Resorbium 02 – Aufstieg der Toten

Die letzte Spielsitzung in diesem Zombie-Überlebenshorror-Szenario endete damit, dass die Überlebenden den Hubschrauber verlassen hatten und auf dem Weg zum Ufer der Alster waren. Dort gab es einen kleinen Pavillon der berittenen Polizei, eine Anlegestelle mit drei Tretbooten in Schwanenform und einen Fahrradständer mit mehreren Stadträdern. An den Pavillon waren zwei Pferde festgemacht, von den dazugehörigen Polizisten keine Spur.

Der Spieler des in der letzten Sitzung ums Leben gekommenen Mohammed hatte leider den Termin verschwitzt und keine Lust kurzfristig aufzutauchen. Und obwohl beruflich ausgelastet, schaute der Spieler des Erwin von Wallenstein trotzdem kurz vorbei. Vorher und nachher wurde er von den anderen Gruppenmitgliedern mitgeführt und in passiven Situationen belassen. Die Rolle des Richard von Lohen bekam noch das Handicap Schwur (Bundeswehr) verpasst und dann konnte das Spiel weitergehen.

Während vom Rand des Parks die Zombies langsam näher kamen, gingen Marcel und Richard zu den Polizeipferden. Tina hatte ja Angst vor den Tieren und hielt deswegen einen respektablen Abstand, während Erwin mit der kleinen Klara runter zu den Tretbooten ging.

Eines der Pferde war verletzt, hatte Schmerzen und große Angst. Richard versuchte es zu beruhigen, was aber erst nach einigen Minuten gelang. Erst dann traute er sich die Satteltaschen abzunehmen. Das hatte Marcel bei dem anderen Pferd bereits erledigt und es dann losgebunden, damit das Tier fliehen konnte. Die Zombies kamen immer näher und es wurde Zeit zu verschwinden. Zusammen mit der erbeuteten Ausrüstung bemannten die Überlebenden das Tretboot und fuhren erst einmal auf die Alster raus.

Die Überlebenden einigten sich nun grundlegend darüber, was für Ziele angefahren werden sollten. Schlussendlich setzte sich Marcel durch. Seine Familie wohnte ein paar Straßen weiter flussabwärts. In der Nähe gab es auch ein Polizeirevier, dem Richard gerne einen Besuch abstatten wollte. Er hatte in seiner Satteltasche den Schlüssel zur Türe des Gebäudes und dem Spind des Beamten gefunden. Für den Bundeswehrpiloten eine wunderbare Möglichkeit etwas Ausrüstung in die Finger zu bekommen.

Keine Ahnung wie Hamburg im Detail aussieht, aber ich platzierte einfach mal ein paar Punkte wo ich sie brauchte. Falls etwas unstimmig ist, wird es halt entsprechend getrimmt und passend gemacht. Dabei steht die Karte der Spielumgebung hinter der von mir geleiteten Geschichte an. Für die kleine Klara schrieb ich dann noch auf die Schnelle eine kleine Karte mit Eckdaten. Die Gruppe beschloss nämlich gerade, was für eine Art von Gruppe sie sein würde und langsam kristallisierte sich heraus, dass es keine abgebrühten Einzelkämpfer sein würden. Einzig Tinas Spielerin legte für ihre Rolle fest, dass die Polizistin bereits einen Menschen erschossen hatte und von der Schusswaffe Gebrauch machte. Auf Zombies zu schießen stellte für die Figur also kein Problem dar. Ich nahm das als Aufhänger, um ihr entsprechende Einträge in die Dienstakte und regelmäßige Besuche beim Polizeipsychologen zu verpassen. Ansonsten stellte ich nochmals klar, dass die Überlebenden in ihrer jetzigen Form keine der fantasytypischen Schnetzelkombos darstellte, sondern normale Leute – und die meisten haben Probleme damit, ihre Mitmenschen über den Haufen zu schießen. Und immerhin waren diese „Zombies“ Menschen … oder zumindest einmal Menschen gewesen.

Einer der Zombies stolperte hinter den Überlebenden her und fiel in die Alster. Erst waren Blasen zu sehen, dann trieb der regungslose Zombie bäuchlings die Alster hinab. Offensichtlich war der Mann endgültig tot. Es ging nun weiter zu Marcels Wohnung. Schräg gegenüber davon gab es eine kleine Anlegestelle und eine Treppe zur Straße hoch. Links war Alis Dönerkiste zu sehen und noch weiter die Straße hinunter das Polizeirevier. Auf der Straße befanden sich viele Zombies, einige davon waren Marcels Nachbarn. Die Zombies hatten von den Überlebenden noch keine Notiz genommen. Die Alster schien keine echte Anziehung auf sie zu haben. Stattdessen schlurften sie über die Straße und versuchten in die Häuser zu kommen. Doch die Türen waren verschlossen und niemand öffnete ihnen. Da entdeckte Marcel am Nachbarhaus ein Laken, auf das jemand „Rettet uns!!! :)“ geschrieben hatte. Das Laken hing bei den Müllers aus dem Fenster und das Smiley war das Markenzeichen von Patricia, der Tochter der Müllers. Sie war zwei Jahre jünger als Marcel und sah verdammt gut aus. Vor allem in den Augen eines Nerds wie Marcel.

Die erste Überlegung war nun, heimlich an den Zombies vorbeizuschleichen oder sich als Zombie zu verkleiden, um unerkannte an ihnen vorbeizukommen. Letztere Idee stammte von Richard, der kurz zuvor den Film „Zombieland“ gesehen hatte. Marcel kannte der Film, hatte aber eine andere Idee. Richard arbeitete zwei Pflastersteine aus der Treppe und damit wurde nun Alis teurer Mercedes beworfen, um die Alarmanlage zu aktivieren. Ein guter Plan, denn die Zombies waren sofort abgelenkt und verwirrt. Erwin und Klara waren langsam und blieben deswegen auf den sicheren Tretbooten zurück. Die anderen drei rannten über die Straße, Marcel schloss die Türe auf und sofort stürmten alle hinein.

Im Haus war alles ruhig. Marcels Vater Klaas war Musiklehrer am humanistischen Wilhelm-Gymnasium, Linda besuchte heute mit ihrer Klasse die Leni-Riefenstahl-Ausstellung in der Photography Monika Mohr Galerie und Marcels Mutter Heidrun war Hausfrau. Sie bereitete um diese Uhrzeit immer das Abendessen vor. Während die Überlebenden die alten Treppen nach oben stiegen, kam ihnen auch der Geruch von Gulasch entgegen. Marcel schloss die Wohnung auf, alles war ruhig. Er ging erst einmal in sein Zimmer und merkte, dass das Schaukmapfschwert weg war. Also bewaffnete sich Marcel mit seinem LARP-Schwert. Der Zivi rief nach seiner Mutter, die prompt aus dem Wohnzimmer stürmte. Als sie Tina mit gezogener Waffe vor sich sah erschrak sie und schlug mit Marcels Schwert zu. Zum Glück blieb die Klinge in der Garderobe hängen.

Die Szenen in Marcels Wohnung waren super und boten eine gute Gelegenheit für sehr persönliches Rollenspiel, das nach hinten raus immer weiter vertieft wurde. Von Wallensteins Spieler war nun auch eingetroffen, um wenigstens ein paar Minuten seine Rolle zu spielen. Bisher dümpelte er ja sicher auf der Alster und ich hatte Erwin und Klara einfach passiv mitlaufen lassen. Nun war die Gelegenheit da, auch hier ein wenig im Feuer zu stochern. Denn seien wir mal ehrlich, dort wo die Spielerfiguren sind muss es brennen, ansonsten kann der Spieler auch ein Buch lesen oder einen Film gucken.

Richard nahm zum vereinbarten Zeitpunkt Kontakt mit der Basis auf und erfuhr, dass im Imtech-Stadion ein Auffanglager existierte. Dort solle er so schnell wie möglich eintreffen. Zuvor wollten die Überlebenden aber zum Revier hinunter. Zum Stadion waren es immerhin beinahe neun Kilometer. Mit dem Auto an normalen Tagen um die zwanzig Minuten. Zu Fuß in einer zombieverseuchten Stadt eventuell unerreichbar. Klaas und Linda Hansen waren zudem noch nicht daheim. Marcel ahnte fürchterliches.

Als erstes ging es nun darum, sicher zum Revier zu kommen. Es blieb die Möglichkeit über die Dächer zu klettern. Ohne Leitern aber eine anstrengende Sache. Also lag es auf der Hand erneut für Ablenkung zu Sorgen und dann über die Straße zum Revier zu laufen. Erwin hatte bereits versucht von der Alster aus dorthin zu gelangen, aber er kam nur bis zur Mauer, die an dieser Stelle den Fluss einfasste und in seine Bahn zwang. Ein junger und gesunder Mann wäre  vielleicht dort hochgeklettert. Aber Erwin war alt, hatte eine Prostataoperation hinter sich und neben ihm saß auch noch Klara, die mit großen Augen ihre Umgebung beobachtete. Also fuhr Erwin wieder zurück.

Einige der Zombies hatten ihn bemerkt und fielen nun in die Alster, wo sie versanken, dann stiegen Luftblasen auf und anschließend trieben die Zombies mit der Strömung. Einer der Zombies kam jedoch wieder hoch und paddelte unbeholfen hinter Erwin her. Der war zuerst verblüfft, dann zog er seine Luger, tauchte sie ins Wasser ein und ließ den Zombie näherkommen. Kurz bevor dieser das Tretboot erreichte, drückte der alte Mann ab und machte dem Zombie ein Ende.

Bevor nun jemand erstaunt und energisch den Kopf schüttelt: Ja, moderne Kurzwaffen schießen problemlos unter Wasser. Ich musste auch erst einmal darüber nachdenken, aber die Argumente des Spielers waren schlüssig und nachdem ich die Kinodenke angeschaltet hatte, blieben nur logische Schlussfolgerungen zu. Spieltechnisch wird die Reichweite durch Zehn geteilt und beim Schaden die Waffenwürfel um eine Stufe gesenkt. Für Savage Worlds ist das vollständig ausreichend.

Marcel, Richard und Tina hatten sich mit Molotowcocktails und Blumentöpfen bewaffnet. Nun nahmen sie Patricias rosafarbenen VW Golf VI ins Visier. Tatsächlich traf eines der Wurfgeschosse und der Wagen ging in Flammen auf. Die Alarmanlage sprang ebenfalls an. Doch die Zombies stürmten keinesfalls auf das Geräusch zu und warfen sich in die tödlichen Flammen. Nein! Stattdessen entfernten sie sich ein Stück vom Feuer und standen schlussendlich an der Flussmauer. Und hier wurden sie auf Erwin und Klara aufmerksam. Glücklicherweise konnten die Überlebenden über Funk Kontakt halten. Die Geräte hatten sie in den Satteltaschen gefunden und Tina trug ebenfalls ihr Walkie-Talkie mit. Da Zombies unmöglich schwimmen konnten, war Erwin in Sicherheit. Und falls die Überlebenden schnell genug waren, kamen sie an den Häusern sicher bis zum Polizeirevier.

Marcels Mutter war zwar besorgt, fand aber keine Möglichkeit ihren Sohn aufzuhalten. Also verdonnerte sie Richard und Tina auf ihren Kleinen aufzupassen. Kurz darauf standen die drei Überlebenden vor dem verschlossenen Polizeirevier. Glücklicherweise passte der Schlüssel. Im Revier war alles dunkel, da kamen zwei Polizisten aus der Deckung, ihre Waffen im Anschlag: PoM Erich Haufen und PM Johannes Wilder. Sie waren die letzten beiden verbliebenen Beamten hier und hatten sich im Revier eingeschlossen, als die Situation eskalierte. Nachdem einige Worte ausgetauscht wurden, steckten die Beamten ihre Waffen wieder weg. Allen stak der Schrecken noch in den Knochen, ging die ganze Situation an die Nieren. Dabei überhörten die Überlebenden sogar erst einmal die Hilferufe von Erwin.

Der war zwar auf die Alster hinausgefahren, aber etliche der Zombies ließen sich ins Wasser fallen und einige von ihnen tauchten wieder auf und paddelten auf das Tretboot zu. Irgendwann wurde Richard auf das Knacken in seinem Funkgerät aufmerksam und kurz darauf war allen Überlebenden die Dringlichkeit der Situation bewusst. Es wurde ein Plan geschmiedet. Haufen und Wilder gaben Waffen und Schutzwesten aus, dann wurde der Mannschaftswagen klar gemacht und Tina setzte sich an der Wasserwerfer. Richard hatte die Aufgabe zu fahren, dann wollten Marcel und er die Winde zu Erwin und Klara hinablassen, damit diese damit hochgezogen werden konnte. Zum Glück gab es auch eine Rettungsweste.

Haufen und wilder zogen nun das Tor auf und Richard gab Gas. Der wagen flitzte bis zur anderen Straßenseite und fuhr noch zwei Zombies über den Haufen. Tina fegte weitere Zombies mit dem Wasserwerfer zur Seite und schaltete sie somit aus. Einer bekam die Seitentüre von Marcel ins Gesicht geknallt und flog über das Geländer in den Fluss. Nun sprang Richard raus und ließ das Seil runter, während sich weitere Zombies von Links und Rechts näherten. Es kam auf jede Sekunde an. Auf ein Zeichen des Bundeswehrpiloten aktivierte Marcel die Winde und Erwin wurde hochgezogen. Er hielt Klara fest im Arm. Tina brauste eine Seite des Wagens von Zombies frei, aber auf der anderen Seite waren die Zombies in den toten Winkel des Wasserwerfers gelangt. Mist!

Marcel schnappte sich nun sein Schwert und stieg aus. Er wollte die Zombies vom Auto fernhalten und es Richard ermöglichen, Erwin und Klara in den Wagen zu bringen. Als er zum Schlag ausholte versagten ihm jedoch die Kräfte, denn immerhin waren es Menschen. Menschen! Da waren die Zombies auch schon heran und bereit, den jungen Mann in Stücke zu hauen. Tina erkannte die Gefahr rechtzeitig. Sie schwang sich aus dem Schützenturm, zog ihre beiden Pistolen und schoss. Dem Zombie flog der halbe Kopf, doch noch immer bleib er auf den Beinen. Wenigstens war er ein paar Schritte zurück gewankt. Marcel unterdrückte den Drang sich zu übergeben. Er half Erwin und Klara beim Einsteigen, während sich Richard auf den Fahrersitz schwang. Alle Türen zu, Tina klammerte sich an den Wasserwerfer und dann raste der Wagen wieder zurück. Haufen und Wilder warfen das Tor zu und verriegelten es. Verdammt, das war knapp.

Nachdem sich Marcel von den schleimigen Körperstücken den Zombies befreit hatte, berieten sich die Überlebenden. Da knackste es mehrmals im Funkgerät von Richard. Der junge Oberst zog sich auf die Toilette zurück und nahm Kontakt mit der Basis auf. Es sah schlecht aus für Hamburg. Die Anweisung lautete sich zum Stadion zu begeben und dort auf die Evakuierung zu warten. Es war der 29. Juli 2010, 17:30 Uhr. Um 20:00 Uhr würde sich die Kanzlerin mit einer Ansprache an die Nation richten, am 30. Juli um 23:00 Uhr würde die Evakuierung des Stadions beginnen, um 24:00 Uhr die Säuberung der Stadt – ohne Kompromisse.

Richard seilte eine Wurst in die Schüssel ab und dachte dabei über die Situation nach. Er kam zum Entschluss seinen neuen Kameraden die Wahrheit zu sagen. Er kannte sie zwar erst kurz, aber das gemeinsam Erlebte hatte ein Band zwischen ihnen geschaffen – irgendwie jedenfalls.

Die Aufregung war nun groß. Es wurde beschlossen den Streifenwagen und den Mannschaftswagen zu benutzen, um sich zum Stadion durchzuschlagen. Während Richard, Haufen und Wilder alles vorbereiteten, schnappten sich Marcel und Tina eine Leiter und kletterten über die Dächer zurück zu Marcels Wohnung. Erwin ruhte sich aus und passte auf Klara auf, die erschöpft eingeschlafen war.

Das war für die Spielgruppe nun eine spannende Situation, die gleichzeitig auch moralische Fragen aufwirft. Vor allem für die Spieler, deren Figuren Angehörige in der Stadt haben. Das gilt hier vor allem für Marcel. Alle anderen sind Alleinstehend und die nächsten Angehörigen wohnen außerhalb des Großraums Hamburg oder gar in einer anderen Stadt. Zufall oder Absicht, um in keinen Gewissenskonflikt zu geraten? Wer kann das schon sagen. Mir ist das auch egal, denn so bieten sich vielleicht für zukünftige Spielsitzungen spannende Konflikte an, die bisher niemand in Betracht zog. Da der Spieler von Erwin wieder weg musste, wurde der alte Mann wieder passiv geführt.

Marcel und Tina kamen wohlbehalten bei den Hansens an. Der Weg über die Dächer war zwar beschwerlich, aber sicher. Frau Hansen war froh ihren Sohn wiederzusehen und zugleich erschrocken, weil er so mitgenommen aussah. Marcel versicherte ihr, dass alles in Ordnung sei, aber sie müssten fliehen. Seien Mutter war dagegen, denn in den Nachrichten wurde gesagt, dass bald alles wieder unter Kontrolle sei. Es solle einfach niemand das Haus verlassen. Für Marcel, der etliche Zombiefilme kannte, purer Hohn. Tina verlor zudem die Geduld und verlieh Marcels Argumenten mit der Androhung von Gewalt Nachdruck. Bevor die kleine Gruppe nun aufbrach zog Marcel aber erst einmal seine Spielstände auf einen USB-Stick. dann ging es los.

Auf dem Weg nach oben schauten die Drei noch nach den Nachbarn, aber einzig Hausmeister Frank Busse öffnete die Türe. Er hatte ebenfalls den ein oder anderen Film gesehen und sich mit einer Kettensäge bewaffnet. Er schloss sich ebenfalls der Truppe an und versprach Marcels Mutter sicher über die Dächer zum Revier zu bringen. Marcel und Tina wollten noch zum Nachbarhaus, nach den Müllers gucken.

Tatsächlich öffnete Patricia auch die Türe und war überglücklich, dass ihnen jemand helfen wollte. Als sie von den Evakuierungsplänen hörte, war sie sofort Feuer und Flamme. Leier hatte jemand ihr Auto in Brand gesteckt. Dadurch hatte sie keine eigene Fahrmöglichkeit. Während sich Tina in der Wohnung umsah, nahm Patricia Marcel mit ins Schlafzimmer ihrer Eltern. Der junge Mann hatte endlich die Möglichkeit bei seinem heimlichen Schwarm zu Punkten, allerdings wurden seine Hoffnungen von einem zum anderen Augenblick zunichte gemacht. Die Müllers waren Zombies! Patricia hatte sie ans Bett gefesselt und ihre Münder mit Socken verstopft. Marcel sollte nun helfen die beiden reisefertig zu machen.

Natürlich unterrichtete der Zivi Tina von seiner Entdeckung und versuchte herauszufinden, ob Patricia irgendwo verletzt war. Ihr enges Girlieshirt lenkte ihn jedoch ab und ihm fehlte der Mut ihr zu sagen, sie solle sich zwecks einer Untersuchung ausziehen. Das war eine Sache, die bisher nur in seinen Träumen funktioniert hatte. Für Tina war die Sache jedoch eindeutig. Die Polizistin würde die Müllers zurücklassen, ihnen aber noch einen Gnadenakt zuteil werden lassen.

Patricia erkannte natürlich die Absichten von Marcel und Tina. Prompt kam es zu einem Streit der damit endete, dass Tina der jungen Frau Handschellen anlegte und Marcel die schreiende Patricia vom Schlafzimmer wegzog. Tina schnappte sich sein Schwert und tötete die Patricias Eltern schnell und fast geräuschlos. Anschließend zwang die Beamtin Patricia mit gezogener Waffe sich den Überlebenden anzuschließen. Marcel wusste, dass sein Schwarm ihn nun hasste, aber ihm war auch bewusst, dass es für alle nur das Beste war. Und vielleicht würde Patricia das eines Tages auch einsehen.

Zurück im Revier machten sich nun alle zur Abreise bereit. Frau Hansen sprach noch mit Patricia und warf Marcel einen vorwurfsvollen Blick zu, aber schlussendlich stellte auch sie sich den Tatsachen. Wenigstens fand sie heraus, dass die junge Frau keine Verletzungen aufwies und zudem auch geimpft war. Eine Information, die Marcel schockierte …

So weit und so gut für diese Spielsitzung. Alle hatten sehr großen Spaß, es war spannend und vor allem ein etwas anderes Setting. Anstatt passiv einen Zombiefilm zu sehen, konnte nun aktiv ein Zombiesetting bespielt werden. Und da gibt es schon einige große Unterschiede. Im Laufe des Spiels habe ich auch einige Sachen angepasst. Obwohl wir noch immer das „Resorbium“-Szenario spielen (das von mir eher als Einzelknaller angelegt wurde), gibt es etliche Änderungen und Anpassungen. Die Spielgruppe agiert halt ganz anders wenn sie von einer Kampagne ausgeht, als sie es bei einem einzelnen Szenario machen würde. Zudem lasse ich bei Kampagnen sehr viele Freiheiten zu und stelle gegebenenfalls mein Spiel einfach um. Bei einem Einzelknaller bedarf es meist etwas Führung, um vom Start zum angestrebten Ziel zu kommen. Immerhin sollen die Dinger ja irgendwann mal fertig sein, denn ansonsten wären es schlussendlich doch Kampagnen.

Regeltechnisch war es auch sehr spannend. Ich habe einiges an Bennies rausgehauen. Zum Einen wurden aktiv die Handicaps ausgespielt, zum Anderen gab es etliche haarsträubende Situationen. Marcels Spieler stand kurz vor Ende immer noch mit sechs Bennies da (er hatte auch das Talent Glück) und fragte sich, was er damit eigentlich anstellen sollte. Und dann misslang ihm eine wichtige Probe – obwohl er fünf Benies einsetzte. Den letzten behielt er für den absoluten Notfall, der glücklicherweise ausblieb. Dafür hatte er Snake-Eyes, als es mit Patricia kompliziert wurde. Im Spiel war Marcel einfach zu sehr von dem knappen Shirt abgelenkt.

Die Tötung der Eltern wurde als „Gnadenakt“ angesehen, denn es sollte ihnen ein schlimmes Schicksal erspart bleiben. Es brachte Marcel und Tina jedoch das Handicap Elternmörder (-4 auf alle Proben im Umgang mit Patricia) ein. Der Spielerin von Tina werde ich empfehlen noch das Handicap  Polizei – Dein §$%& und Helfer zu wählen, da sie es mit den Menschen zwar gut meint, aber schlussendlich ziemlich rabiat vorgeht, um die Leute schlussendlich zu ihrem Glück zu zwingen. Zudem waren auch die ersten fünf Punkte voll und es wurde ein Aufstieg durchgeführt. Für Marcel war das eine Abwandlung von Auserwählter, dem Expertentalent. Wir nannten es um in Nerd und es bezieht sich nun auf den Umgang mit Zombies. Mal sehen wie es weitergeht …

Ein Kommentar

  • evakuierung wers glaubt wird zombie… Was ganz anderes wann kommt der nächste sundered skies bericht? Urza ist ganz neugierig.

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