Resorbium 14 – Das ortsansässige Böse

In der letzten Spielsitzung „Resorbium“ ging es mal wieder lustig zur Sache. Wie es sich gehörte war der Spielstart etwas verspätet. Das war kein Problem, denn so konnte vorher aufgegessen und zwei Folgen von „Highschool of the Dead“ geguckt werden. Sehr empfehlenswerte Anime-Serie die derzeit auf Animax läuft. Hat alles was dazugehört (Schuluniformen, blitzende Höschen, große Brüste, Humor, Splatter) und vor allem für die Resorbium-Spielgruppe sehr witzig, weil viele der Szenen einfach ähnlich am Spieltisch stattgefunden haben.

Nach dem Vergnügen wurde es dann ernst, die Spielsitzung ging los. Zwar war die nun eine Stunde kürzer, aber bei Savage Worlds kann ich trotzdem genug Inhalt in die kurze Zeit packen, damit am Ende der Spielsitzung auch was passiert ist – egal ob es nun Kämpfe sind oder soziale Interaktion.

atf-dingoAn der Seite von Gutti und in einem ATF-Dingo der Bundeswehr, fuhren die Überlebenden in die Stadt. Ziel war der Park, in dem der Rettungshubschrauber stand. Ein kurzer Rückblick: Der Hubschrauber wurde dort von den Überlebenden in der ersten Spielsitzung abgestellt.

Alle rechneten sich damit aus, schnell auf den FLAK-Turm und auch schnell wieder wegzukommen. Zudem hatte der Minister auch veranlasst, dass ein Maschinengewehr an die Truppe ausgehändigt wurde. Das sollte im Hubschrauber aufgesetzt und gegen die Zombies auf dem Dach eingesetzt werden. Marcel rechnete sich dagegen etwas anderes aus, denn immerhin hatte er sich für die Aktion freiwillig gemeldet und den Verteidigungsminister an seiner Seite. Würde Marcel den Einsatz erfolgreich abschließen und den Minister heil zurückbringen, ja, das würde bei Patricia sicherlich Eindruck schinden.

Bevor die Überlebenden das Stadion verließen, klinkte sich Hugo ins Internet ein und aktualisierte seinen Blog. Inklusive exklusivem Bildmaterial und den Plänen für den Tag. Seine Klicks hatten sich vertausendfacht und die Community war stark angewachsen. Der kleine Franzose beantwortete auch einige Fragen seiner neuen Fans, dann fuhren die Überlebenden endlich los.

Ich war ziemlich baff, denn das brachte ganz neue Möglichkeiten mit sich. Scheinbar hatten die Spieler vergessen, dass der Gegenspieler im Labor durchaus in der Lage gewesen war Computer zu bedienen. Nun, Hugo wusste das sowieso nicht und so passte alles zusammen. Dank Google wurde der Bösewicht auch prompt auf die Seite mit den passenden Schlagworten aufmerksam: Hugos Blog.

Doch nun ging es. erst einmal, durch die Stadt zum Park. Ich ließ diesmal Richards Spieler die Karten zwecks Zufallsbegegnungen selbst ziehen und bekam ein typisches ARGH!-Gefühl. Dieses Gefühl ist Spielleitern gut bekannt die merken, dass gerade etwas schief läuft. Der Spieler hat es nämlich tatsächlich geschafft eine Begegnung nach der anderen auszulösen – und dann sogar noch mit einem Joker. Schlussendlich waren dermaßen viele Karten auf der Tabelle aufgebraucht (ich dachte ein Aktionsdeck voll reicht aus), dass ich überlege eine weitere Tabelle zu erstellen.

Kaum in der Innenstadt musste Richard auf die Bremse treten, denn einige Skater kreuzten seinen Weg. Sie wurden von Zombies verfolgt und alle griffen schon zu ihren Waffen. Offensichtlich war die Verfolgung aber die Absicht der Skater, denn die Zombies liefen ihnen in ein Geschäft hinterher und die Skater kletterten kurz darauf aus den oberen Fenstern und verriegelten unten die Türe. Kurz winkend fuhren sie dann weiter. Tja, die Hamburger waren mehr als nur reine Opfer und machten sich daran wieder Herren der Lage zu werden.

Das hatte sich auch Helmut gedacht, der Baggerfahrer. Auf den stießen die Überlebenden nur wenige Minuten später. Der gute Mann war gerade dabei mit der Baggerschaufel Zombies zu zerquetschen und die Überreste dann von der Straße zu schieben. Nach einigen netten Worten ging es weiter.

Die Überlebenden hatten mit dem Dingo schon ein gutes Stück des Weges zurückgelegt als sie auf ein großes Seniorenheim zuhielten. Hunderte von Rentnern quollen gerade aus dem Gebäude, allesamt Zombies und sie gierten nach Frischfleisch. Umdrehen oder durchfahren? Richard entschied sich für Letzteres, was zu einem wahren Blutbad führte. Den Überlebenden wurde regelrecht übel, doch irgendwann war der Dingo durch die Masse gefahren. Tina öffnete die Luke um Frischluft reinzulassen, doch es ergoss sich Blut in den Innenraum. Erneut jagte ein Schauer über die Rücken aller.

Gerade um die nächste Ecke, stießen die Überlebenden auf zwei Reporter der BBC – Kriegsberichterstatter: John Pepper und Eddie Tackle. Die beiden Engländer ließen sich gerne mitnehmen und waren begeistert den Verteidigungsminister im Wagen vorzufinden. Irgendwie zog der Mann die Medien einfach an und er gab bereitwillig ein Interview. Danach unterhielt sich Marcel mit den beiden Männern und erfuhr, dass Eddie am Arm verletzt war.

Die Überlebenden kamen just in diesem Augenblick an einem kleinen Park vorbei. Dort war Rollstuhlfahrer Franz unterwegs, der mit ziemlichem Tempo über den Fahrradweg raste und auf eine Treppe zuhielt. Sein Rollstuhl hatte Rallystreifen und der gute Mann war ziemlich gut drauf. Er ließ sich gerne mitnehmen und erklärte den Überlebenden, dass er ja irgendetwas machen musste. Und Zombies waren ja arg langsam und gut auszutricksen.

Marcel nutzte die Pause und erklärte John in einer abgelegenen Ecke, dass für Eddie jegliche Hoffnung vergebens war. Durch die Verletzung am Arm würde er zum Zombie und irgendwann alle töten wollen. John wurde regelrecht übel. Er glaubte Marcel, denn immerhin war der mit Gutti unterwegs.

Es ging nun weiter. John ließ sich von Eddie die Kamera geben und prügelte dann damit auf seinen Kollegen ein, um ihm den Schädel zu zertrümmern. Marcel ging dazwischen und die Situation im Dingo eskalierte. Eddie erfuhr die bittere Wahrheit. Er war am Boden zerstört, brabbelte, dass alles keinen Sinn mehr machte und griff in die Innentasche. Alle im ATF dachten zuerst er würde nach einer Pistole greifen, aber Eddie holte nur ein Päckchen Zigaretten raus. Wenn alles keinen Sinn mehr machte, dann konnte er auch wieder mit dem Rauchen anfangen.

Beinahe hatten die Überlebenden ihr Ziel erreicht, da stießen sie auf ein provisorisches Feldlazarett. Medizinisches Personal hatte auf dem Parkplatz eines Supermarkts eine Befestigung errichtet und nutzte das Gebäude zur Unterbringung von Verletzten und zur Verpflegung. Die Überlebenden hielten prompt an und stiegen aus. Sie lernten Doktor Fischer kennen, der das Kommando übernommen hatte.

Fischer führte den Verteidigungsminister zu Guttenberg gerne herum und erklärte ihm alles. Die Leute kamen aus allen Ecken der Stadt. Wer es nicht zum Stadion schaffte und mit ein wenig Glück hier vorbeikam, der wurde versorgt. Die Ärzte hatten auch Untersuchungen vorgenommen und beruhigten den panischen Marcel, der sich von Meuten angehender Zombies umgeben sah. Fischer erklärte ihm, dass nur die ersten Minuten einer Verletzung kritisch waren. Zeigte sich in diesem Zeitraum eine Infektion – ausgelöst durch den ZV – dann erst waren Hopfen und Malz verloren. Es gab genug Menschen die Verletzungen durch Zombies erhalten hatten, bei denen es aber zu keiner Infektion kam. Das lag – so Fischers Vermutungen – wohl an einer natürlichen Immunität dem Virus gegenüber und auch einfach an Glück. Marcel war jedenfalls beruhigt und erklärte Eddie, dass sich dieser das Rauchen lieber wieder abgewöhnen sollte. Das verärgerte die Reporter ziemlich und es kam zu einem kurzen und heftigen Streit. Am Ende verabschiedeten sich die Überlebenden von Franz, John und Eddie, dann ging die Fahrt weiter.

Bis zu diesem Punkt hatte die Tabelle die Handlung der Geschichte vorgegeben. Es war nur noch ein halber Kilometer bis zum Park und dem Hubschrauber, Zeit für den Hinterhalt der Zombies. Immerhin ging niemand davon aus Schleichwege fahren zu müssen und somit war dem Bösewicht klar, wo der Dingo entlangkommen würde.

Richard fuhr mit dem ATF also die Straße entlang und bemerkte dann, das zwei Busse die nächste Kreuzung versperrten. Als sie hier zum ersten Mal vorbeikamen war die Straße noch befahrbar, aber scheinbar hatte sich das geändert. Richard setzte ein Stück zurück, um über eine Seitenstraße zu fahren, aber die war ebenfalls regelrecht versperrt. Bei dem Soldaten klingelten alle Alarmglocken. Aber Zombies waren doch doof? Da bekam Richard von der Rückbank die Meldung, dass die hintere Kreuzung gerade von zwei weiteren Bussen blockiert wurde. Allen war klar, dass konnte kein Zufall sein. Richard gab Gas und raste rückwärte auf die immer kleiner werdende Lücke zu.

Auf dem Dach gab es nun zwei dumpfe Laute, da hingen auch schon zwei Springer vor der Windschutzscheibe, um die Sicht zu versperren und gierig ins Innere zu blicken. Marcel reagierte sofort. Er hebelte die Luke auf und schnappte sich das Maschinengewehr. Während Richard durch die Lücke brach schoss der Kriegsdienstverweigerer (Marcel) die beiden Zombies vorne weg und ging wieder in Deckung. Gerade rechtzeitig, denn nun flogen Parkuhren gegen den Dingo und kratzen an der Panzerung. Einige Türme hielten sich offenbar ebenfalls hier auf.

Richard brach durch die Lücke und raste gerade in eine Meute Zombies hinein, als ein VW-Beetle durch die Luft flog und gegen den Dingo krachte. Eiskalt zog Richard den ATF herum, wirbelte durch die Zombies, stoppte die riskante Wende und gab Gas. Entkommen!

Tja, da waren die Spieler ziemlich überrascht. Sie waren in einen Hinterhalt der Zombies geraten und weitere Puzzelstücke fielen an ihren Platz. Die rasante Wende war auch mehr Glück als Können. Der Spieler hatte nämlich für seine Figur alle Bennies bereits aufgebraucht, um zwischen den Bussen durchzukommen. Als er in die Meute jagte und vom Beetle getroffen wurde, da ging die Fahrerprobe schief. Allerdings drehte sich der Dingo hier um sich selbst und dann auch noch in Fluchtrichtung. Glück muss man haben.

Kaum dem Hinterhalt entkommen, ging es nun über eine Seitenstraße zum Park. Alles schien friedlich, nur ein paar wenige Zombies standen um den Hubschrauber. Die waren – mit den Gewehren – aus sicherer Entfernung schnell erledigt. Trotzdem blieben die Überlebenden vorsichtig. Aber scheinbar war kein weiterer Zombie mehr in der Gegend. Richard untersuchte den Hubschrauber und wusste schon bald warum: Jemand hatte die Treibstoffleitung manipuliert. Der erfahrene Pilot konnte den Schaden zwar reparieren, aber die Flugzeit war arg begrenzt – sehr arg …

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