensoren die Station untersuchen, während Spencer, Schwester Eva und Astrid Proll die mystischen Sinne aufsperren, um zu spüren, ob da etwas an Dunkler Symmetrie unterwegs ist.

Mit einem perfekten Schleichfahrtmanöver kommen wir unentdeckt vorbei. Dort angekommen spüren die Mystiker nach der Dunklen Seele – aber es ist auf der Station nicht mehr zu finden als sonst im Sonnensystem.

Es könnten natürlich immer noch “ganz normale” Piraten sein, die bei der Fuji-Station eingenistet sind.

Spencer funkt die Fuji-Station auf der alten Frequenz an. Es meldet sich eine Männerstimme “Hier Fuji-Station, wer sind sie?” – PRIDE OF LUNA sagt Spencer und fragt nach Andockerlaubnis. – Woher wir die Frequenz haben, fragt der Mann. Spencer sagt, dass wir diese bei unserem letzten Besuch benutzt hatten (was vor 1.200 Jahren war).

Nach etwas Überlegung und Diskussion sagt Spencer, dass wir Freunde von Selina Taka seien (der damaligen Stations-Leiterin). Der Mann mit Mishima-Akzent insistiert, dass wir sagen sollen, wer uns EMPFOHLEN hat. Das gibt uns Rätsel auf.

Als Spencer sagt, wir kämen “zufällig” hier vorbei, ändern einige der Raumschiffe ihre Position, so dass ihre Schiffsgeschütze zum Tragen kommen könnten.

Spencer sagt, dass wir auf Empfehlung von Joseph Brannaghan kommen. – Welcher denn? Es gäbe eine ganze Menge Joseph Brannaghans. – Spencer sagt, es gibt nur einen Heiligen Joseph Brannaghan.

Der Mann sagt, unsere Ankunft ist gestattet. Sie haben uns an den Schrein der Geläuterten Brüder weitergegeben.

Wir machen an der Station fest – und zwar so, dass wir schnell ablegen und auf Kurs gehen können und nicht lange im Feuerkanal der anderen Schiffe bleiben müssen.

Brannaghan möchte mit seiner Leibgarde als erste heraus auf die Station gehen.

Gefolgt von Spencer und Proll geht Brannaghan und Angus an Bord der Station.

Beim Öffnen der Luftschleuse gelangt der leicht süßliche Stationsgeruch in die Nase – Marihuana gemischt mit Schmiermittel.

Das Empfangskomitee besteht aus zwei Mishima-Samurai, ohne Klan-Abzeichen, also Ronin – die einen dritten, ziemlich entstellten Mann begleiten, der Teile seines Innenlebens außen am Körper trägt. Der Oberkörper ist nackt, an dem baumelt das Symbol der Bruderschaft. Er trägt einen Rock und lächelt die Neuankömmlinge an: “Ich begrüße Euch auf der Fuji-Station, Pilger. Ich bin Bruder Siegmar.”

Auch die beiden Ronins zeigen Anzeichen, dass sie mutiert sind.

SPOILER: Dieser Spoiler richtet sich alleine an die Spieler meiner Gruppe, da nachfolgend Dinge und Ereignisse von mir behandelt werden, die Geheimnisse offenlegen und den späteren Verlauf der Kampagne beschreiben. Meine Spieler wurden dahingehend angehalten frühstens nach Abschluss der Kampagne einen Blick hierauf zu werfen.

Und somit ist dieser Handlungsbogen tatsächlich abgeschlossen. Die Geschichte um Joseph Brannaghan und Maggie Kingsfield hat ein trauriges, aber für Maggie doch erlösendes Ende gefunden. Meine Spielgruppe war von den Ereignissen ganz mitgerissen, was ich als großes Lob empfinde. Auf dem Plan steht jetzt noch das Brannaghan sein Claymore zurückerlangt (mit etwas Runenmagie). Ich denke darüber nach, dass wenn er sein Claymore mit Maggies Kette verbindet, das Schwert noch etwas mächtiger wird. Brannaghan ist ja quasi He-Man und Highlander in Personalunion.

Das die Gruppe die Fujistation tatsächlich angesteuert hat, kommt mir sehr entgegen. Das bietet mir nämlich die Gelegenheit die Story um Astrid Proll zu vertiefen. Falls sich der Spieler darauf einlässt, wird sie somit vielleicht zu einem Guardian (also Wächter), was schlussendlich eine vollständige Mutation, aber auch gewaltige Psikräfte mit sich bringt. Das macht sie wiederum für Cybertronic spannend, was mir wiederum hilft eine gute Verknüpfung zur Kampagne „Dark Eden“ zu bekommen. Cybertronic bietet dahingehend ja den Einstieg. Die Fujistation habe ich in Gedanken schon mal in eine Mutantenweltraumkolonie umgebaut, mit Gläubigen, die innerhalb der Bruderschaft natürlich nicht gerne gesehen ist (obwohl der Kardinal persönlich das ja eigentlich nicht so will). Eventuell lasse ich die Gruppe auf eine Prophezeiung stoßen, wie sie in „Dark Eden“ vorkommt. Es gibt vom Hintergrund her sehr viele Möglichkeiten, die ich nutzen kann. Falls meine Spielgruppe mitzieht, natürlich. Außerdem biete ich meinen Spielern bestimmte Richtungen der Charakterentwicklung nur an … mal mehr und mal weniger stark. Aber die letzte Entscheidung liegt ganz alleine bei ihnen.

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