MC3 – Dark Symmetry Campaign: 40) Eine Zitadelle des Bösen
Mit diesem Spielbericht biegt die Kampagne auf die Zielgerade ein und das Ende ist bereits in guter Sicht. Allerdings, es wird härter, wie selbst der ein oder andere zähe Kämpfer leidgeprüft feststellen muss.
SPOILER: Nachfolgender Spielbericht stellt sozusagen einen „Live-Mitschnitt“ dar, der während dem Spiel angefertigt wurde. In der Hitze des Gefechts achtet natürlich niemand darauf korrekt und stilsicher zu schreiben. Und, wie es sich für einen Spielbericht gehört, sind Spoiler unvermeidlich. |
San Dorado: 16.09.53 YC
Mitternacht, auf dem Weg zur Zitadelle
Aus den ermittelten Unterlagen:
Es gibt Profile von 10 Männern und 2 Frauen – psychologische und physiologische. Es handelt sich um erfolgreiche Soldaten, die hoch ausgezeichnet wurden. Sie gehören nicht zu Capitol-Militär, sondern es sind Doomtrooper!
Der erste ist mit „Vergebliche Liebesmüh“ markiert und enthält die Vitalstatistiken von zwölf Personen. Diese Personen sind unbenannt. Zehn von ihnen sind männlich und zwei sind weiblich. Ihr Alter reicht von 20 bis 37 Jahren. Sie sind alle groß und gut gebaut.
Zwei der Männer sind mit roter Tinte als „perfektes Subjekt“ gekennzeichnet. Mit dem Vermerk, dass sie eine Vorgeschichte mit Fragen der Bewältigung ihrer Stimmungsschwankungen haben, einschließlich „Ungehorsam“, „Begehung von Straftaten wie Körperverletzung, sowie häusliche Gewalt“ und „ein ausgeprägtes Maß an Aggression in diesem Bereich an den Tag legen“. Sie sind auch als mit schlechter Erziehung, mit Vernachlässigung in einem Fall und Übergabe an eine soziale Einrichtung in einem anderen Fall.
Weitere fünf Männer und eine Frau sind mit roter Tinte als „angemessenes Subjekt“ gekennzeichnet. Sie sind unterschiedlich beschrieben, aber alle scheinen entweder irgendwann kleinere Gewalttaten begangen zu haben und/oder während ihrer Kindheit eine besonders traumatische Erfahrung gemacht zu haben.
Die anderen Personen sind nicht als solche gekennzeichnet. Ihre Aufzeichnungen sind sauber von allen bekannten kriminellen Aktivitäten, der Erwähnung von Gewalt oder problematischer Erziehung.
Während die Akte das Militär nicht explizit erwähnt, ist es offensichtlich, dass es sich bei den zwölf Menschen um Soldaten handelt. Jeder von ihnen scheint ein tapferer und erfolgreicher Soldat zu sein, und sie alle wurden in einer Weise geehrt, die mit einem hohen Grad an Leistung innerhalb der militärischen Organisation, mit der sie gedient haben, vereinbar ist.
DIE DETAILS DER MARIENKÄFERAKTEN
- M Angemessenes Subjekt. Vernachlässigte Erziehung. Imperial Special Forces
- M Perfektes Subjekt. Verlassen als Kind. Gewalttätige Vorgeschichte. Aggressiver Soldat. Capitol Free Marines.
- W Keinerlei offensichtliche Relevanz. Bauhaus Etoiles Mortants.
- M Angemessenes Subjekt. Er hat eine Reihe von kleineren, aber gewalttätigen Straftaten begangen. Mishima Samurai.
- M Gelegentliches aufsässiges Verhalten. Imperial Special Forces.
- M Angemessenes Subjekt. Bekannt als aufsässig und therapiebedürftig. Mishima Samurai.
- M Angemessenes Subjekt. Gewaltvergangenheit. Ist als wirksam rehabilitiert anzusehen. Imperial Wolfbanes.
- W Angemessenes Subjekt. Übertrieben eifrige Einstellung zum Kampf. Capitol Infanterie.
- M Perfektes Subjekt. Als Kind von missbrauchenden Eltern weggenommen. Viele Disziplinprobleme im Zusammenhang mit Gewalt und Kriminalität. Oft der AWOL gemeldet. Bauhaus Venus Rangers.
- M Aggressivität als Jugendlicher. Bauhaus Etoiles Mortants.
- M Angemessenes Subjekt. Als Kind gemobbt und oft auf Rachegedanken bedacht. Imperial Special Forces.
- M Nichts von scheinbarer Relevanz. Capitol Infanterie.
Auf dem Flug gibt es ein paar Besprechungen zur Vorgehensweise, leider keinen richtigen Plan und keine echte Analyse der Situation.
DiMonti nörgelt herum, daß die ganze Hektik nur aufgrund unbelegter Äußerungen des vertrauensunwürdigen Don Stevia und der ebenfalls vertrauensunwürdigen, seit Wochen aus dem Verkehr gezogenen Kartell-Agentin losgetreten wurde. Niemand konnte (laut DiMonti) wirklich belegen, dass es den ganzen Zeitdruck überhaupt gibt.
Der Wagen fliegt auf dem letzten Treibstoff im Tank auf ein “Gewitter” aus flackerndem Geschützfeuer zu.
Da sieht man die Zitadelle: Ein gewaltiges Konstrukt, aussehend wie aus Knochen gebaut.
Aus der Zitadelle hat sich eine gewaltige Horde Gestalten ergossen, die auf eine dünne Linie aus Capitol-Truppen zustürmt. Die Capitol-Soldaten sind definitiv dem Untergang geweiht!
Im Navigationsgerät der Limousine sieht man, dass offenbar Capitol durch konzentriertes Geschützfeuer ein Loch in die Seite der Zitadelle geschossen hat. Dort sieht man eine Art Hangar für Luftunterstützungsfahrzeuge der Dunklen Legion.
Dieses Loch wird gerade nicht weiter beschossen. Vermutlich wurde hier der Eingang für die Doomtrooper freigesprengt.
Im Hangar sind brennende Wracks von Flugmaschinen, korrumpierte Capitol-Maschinen, Jets und Hubschrauber, die dort stehen und mit biotechnischen Wucherungen versehen sind.
Zitadelle: 16.09.53 YC
2:00 Uhr morgens in der Zitadelle
DiMonti setzt direkt zur Landung in dieser Bresche an. Dort flackert eine Art Notbeleuchtung, die in rötlichem Licht auf dem schwarzen Stein mäßige Sicht gestattet. Die Architektur sieht halb-organisch aus (Giger lässt grüßen).
Aus einigen der beschädigten Röhren in den Decken tropft eine zähe Flüssigkeit.
Der Wagen setzt ohne Probleme auf.
McNasty springt raus und sichert die Umgebung. Seine Rüstung hat ein Atemgerät, alle anderen haben kein Atemschutzgerät. Mit Atemmasken aus dem Erste-Hilfe-Kasten des Wagens und Einweg-Handschuhen ausgestattet gehen die anderen McNasty nach. Ein Pack Coagulant nimmt sich DiMonti in seinen Ersthelferkasten.
Es gibt einige weitere Gänge, die tiefer in die Zitadelle führen.
McNasty fällt auf, dass bei einem der Gänge etliche Nekromutanten und Dunkle Legionäre, von Handwaffen getötet, am Boden liegen.
DiMonti schaut sich diese Leichen an.
Brannaghan will die verseuchte Rüstung der Nekromutanten anziehen, weil er ja aktuell keine hat. Nachdem diese Rüstungen mit biotechnischen Parasiten verseucht sind, lässt er sie doch lieber liegen.
Alle Mann gehen jetzt in den Gang mit den toten Dunklen Legionären hinein. Dieser Gang wirkt wie der eines riesigen Wurms, der sich eingegraben hat.
Nach einer halben Stunde Marsch gelangt die Gruppe in eine Art Verteidigungsstellung. Überall liegen Leichen am Boden. Auch solche von Capitol-Streitkräften. DiMonti erkennt, dass diese schon vor Wochen offenbar von der Dunklen Legion gefangen genommen wurden und hier in dieser Halle hingerichtet wurden.
Auch zwei Doomtrooper liegen dort tot herum.
McNasty und DiMonti schauen sich diese an. DiMonti kann mit seiner medizinischen Perspektive nichts besonderes erkennen. McNasty erkennt aber, dass der eine ein Imperial, Bob Crappe, war. Der andere war ein Mishima Samurai, Yao Hung, dessen beide Klingen, die er in einen Nekromutanten gestoßen hat, sind offenbar korrodiert – und zwar binnen kürzester Zeit! Auch die Rüstung der Doomtrooper sind komplett zerstört.
Bob Crabbe hält noch ein Deathlockdrum-MG in der Hand, das noch gut benutzbar ist, mit 1 Reload und 3 Granaten (anti-personal).
Der Nahkampf-Samurai hat gar nicht viele Einschusslöcher, sondern es sieht aus, als ob die Rüstung von innen nach außen aufgeplatzt.
Abseits vom Haupttunnel führen lauter Nebentunnel weg. Wir folgen dem Haupttunnel, da dort die Doomtrooper entlang gegangen sind.
Nach 20 Minuten hört man aus den Nebentunneln ein Stöhnen und Schritte. – Dann gelangt die Gruppe an einen Einsturz, hinter dem man leise Schreie hört, als ob dort etwas eingesperrt ist und raus will.
Brannaghan huscht heimlich ein Stück in den Seitentunnel rein bis zu einem Einsturzbereich, an dem Felsen runtergekommen sind. Er schaut sich dort um. Das Klappern und Kratzen von der anderen Seite versucht sich zum Haupttunnel hin zu arbeiten. Dahinter sind offenbar keine Doomtrooper oder Capitol-Soldaten.
Er findet den Grund für den Einsturz: Hier hat jemand mit einem schweren Geschütz eigens hineinfeuern lassen, so dass der Tunnel zum Einsturz gebracht wird.
Eine dreiviertel Stunde später ist die Gruppe in der Reihenfolge McNasty, vorne, DiMonti dahinter, Brannaghan und dann Spencer mit Hund am Voranschreiten. Da tropft von der Decke eine Menge weißlicher viskoser Flüssigkeit zu Boden, genau auf DiMontis linke Schulter, doch der kann sich im letzten Augenblick zur Seite werfen und diese Substanz vermeiden.
DiMonti hält einen Bleistift in die Flüssigkeit. Dieser wird aber nicht angegriffen. Er lässt den Bleistift zurück.
Weiter geht es den Haupttunnel entlang, eine weitere dreiviertel Stunde.
An der Decke eines Raumes sind Kugeln, die farbiges biolumineszierendes Licht auf alles werfen. Alles, was davon beleuchtet wird, wirkt merkwürdig krank.
DiMonti schießt mit der Piranha Handgun auf eine der kopfgroßen Kugeln. Diese platzt auf wie eine Eiterblase und es regnet weiter kränklichen Sabber hinab. DiMonti schießt einen halbwegs sicheren Pfad durch die Kugelzone, so dass die Gruppe sie passieren kann, ohne angesabbert zu werden.
Nach dieser Zone kommen wir an einen abzweigenden Seitengang, in dem nicht nur die Notbeleuchtung flackert, sondern auch “echtes” Licht zu sehen ist. Brannaghan schleicht sich vor.
Er findet allerlei Krankenhaus-Ausrüstung, Tragen, Blutkonserven in Kühlschränken, Medikamente, Verbandmaterial usw. Als ob die Dunkle Legion Krankenhäuser geplündert hat oder damit beliefert worden ist.
Es stehen Operationstische herum, teils mit blutigen Tüchern drauf. Auf manchen Tischen liegen erschossene Nekromutanten, die seltsame Rangabzeichen tragen. Auf dem Boden liegen dunkle Legionäre in Arztkitteln, die offenbar von hinten, überraschend, erschossen wurden.
Hinten im Raum stehen Badewannen mit einer blauen oder grünen Flüssigkeit, in die biotechnisch überwucherte Schläuche führen. Darin liegen Leichen, meist Capitol-Leute. In manchen blubbert es. Manche haben so ausgemergelte Gestalt wie die Nekromutanten.
In einer anderen Ecke sind weitere Leichen von Capitol-Soldaten aufgestapelt. Diese könnten eventuell noch nutzbare Ausrüstung haben.
Brannaghan schleicht sich zum Haufen der Leichen. Dort sieht er einige M50-Sturmgewehre und jede Menge an Reloads. Er nimmt eine M50 an sich, 10 Reloads und 6 Anti-Personen-Granaten.
An Panzerungen findet er Capitol Tortoise Mk.I Panzerung (Kopf 3, Torso 3, Arme & Beine 2, Gewicht 6). Er nimmt aus der Krankenstation Desinfektionsmittel und drei Panzerungen mit für sich und Spencer und DiMonti.
Nach Anlegen der Rüstung gehen wir weiter in die Zitadelle. 20 Minuten später merken wir, wie uns die Müdigkeit packt.
Um eine Biegung des Tunnels sehen wir fünf Leichen, im Kampfpanzer der Doomtrooper gehüllt, die Panzerung aufgerissen, von innen nach außen.
McNasty und DiMonti gehen vor zu den Leichen, um diese von der Identität her zu bestimmen.
Brannaghan nimmt sich das heilige Claymore des Wolfbanes.
Spencer hört sich um.
Von links und rechts in den Seitengängen kommen Kratzgeräusche. Von vorne gibt es Schussgeräusche. Das ist eindeutig das Feuern von Deadlockdrums – einige Minuten entfernt, beim Laufen könnten wir statt nach 15 Minuten in 5 bis 10 Minuten da sein.
Links sind zwei Durchgänge, nur wenige Meter entfernt, wo es sich nach Chitin über Fels anhört und ein zufriedenes Schnattern ertönt – an zwei Stellen im Tunnel.
Da greifen uns die Inkursiden – nicht überraschend, dank Spencers Umsicht – an!
Alles ist im Nahbereich.
Da geht das Licht überall aus.
Die RIESIGEN Inkursiden schaffen es aber nicht uns zu ängstigen.
Dafür versuchen sie uns umzubringen.
Eine Kreatur springt Spencer an, dieser weicht aus und nimmt schon mal Maß bei der Kreatur.
Eine weitere greift Brannaghan an, der mit seinem neu gefundenen Claymore pariert. Seine Riposte zerlegt die Kreatur auf dem Fleck. Dann springt Brannaghan vor, um eine weitere Kreatur anzugreifen. Diese duckt sich und greift ihrerseits erst einmal überhastet Brannaghan an. Es erwischt ihn voll am linken Bein (voll Leichte Wunden und zwei Ernste Wunden!), außerdem fällt ihm sein Claymore aus der Hand und rutscht über den Boden.
Dann wird DiMonti angegriffen, die Kreatur kommt über die Decke und lässt sich auf ihn fallen. Doch mit Aufwenden seines Glücks springt er aus dem Weg, löst sich aus dem Nahkampf, nimmt den Flamer hoch und jagt einen Feuerstrahl auf die Kreatur, der sie komplett röstet. Die Kreatur dahinter konnte ausweichen und nähert sich McNasty. DiMonti zieht seinen Duellsäbel.
McNasty wird von der Kreatur angegriffen, er schafft es nicht auszuweichen, sondern läuft ihr voll in die Mandibeln. Sie beißt ihm schier den Kopf ab (voll Leichte Wunden im Kopf und zwei Ernste Wunden). Und die Kreatur setzt noch nach: sie greift ihn und beißt nach – besonders grausam! Nochmals wird sein Kopf erwischt und tötet den Imperial Helden auf der Stelle.
Die letzte Kreatur greift Brannaghan an und trifft ihn voll im Rumpf. Er ist schon ernsthaft verletzt, nun auch im Torso (alle Leichten Wunden voll).
Spencer feuert seine Bolter nach Zielauffassung auf die Kreatur vor ihm, die Waffe feuert er solange, bis sie eine Ladehemmung hat, dafür ist die Kreatur aber kurz und klein geschossen.
DiMonti lässt den Säbel wieder fallen und nimmt die MG80 und feuert auf die Kreatur über McNasty und zerlegt diese, indem er Magazin um Magazin reinjagt.
Brannaghan liegt unter der Kreatur und wird von ihr gehalten. Aber Bandit hilft ihm sich herauszuziehen. Das klappt bestens und baut ihn moralisch wieder auf.
Doch sogleich setzt die Kreatur ihm wieder nach! Sie erwischt ihn übelst, aber Brannaghan macht eine Rolle auf die Seite und greift sich dabei sogar noch seinen Claymore und hackt auf die Kreatur und zerlegt sie mit einem einzigen Hieb.
DiMonti stürzt zu McNasty, er ist tot! Halt, nein, nur größtenteils tot (mittels Chronicle-Punkt bis zum Ende der Szene am Leben geblieben). DiMonti versucht mit seinen medizinischen Fähigkeiten seinen Kameraden zu stabilisieren, was trotz der misslichen Verhältnisse (keiner hat mehr Chronicle-Punkte, alles leer!) tatsächlich gelingt.
Spencer sagt, dass er dies als “Erfolg” verbuche – sein Standard für Erfolg ist offenbar mächtig gesunken.
Von den bisher wohl insgesamt 6 Eaty-Neaty-Monstern sind damit 5 erledigt, das erste aus dem Doomtrooper vorne im Tunnel wohl noch nicht.
SPOILER: Dieser Spoiler richtet sich alleine an die Spieler meiner Gruppe, da nachfolgend Dinge und Ereignisse von mir behandelt werden, die Geheimnisse offenlegen und den späteren Verlauf der Kampagne beschreiben. Meine Spieler wurden dahingehend angehalten frühstens nach Abschluss der Kampagne einen Blick hierauf zu werfen. |
Punkte ausgegeben um die Initiative zu kaufen und es geschafft einen der kampfstärksten Spielercharaktere auszuschalten. Da wurden noch die kleinsten Regeltexte aus den Büchern gekramt, um McNasty irgendwie am Leben zu halten. Als Spielleiter hätte ich mich auch auf einen Deal eingelassen: Überlebt auf dem Zahnfleisch, aber der Kopfwunde wegen einen Punkt weniger Intelligenz. Schlussendlich entscheidet in MC3 ja der Spielleiter über Leben und Tod – und für Chronicle Points lässt sich die Dunkle Seele auch auf den ein oder anderen Handel ein. Muhahahaha…
Aber McNasty hatte es auch so geschafft. Allerdings, einsatzfähig ist ein dermaßen verletzter und zerfleischter Charakter selbst in Mutant Chronicles 3 nicht mehr. Es sah für die Truppe also ziemlich mies aus und sie waren kurz vor einem der letzten Kämpfe.