Eine Welt in der Hölle 09 – Abgesoffen!

Die tapferen Helden erledigten in Blätterdach noch schnell ihr Geschäft und starteten dann die Motoren. Sie wollten zuerst nach Torweg zurück, dort das Holz abliefern und anschließend zum Drachengrat segeln. Da würde sicherlich jemand wissen, was es mit der Seele des Drachen und auch mit der Prophezeiung auf sich hat.

Unglücklicherweise geriet die Feuerdrache schon zu Beginn der Reise in einen schweren Sturm. Da Smaragd und Yacobi mit einer ansteckenden Grippe unter Deck lagen und kaum ansprechbar waren, musste der Elf ans Steuer. Für ihn kein angenehmer Gedanke, denn es mangelte ihm an Talent für technische Geräte. Denn so dumm die Orks, so ungeschickt die Elfen in diesen Dingen.

Smaragds Spielerin half ihrem Bruder beim Umzug und das zog sich leider derart hin, dass sie erst zum Ende der Spielsitzung auftauchte. Also musste Londalas ans Steuer und Smaragd wurde einfach mitgeschleppt. Der Sturm fraß auch fast den vollständigen Bennie-Vorrat von Lonadals‘ Spieler auf – und das zu Beginn der Spielsitzung. Oha, das würde hart werden … Zudem war auch Yacobis Spieler abwesend, das würde die Sitzung ebenfalls ein wenig erschweren.

Trotz allem gelang es Londalas die Feuerdrache sicher durch den mehrstündigen Sturm zu steuern. Das Unwetter hatte Olana aber derart zugesetzt, dass sie sich danach fortwährend übergeben musste. War es wirklich nur das Wetter, oder ihre Teilnahme an der letzten Orgie? Wir werden es irgendwann sicherlich erfahren.

Doch zuvor mussten die Helden mit ihrem Schiff einigen Wildlingspiraten entkommen und auch noch einem fallenden Eisbrocken ausweichen. Während Londalas in letzter Sekunde die Jolle wenden konnte, schabte sich Kruks mit der Axt ein wenig Eis ab und kühlte damit sein Wasser. Borim nutzt die Situation ebenfalls und schoss ein Loch ins Eis, um damit etwas Trinkwasser zu gewinnen. Dann war der Brocken auch schon vorbei und raste schmelzend weiter in die Tiefe der Leere.

Und nun waren alle Bennies des Elfen ausgegeben. Just in dem Augenblick startete ich mit „Der Kurier“ das nächste Abenteuer. Da musste Londalas halt durch!

Kurz vor Torweg entdeckten die Helden eine treibende Wolkenjolle in der Leere, auf der Seite das Wappen der Kuriergilde. Und nur ein Stück weiter rauschte bereits ein großes Piratenschiff heran. Verdammt, nun ging es um jede Minute. Olana, Krusk und Borim machten sich zum Entern bereit, während Londalas hart in den Wind ging. Mit einem gewagten Manöver kam die Feuerdrache Längsseits und die Mannschaft setzte über.

Der Kapitän des Schiffs befand sich noch an Bord, ein schwer kranker Ork. Die Helden brachten ihn an unter Deck ihrer Jolle und dann war es an der Zeit zu flüchten. Die Piraten hatten schon ein gutes Stück aufgeholt, doch bevor sie in Feuerreichweite kamen, war die Feuerdrache bereits wieder unterwegs. Im letzten Augenblick entkam die kleine Jolle dem feindlichen Schoner.

Olana versuchte dem Kurier zu helfen, doch der Ork konnte nur einige stammelnde Worte hervorbringen. Und diese ließen Böses erahnen. Scheinbar war Reichlich, der Brotkorb der Geborstenen Himmel, einer Bedrohung ausgesetzt. Der Kurier, Hauer, musste seine Botschaft nach Schattenhafen bringen.

Die Helden waren sich einig, diese gefährliche Reise mit Hauer an Bord zu unternehmen. Ihnen war klar, dass sie sich beeilen mussten, denn niemand wusste was für eine Krankheit den Ork plagte und wie lange er noch durchhalten würde. Zwar war die Kohle an Bord knapp, aber die Zeit drängte. Nach Torweg waren es nur wenige Stunden, vermutlich lagen die Piraten jedoch irgendwo auf der Lauer. Also auf nach Schattenhafen!

Diesmal verlief die Reise außerordentlich ruhig. Problematisch war nur der neue Antrieb der Feuerdrache, denn die Kohle ging nach wenigen Wochen aus. Also wurde das an Bord befindliche Holz als Brennmaterial benutzt. Glücklicherweise war Smaragd noch fiebrig, ansonsten wäre sie ihren Kameraden an die Gurgel gegangen.

Trotz allen Bemühungen, neigte sich auch das Holz dem Ende zu. Doch die Götter meinten es gut mit den Helden und so kreuzten sie den Weg eines Kauffahrers. Die Helden übermittelten mittels Flaggensignalen einen Hilferuf und der Händler änderte seinen Kurs, um ihnen beizustehen. Da ihm der Einfluss der Kuriergilde bekannt war, half er natürlich mit Brennmaterial aus. So gelangte die Feuerdrache nach einer Woche in Schattenhafen an.

Die Helden brachten den kranken Kurier zu seiner Gilde. Heiler kümmerten sich sofort um ihren Kameraden und die Gilde bedankte sich für die Hilfe. Das tat auch Ratsherr Albrecht, für den die Nachricht Hauers gedacht war. Für die Helden war der Auftrag jedenfalls erledigt und sie wurden ordentlich entschädigt.

Krusk beschloss nun, die Akademie seiner Brüder zu besuchen. Er war noch nie dort gewesen, kannte aber das geheime Klopfzeichen. Borim merkte sich das Zeichen gut, vielleicht konnte er es später nochmals brauchen.

Die Magier waren sehr froh einen weitgereisten Bruder in ihren Mauern empfangen zu dürfen. Sternenmagier Tuske führte Kruks in der Akademie herum, zeigt ihm die Bibliothek und auch das neue Fernrohr auf dem Dach. Damit würden die Magier zukünftig viel eher einen Landsturz bemerken. Außerdem erzählten sie stolz davon, dass Bruder Faust in der Arena antreten würde, um ein Grimoire zu gewinnen. Der Ork wechselte ein paar Worte mit Faust und stellte fest, dass der Magier keinen Kampf bestehen würde. Der Mann hatte einfach den kurzen Strohhalm gezogen. Also boten sich die Helden an, um in die Arena zu steigen.

Klasse, hier konnte ich sofort das Abenteuer „Gladiatoren“ einschieben.

susk-05Die Menge tobte bereits. Krusk und seine Freunde waren für den Hauptkampf vorgesehen und schon ganz begierig, den Gegner zu erledigen und das Grimoire zu gewinnen. Nur Londalas hatte Bedenken. Da wurden auch schon die Tore hochgezogen und zwei Oger stürmten herein.

Oger? Genau. Oger! Einer hatte sich erst vor kurzem verwandelt und schien besonders bösartig. Die Monster preschten ohne Rücksicht auf Verluste vor und schlugen wild um sich. Londalas zauberte einen Schwarm Schmetterlinge als Sichtschutz herbei, aber einer der Oger ging einfach drumherum und stürmte den Einlass der Helden. Was für eine Überraschung!

Das andere Monster blieb an den Schmetterlingen dran, schlug testend mit seinem Stempelhammer in die Masse und brüllte laut, um seine Feinde einzuschüchtern. Und dann gab es die ersten Abdrücke in den Hämmern. Die Oger waren gute und zähe Kämpfer, zudem war das Kampfesglück auf ihrer Seite. Nur knapp gelang es den Helden die Monster außer Gefecht zu setzen.

Hui, das war für die Helden verdammt knapp. Einige der Spieler sahen ihre Charaktere schon tot, hatten aber Glück. Jedenfalls eignete sich der Kampf hervorragend, um die Bennies der Spieler ordentlich zu reduzieren. Vor allem waren die Oger diesmal gefährlicher, als das Monster im Turm der Zerbrochenen Stadt. Nun sollten die Spieler ein wenig mehr Respekt vor den Viechern haben.

susk-06Nach dem Kampf kehrten die Helden mit dem Grimoire und dem Siegergeld zurück zur Akademie. Tuske war hocherfreut und drückte allen seine Dankbarkeit aus. Nun war es jedoch an der Zeit am Spätessen bei Ratsherr Albrecht teilzunehmen, zu dem geladen wurde. Scheinbar hatten die Helden einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Bei dem Spätessen handelte sich um einen offiziellen Empfang. Der Ratsherr war dabei eine Expedition zusammenzustellen, die nach Reichlich fahren und die Umstände dort aufklären sollte. Der Kurier war leider seiner Krankheit erlegen. Er hatte nur noch etwas von Dämonen und Seuche murmeln können. Vor allem Olana war betroffen, stammte sie doch von der Insel. Zudem lebte dort ihre ganze Familie.

susk-07

Die Helden wurden vorgestellt und erfuhren, dass das Schiff Friedenswahrer nach Reichlich aufbrechen würde. Ein großes und gut bewaffnetes Ratsschiff. Und die Helden sollten mit von der Partie sein. Natürlich sagten alle zu – aus unterschiedlichen Gründen. Die Sache war abgemacht und nach einigen Stunden legte die Friedenswahrer ab.

Die Reise verlief friedlich, denn niemand wagte sich dem Ratsschiff zu nähern. Kapitän Skiggs hatte auch keine Lust auf großartige Erkundungen. Er wollte rasch sein Ziel erreichen und herausfinden, was auf Reichlich vor sich ging. Kurz vor dem Rasierklingenpass ließ er jedoch die Segel streichen. In einiger Entfernung trieb ein versiegelter Getreidekahn in der Leere …

Skiggs bestimmte die Helden, um den Kahn zu erkunden. Alle stiegen in einen Inselhüpfer und ruderten los. Londalas hatte das Kommando übernommen und war auch der fleißigste Ruderer. Mit dem Rücken zum Ziel zeigt er den anderen, wie man ordentlich ruderte – und rammte mit dem Hüpfer den schweren Rumpf des Getreidekahns. An sich kein Problem, aber leider hatte der Aufprall ein tragendes Element des Inselhüpfers beschädigt und der begann nun rasch zu sinken. Augenblicklich sprangen alle an Bord des Getreidekahns. Das war nun eine dumme Situation.

Tja, beim Anlegen ging schief, was nur schiefgehen konnte. Ziemlich heftige kritische Misserfolge, die in der Zerstörung des Hüpfers endeten. Londalas‘ Spieler hatte auch keine Bennies mehr übrig, um das Chaos zu verhindern – und die anderen Spieler waren auch knapp bei Kasse.

susk-08Bedauernd wurde dem sinkenden Hüpfer hinterhergeblickt, dann machten sich die Helden an die Untersuchung des Kahns. Sämtliche Zugangsluken waren versiegelt, doch von der Mannschaft keine Spur. Olana wusste, dass nach der Durchfahrt der Traufe die Luken geöffnet wurden und die Matrosen ihre Arbeit wieder aufnahmen. Doch hier war alles anders. Da entdeckte Borim eine defekte Luke. Nun lag der Verdacht nahe, dass durch diese Luke Wasser eindrang und die Besatzung ertrank.

Mit Kraft und Geschickt öffneten die Helden den Kahn nun an der Luke und zogen sie gänzlich auf. Das Innere war tatsächlich vollgelaufen. Zwar war etwas Wasser bereits abgelaufen, doch noch immer reichte es Borim bis an die Brust. Langsam machten sich alle – bis auf Krusk – auf den Weg nach unten. Da! Plötzlich erhoben sich die Toten aus dem Dunklen Wasser. Das kalte Nass drang aus jeglicher Körperöffnung und auch aus den Poren. Die Matrosen hatte ein schlimmeres Schicksal ereilt als der Tod – sie waren Untod!

Genial, das Szenario erinnert an „Water of Mars“, eine Doctor-Who-Folge.

susk-09Olana bekam einen Schreck und kletterte die Leiter wieder hoch, um auf das Deck zu gelangen. Die Untoten kamen näher, das Wasser wurde von ihnen tosend weggedrückt und riss die Helden beinahe von den Beinen. Da griff einer der untoten Matrosen nach Borim. Wasser drang in Strömen aus seinen Fingern und füllte die Lunge des Zwergen, so das er zu ertrinken begann. Auch der tapfere Londalas wurde Opfer eines Untoten. Da endlich sprang Krusk hinab und griff in den Kampf ein.

Es war ein heftiger Kampf. Die Helden drohten mehrmals zu unterliegen und oft gelang es ihnen nur im letzten Augenblick, dem Tod durch ertrinken zu entgehen. Zwei der Untoten stiegen Olana nach, um sie an Deck zu erledigen. Borim sah die Gefahr rechtzeitig und nahm die Monster mit seinem Wasser-Zombie-Töter-3000 aufs Korn, bevor er selbst wieder Opfer eines Untoten wurde und in die kalten Fluten sank. Auch Londalas, erschöpft und entkräftet, sank ins Nass. Da sammelte Krusk seine schwindenden Kräfte und erledigte den letzten Untoten mit einem Schuss aus seiner Drachenpistole. Sie hatten gewonnen und überlebt …

Hui, da ging die Post ab. Diese Untoten sind schon verdammt heftig. Um das Ertrinken nachzuhalten, habe ich dafür ebenfalls Marker angelegt. Das machte die Sache einfacher. Diesmal war die Situation so gefährlich, das am Ende kaum noch einer Bennies übrig hatte, um diese in EPs umzuwandeln. Und die paar wenigen Umwandlungsversuche scheiterten. Es war jedenfalls verdammt spaßig. Ich muss mich aber unbedingt an die Arbeit machen und einen Getreidekahn entwerfen. Und einige Nebelhaie. Und … ach, basteln macht so viel Spaß!

2 Kommentare

  • Pingback: Neulich bei Savage Worlds -Seite 17 - Blutschwerter

  • Danke für deinen Spielbericht! Das Abenteuer klingt klasse, und der Text ist schön zu lesen.

    Was ich mehrfach dachte war „es ist verdammt erfrischend, so klare Benennungen und Charakterisierungen zu sehen“.

    Die SL-Kommentare machen auch Spaß 🙂

    Allerdings ist er fast zu lang, um ihn einfach im Netz zu lesen…

    Ich habe etwa bei der Hälfte eine Pause gemacht und zwei Tage später weitergelesen.

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