Rippers Cardiff 08 – Was für ein Wahnsinn
Und weiter geht es mit dem Abenteuer „The Black Ankh“. Dabei handelt es sich übrigens um ein Abenteuer von Paul “Wiggy” Wade-Williams und bedient sich an bekannten Abenteuerfilmen und Klischees. Gegenwärtig dürfte der Film „Die Mumie“ am besten als Vorlage passen. Das Abenteuer zu leiten macht bisher großen Spaß, wenn ich auch den ein oder anderen Punkt glattbügeln muss, damit er mir passt. Scheinbar haben Kaufabenteuer noch immer das Problem ein anständiges Personen- und Ortsregister zu führen. Das fand ich damals an den Darksun-Abenteuern von TSR immer schick. Die hatten nämlich ziemlich brauchbare Personenregister.
Die staubige Wüste Ägyptens ist jedenfalls ein toller Kontrast zu „The Templar Legacy“, das im schönen Südfrankreich spielt. Auf das Abenteuer freue ich mich schon und überlege, ob und wie stark meine Gruppe eigentlich der Plot-Point-Kampagne folgen soll. Immerhin gibt es verdammt viele Ecken, in denen die Rippers aktiv sein könnten. Aber erst einmal schauen, wie weit die Loge überhaupt kommt.
Die Mitglieder von Torchwood hatten in der letzten Spielsitzung viel und hart einstecken müssen. Den armen Paddy hatte es besonders schlimm erwischt. Also brachten ihn seine Kameraden ins Krankenhaus, um dort seine Wunden versorgen zu lassen. Der behandelnde Arzt verlangte von den ungläubigen Ausländern natürlich eine viel zu hohe Behandlungsgebühr, doch zähneknirschend zahlten die Rippers die verlangte Summe. Der Arzt war sein Geld auch wert und konnte die Wunden von Paddy behandeln, aber die Berührung der Mumie war auf dessen Lunge geschlagen und hatte seine Konstitution stark angegriffen. Paddy war erschüttert und verzweifelt. Er hatte mit allem gerechnet, doch im Kampf gegen die Kreaturen der Finsternis so schwer verletzt zu werden, das hatte er stets weit von sich geschoben. Doch auch Lord Huntington und Lady Mustang hatten bereits schwere Opfer bringen müssen.
Die Rippers versuchten neuen Mut zu schöpfen und machten sich nun auf den Weg zum Hotel zurück. Sie waren müde und angeschlagen. Die Knochen schmerzten und das Atmen fiel einigen schwer. Es war ein bedauerlicher Zustand. Doch nach einer guten Nacht und einem fürstlichen Frühstück, waren die Rippers bereit zu neuen Taten. Sie beschlossen zur Nervenheilanstalt Kairos zu fahren, um Davis zu besuchen. War das klug?
Im El-Mahdy angekommen, machten die Rippers die Bekanntschaft von Doktor Jules de Patrie, dem Leiter der Anstalt und ein geborener Franzose. Der Arzt erklärte, dass Davis nach dem Einbruch eingeliefert wurde, da er durch seine Bluttat den Verstand verlor. Nun saß er in einer kleinen Zelle und starrte die Wand an. Zudem neigte er zu Wutausbrüchen, deswegen hatten ihn die Pfleger in eine Zwangsjacke gepackt.
Die Rippers versprachen vorsichtig zu sein. Während Paddy und de Patrie draußen stehen blieben, gingen die anderen in die Zelle hinein. Dann schloss der Doktor hinter den Rippers die Türe. Davis war kaum ansprechbar, dennoch lockte ihm Torchwood einige Hinweise aus der Nase. Doch als das Wort Mumie fiel, geriet Davis in Raserei. Er sprang auf und stürzte sich auf Ian, um den dicken Großwildjäger mit bloßen Händen zu zerfleischen. Zur Überraschung aller, gelang es ihm auch beinahe.
In der kleinen Zelle kam es nun zu heftigem Tumult. Doktor Jules de Patrie versuchte so schnell wie möglich die Zelle aufzuschließen und die Rippers herauszulassen, während er nach den Pflegern rief. Schlussendlich war es aber ein Betäubungspfeil von Lady Mustang, der Davis schlafen schickte. Um einige Prellungen und Verletzung reicher, verließen die Rippers erst einmal das Krankenhaus. Müde und zerschunden riefen sie eine Kutsche und fuhren nun zu Ibrahim ibn-Gaza. Diesen Namen hatte Davis fallen lassen und glücklicherweise wusste de Patrie, dass es sich um einen bekannten Astrologen handelte.
Da niemand von ihnen Arabisch konnte und Ian Doktor Stewart misstraute, überredeten sie den Kutscher zu übersetzen. Der musste aber lange überredet werden, bevor er seinen Karren Ian anvertraute. In der dunklen Hütte machten die Rippers dann auch die Bekanntschaft von Ibrahim ibn-Gaza, dem berühmten Astrologen.
Die Übersetzung verlief recht zäh. Während im Arabischen minutenlang Wörter ausgetauscht wurden, kamen dem Kutscher im Englischen nur wenige Wörter über die Lippen. Paddy biss beinahe in seinen neuen Hut und setzte sich lieber zu Ian auf die Kutsche. Die Rippers gaben sich mühe höflich zu bleiben und verstehen, was Ibrahim ibn-Gaza sagte. Schlussendlich bekamen sie heraus, was auch Davis erfahren hatte: Der Weg liegt zu Füßen des Seth. Das hätten sich die Rippers tatsächlich sparen können, denn die Karte aus der Sethstatue hatten sie bereits in ihrem Besitz.
Der Assassine der Torchwood folgte, war über den Besuch des Astrologen sicherlich glücklicher, denn so konnte er sich im Tumult der Masse problemlos an den Karren anschleichen, sich in den Rücken der beiden Rippers bewegen und Ian seinen Dolch tief ins Herz rammen. Das dicke Fettpolster bewahrte den Großwildjäger aber vor Schlimmeren und so lag der Assassine wenige Sekunden später auf dem Boden – von Paddy mit einigen feurigen Geschossen gegrillt.
Nach dem Gespräch mit Ibrahim ibn-Gaza, kamen die Rippers nun auf die Idee, sich in Davis Hotelzimmer umzusehen. Immerhin hatte der Amerikaner für einige Monate im voraus bezahlt und das Hotel hielt das Zimmer auch für diese Zeit reserviert. Deswegen waren Davis‘ Besitztümer auch noch alle da. Lord Huntington schickte Boy los, um den Zimmerschlüssel zu holen. Kaum war der dürre indische Junge zurück, da sollte er auch schon nach Bösewichten Ausschau halten. Auch das tat Boy gerne für seinen Sahib.
Die Rippers schlossen nun Davis‘ Zimmer auf und traten ein. Es herrschte Chaos. Schränke und Truhe waren aufgezogen und durchsucht, Kleidungsstücke durcheinandergeworfen und Kissen aufgeschlitzt. Da die Rippers einen Teil der Karte bereits in ihrem Besitz hatten, waren die Einbrecher wohl auf der Suche nach der zweiten Karte. Waren die Schurken erfolgreich?
Torchwood machte sich nun selbst auf die Suche nach Hinweisen. Lady Mustang steckte einige persönliche Bilder von Davis ein. Sie überlegte, ob er damit vielleicht zur Normalität zurückfinden könnte. Lord Huntington sah mistrauisch auf den Flur hinaus, aber alles war still. Für seinen Geschmack zu still. Vom Hof her war der Ruf einer walisischen Schleiereule zu hören. Ein Zeichen von Boy. Ian betrat vorsichtig den Balkon des Hotels und sah zwei Beduinen über den Innenhof auf den Haupteingang des Hotels zukommen. Von den Angestellten oder den anderen Gästen keine Spur. Verdammt, war das ein Überfall?
Lord Huntington sah auf dem Flur ebenfalls zwei Beduinen und schloss wieder die Türe. Er hörte auf dem Balkon Ian wütend etwas rufen und anschließend zwei Schüsse. Derweil versuchten die Männer vom Flur her ins Hotelzimmer zu kommen, aber die Rippers setzten zum Gegenschlag an. Während Lord Huntington versuchte mit seiner Ripperklaue den Gaunern beizukommen, pfiffen ihm plötzlich Kugeln, Giftnadeln, Wurfmesser und Flammengeschosse um die Ohren. Der gute Lord hatte Glück, dass ihn niemand seiner Kameraden versehentlich traf. Das alles hätte schief gehen können.
Die Angreifer waren überwältigt und wurden der schnell eintreffenden Polizei übergeben. Der Hoteldirektor war froh, dass keinem seiner Gäste etwas passiert war. In den letzten Tagen geschahen einfach zu viele schlimme Dinge in seinem Hotel.
Nach diesem erneuten Angriff beschlossen die Rippers wieder zur Irrenanstalt zu fahren und dort ein weiteres Gespräch mit Davis zu versuchen. Lady Mustang erhoffte sich anhand der Bilder neue Erkenntnisse, wo denn der andere Kartenteil zu finden sei. Die Rippers wurden von Doktor de Patrie erneut in die kleine Zelle gelassen.
Peter Davis kauerte in der Ecke und wimmerte vor sich hin. Als Lady Mustang ihn ansprach, murmelte er etwas von Sally, seiner Frau. Sie möge wegrennen und er hätte ihr die Karte gegeben. Doch Davis‘ Worte ergaben keinen Sinn. Die Rippers vermuteten nun, dass Davis die Karte mit der Post nach Amerika zu seiner Frau geschickt haben könnte. Deswegen dachten die Rippers darüber nach, eine Passage in die Staaten zu nehmen. Zuvor erkundigte sich aber Paddy im Hotel, ob Davis vor seiner Verhaftung einen Brief aufgegeben habe. Der Hotelangestellte verneinte. Der Ire dachte kurz nach, dann nahm er die Fotografie von Sally aus dem Rahmen und hielt prompt den fehlenden Teil der Karte in seinen Händen. Der Weg führte in die Wüste …