Rippers Cardiff 10 – Im Tal des Todes

Und weiter geht es mit „The Black Ankh“. Bewaffnet mit Käsewürstchen, Chili-Fleischwurst und Mineralwasser, sollte die Spielsitzung kein großes Problem sein. Einer der Spieler – ein Fresh-Savage – merkte vor der Spielsitzung noch an, dass er genug Bennies hätte und er gar nicht wüsste, wofür er sie ausgeben solle. Ach ja, die Jugend von heute, naiv und unbekümmert …

Das Abenteuer nutzt ja etliche Klischees und ist zeitweise sehr voraussehbar. Diesmal stand der Überfall der Grabwächter an. Laut Abenteuer lagen die im Hinterhalt. Einfach so einen Hinterhalt mit Auslöser zu legen, fand ich zu abgeschmackt. Die Gruppe vielleicht gefahrlos vorbei marschieren zu lassen, widerstrebte mir ebenfalls. Also habe ich mir was einfallen lassen und das Abenteuer um etwas Treibsand erweitert. Doch der Reihe nach …

Die Rippers hatten also endlich das Tal des Todes erreicht. Sie waren ihrem Ziel schon ein gutes Stück näher gekommen und brannten darauf, das Grabmal von Setmosis zu betreten. Doch erst einmal mussten sie in das kleine Tal hinein, dass sich tief in Mauqed Safah Allah schnitt. Bereits nach den ersten Metern kamen die Rippers ins Schwitzen, denn Chaur el Masra erwies sich als natürliche Sonnenfalle. Also drehte Torchwood um und verließ das Tal. Niemand hatte Lust tagsüber hinein zu gehen. Also wartete die Expedition die Nacht ab, bevor sie einen weiteren Vorstoß wagte.

Die Temperaturen waren zwar um dreißig Grad gefallen und die starke und schnelle Wärmeabnahme ließ die Rippers erst einmal frösteln, trotzdem lagen die Temperaturen noch immer bei knapp dreißig Grad Celsius. Also dennoch ein angenehmes Arbeitsklima. Oder?

Die Expedition betrat also erneut das Tal des Todes. Die Rippers schritten mit Dakhil an der Spitze voran, dann kamen die Arbeiter und den Abschluss bildeten die Fremdenlegionäre. Nach knapp achthundert Metern erreichte die Gruppe einen großen Felsen, der den Weg ein Stück weit teilte. Dakhil entschied sich rechts entlang zu gehen, über eine feine Sandfläche. Dank Lady Autum erkannten die Rippers aber rechtzeitig, dass sich hier Treibsand befand. Dakhil suchte zwar nach einem Weg hindurch, fand aber keinen. Also drehte die Expedition um und versuchte ihr Glück links herum, zwischen großen Felsbrocken hindurch. Alle sahen dabei immer besorgt nach oben, stets die Angst im Nacken weitere Felsen könnten hinabstürzen oder von Beduinen hinabgeworfen werden. Hatten die Rippers etwa eine Ahnung, was da kommen würde?

Vielleicht. Trotzdem liefen sie in einen Hinterhalt weiterer Beduinen. Vier von ihnen hatten sich hinter den Felsen verschanzt und eröffneten mit ihren Musketen das Feuer. Dakhil wurde in der Brust getroffen und ging sofort zu Boden, wo er blutend liegenblieb. Lord Huntington hatte hinter dem Araber gestanden und wurde ebenfalls getroffen. Das machte ihn zornig, denn er war der festen Überzeugung, alle hätten es stets auf ihn abgesehen.

Lord Huntington stürmte nach vorne, während sich zu den Seiten der Expedition weitere Beduinen aus dem Sand erhoben und mit schwingenden Krummsäbeln in den Nahkampf gingen. Glücklicherweise hatten sich dort die Legionäre positioniert und deckten die Flucht der panischen Arbeiter.Ein weiterer Beduine, mit vornehmen Aussehen und von edler Gestalt, erhob sich aus dem Sand und stellte sich den französischen Soldaten. Kunstvoll wirbelte er sein Schwert herum und setzte seine Feinde außer Gefecht.

Lady Autum und Ian machten ihre Feuerwaffen bereit und scherten zur linken Flanke aus. Sie nahmen die Nahkämpfer und den offensichtlichen Anführer der Beduinen aufs Korn. Eiskalt schossen sie die einfachen Beduinen über den Haufen, während Lord Huntington zwischen die Felsen sprang. Er hatte seine Ripperklaue ausgefahren und schnetzelte nun wild herum. Lady Mustang war zu Dakhil gelaufen und kümmerte sich um den am Boden liegenden Araber. Die Verletzungen waren schwer und das Blut einfach nicht zu stoppen. Zeit und Leben rannen aus dem Körper des Arztes. Zu allem Unglück hatte einer der Heckenschützen seine Muskete fallen gelassen und den Krummsäbel gezogen, mit dem er nun auf Lady Mustang losging. War die Situation vielleicht aussichtslos?

Derweil hatte der Beduinenanführer den letzten Legionär niedergstreckt und stand jetzt ohne Deckung da. Ein Fehler, wie sich schnell herausstellte. Im Kugelhagel seiner ungläubigen Feinde ging er in die Knie. Er musste mit ansehen, wie Lord Huntington die letzten Kumpanen regelrecht enthauptete, da stand er ein letztes Mal auf und warf seine Waffe weg. „Friede!“ kam es über seine blutigen Lippen, doch Ian sah rot und jagte dem Beduinen eine Kugel zwischen die Augen.

Von den Angreifern hatte niemand überlebt, aber auch die Rippers hatten Verluste hinnehmen müssen. Zwei der Legionäre, der Sergant und ein Arbeiter waren tot. Dakhil hatte zwar überlebt, war aber verletzt. Er spritzte sich Morphium gegen die Schmerzen und begann die Verletzten der Expedition zu versorgen. Dann ging es weiter ins Tal des Todes hinein. War das eine kluge Idee?

Die Expedition erreichte tief in der Nacht den auf der Karte angegebenen Punkt und schlug ihr Lager auf. Der Eingang des Grabmals Setmosis‘ war von Sand verschüttet. Also wurde der Plan entwickelt Nachts zu graben und am Tage zu ruhen. Dakhil beaufsichtigte die Arbeiter und schon ging es los. Zwei Nächte lang wurde gegraben, dann waren Sand und Kies abgetragen. Nur noch eine Ziegelmauer versperrte den Eingang zur Grabkammer. Die Mauer war mit der Warnung vor einem Fluch versehen. Das setzte die Arbeiter in helle Aufregung, aber Dakhil konnte die Leute beruhigen.

eingang-zum-grabIan, ziemlich ungeduldig, begann die Mauer einzureißen. Dakhil unterstützte ihn, doch vor dem endgültigen Durchbruch ging er aus dem Loch, um etwas zu trinken. Kaum hatte der Großwildjäger im Alleingang die Mauer durchbrochen, schien der Wind eine Warnung zu flüstern, die erneut alle in Aufregung versetzte und Dakhils Überredungskünste forderte. Tatsächlich war es ein Fluch, der über die Rippers strich. Aber nur Lord Huntington wurde davon berührt und er war deswegen ziemlich niedergeschlagen.

Während die Legionäre den Eingang sicherten und sich die Arbeiter ausruhten, stiegen die Rippers, mit Lampen ausgerüstet, in die Tiefe. Sie durchschritten erst einen langen Gang, der mit Hieroglyphen versehen war. Der Text löste Ehrfurcht in Dakhil aus, der beeindruckt anfing zu schlottern. Paddy verlangte eine Übersetzung und der Araber gab sie ihm auch. Der Ire ließ die Worte wirken, dann war er ebenfalls erschüttert ob der Warnungen und Flüche, die an der Wand standen.

Am Ende des Ganges hatten sich alle wieder gefasst. Lord Huntington ging vor, Dakhil dahinter. Als der Araber die Warnung vor einer Falle las, da war es für den Lord schon zu spät und er stürzte in die Tiefe. Glücklicherweise überlebte er und wurde mit einem Seil wieder hochgezogen. Die dunkle Grabkammer war voller Gefahren. Würden die Rippers sie lebend überstehen?

Vorsichtig meisterte Torchwood auch dieses Hindernis und gelangte in einen großen Raum mit Säulen, die beschrieben waren. Erneut waren Dakhils Fähigkeiten gefragt und der Araber übersetzte die Texte. Das dauerte natürlich seine Zeit, doch dann konnte er den Ungläubigen vom Leben und vom Tod des Pharao Setmosis berichten. Lord Huntington achtete sehr genau auf die Worte und zählte sich an allen fünf Fingern ab, wie viele potenzielle Feine im Grab eingemauert waren. Sein Gesichtsausdruck war saurer als eine Zitrone.

Es ging weiter und die Rippers erkundeten die Räume, die allesamt mit Hieroglyphen versehen waren. Auffällig waren die vielen Platzhalter und leeren Stellen in den Schriften. Ian vermutete, dass es sich bei dem Grabmal um eine unvollendete Baustelle handelte, die durch Setmosis gewaltsamen Tod für den Pharao benutzt wurde. Lag er mit dieser Vermutung vielleicht richtig?

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