Rippers Cardiff 16 – Das Erbe der Templer
Und auch in diesem Spielbericht habe ich mehrere Sitzungen zusammengefasst. Gespielt wurde das Kaufabenteuer „The Templar Legacy“, das mir ziemlich gut gefallen hat. Es wurde noch nach SW:GE eingesetzt, ab Paris verrichtete die SW:GER ihren Dienst. Das erklärt auch, warum der liebe John mehrfach Außer Gefecht ging, aber immer wieder auf die Beine kam. Zukünftig fällt das natürlich weg.
Die Rippers hatten endlich Marseille erreicht und nahmen von dort aus den Zug nach Arques, einer kleinen Stadt am Fuße der Pyrenäen. Von hier aus ging es dann schwer beladen zu Fuß weiter, zum Anwesen von Doktor Emil White. Zur Verwunderung aller, war der gute Doktor abwesend. Sein kleines Anwesen war wohl seit längerem verwaist. Deswegen machte Torchwood erst einmal auf dem Absatz kehrt, um an anderer Stelle Quartier zu beziehen.
Lord Huntington, Lady Autum und Lady Mustang quartierten sich im gemütlichen Gästehaus von Monsieur Louis Gilbert und seiner Familie ein, um die Annehmlichkeiten der Stadt zu genießen. Vor allem Lady Autum freute sich bereits darauf, das kleine Tanzlokal besuchen zu können. Paddy, Ian und John mieteten sich außerhalb der Stadt bei Monsieur Pierre de Plantard im Stall ein. Die de Plantards waren freundliche Bauern. So kamen alle standesgemäß unter.
Am nächsten Tag zog Torchwood erneut los, um Doktor White zu besuchen. Noch immer gab es keine Spur von ihm und langsam machte sich Lady Mustang Sorgen. In der Stadt war ihr bereits zugetragen worden, dass ihr alter Freund seit Tagen abkömmlich war. Also brachen die Rippers in das Haus ein. Tatsächlich gab es vom Doktor keine Spur und alles wies darauf hin, das er überraschend aufgebrochen war. In der Küche standen immerhin noch die Reste der letzten Mahlzeit auf dem Tisch.
Während Ian den kleinen Keller des Hauses inspizierte – vornehmlich den Wein, den Käse und die Salami – durchsuchten alle anderen das Haus. Und sie fanden einige wichtige Hinweise. Am merkwürdigsten war das Bild, dass Paddy im Arbeitszimmer entdeckte und vor den Augen seiner Kollegen verbergen wollte, angeblich um diese zu schützen. Immerhin war der Anblick des Bildes mehr als verstörend, ja, gar erschreckend. Doch machten Paddys Warnungen die anderen Rippers neugierig und so hatten bald alle einen Blick auf das Gemälde geworfen. Eine Visitenkarte von Arcanum Books und das Tagebuch des Doktors waren weitere wichtige Hinweise. Oder?
Anhand des Tagebuchs und des Gemäldes schlussfolgerten die Rippers, das Doktor White bei einer seiner Ausgrabungen etwas entdeckt haben musste. Das Bild war jedenfalls eine Kopie dessen, was er gesehen hatte. Doch wohin er verschwunden war, darauf gab es keinen wirklichen Hinweis. Also gingen die Rippers nach Arques zurück, um dort Nachforschungen anzustellen.
Madame Edith, eine alte Dame und Besitzerin von Arcanum Books, war sehr hilfsbereit und händigte den Rippers ein Buch aus, das Doktor White bestellt, aber nie abgeholt hatte. Torchwood fand schnell heraus, dass sich alles um zwei Templerfamilien drehte, die hier vor Jahrhunderten das Bild geprägt hatten und deren Einfluss noch bis heute bestand. Eine der Familien war im Laufe der Zeit ausgestorben, der Nachfahre der zweiten Familie betrieb in Arques einen kleinen Laden: Monsieur Louis Hautpoul.
Die Rippers statteten dem Museum noch einen Besuch ab und überredeten den Historiker Michel DuPont zu einer abendlichen Führung. Vor allem Paddy war ganz aus dem Häuschen, denn offensichtlich gab es zwischen den Templern der Hautpouls und der Blancheforts und dem Okkulten eine Verbindung. Darauf deuteten jedenfalls einige Funde aus der Umgebung hin, die der Ire eindeutig dem Übernatürlichen zuordnen konnte. Monsieur DuPont hatte davon keine Ahnung und hielt die Abnormitäten für einen Zufall. Oder tat er nur so?
Spät Abends begaben sich die Rippers wieder zur Ruhe, um am nächsten Tag gestärkt ans Werk zu gehen. Lady Autum hatte bisher noch keinen Fuß in das Tanzlokal setzen können, nahm es sich aber für die nächsten Tage vor. Zuvor spazierten die Rippers zum Anwesen zurück. Auf dem Gemälde im Arbeitszimmer hatten sie eine kleine Kapelle gesehen, die sich in der Nähe befand und einst von den Blancheforts errichtet wurde. Nun waren nur noch Ruinen des Bauwerks übrig, aber diese sollten besser untersucht werden.
Tatsächlich entdeckten die Rippers eine Ausgrabungsstätte des Doktors und betraten die Gruft der Kapelle. Es handelte sich um die Familiengruft der Blancheforts und diese war viel größer, als es von Außen den Anschein hatte. Zudem fand Torchwood das Originalgemälde und das Bild war viel schrecklicher, als seine Kopie. Doch die Rippers fassten sich ans Herz und untersuchten die Gruft genauer.
Es gab unzählige steinerne Särge und die Rippers rechneten jeden Augenblick damit, dass sich die Deckel öffnen würden und Vampire hervorkamen. Doch die Angst schien unbegründet. John schob einige Abdeckplatten zur Seite und darunter fanden sich nur Knochen. Lord Huntington stieß dagegen auf einen Luftzug am Ende der Gruft. Hinter dem Gemälde schien es einen Gang zu geben. Also nahmen sich die Rippers Werkzeug zur Hand und schlugen kurzerhand das Mauerwerk ein. Tatsächlich, dahinter führte eine Treppe steil in den Berg hinauf. Was wohl am Ende lag?
Torchwood folgte mutig den Stufen und nach einer Stunde gelangten sie in einen großen, runden Raum. Im Mittelpunkt stand ein leeres steinernes Podest, daran angebracht ein Schild aus Messing: „Sitz des Kopfes“. Außerdem entdeckten die Rippers eine Kiste, in der ein Dolch und ein Buch lagen. Auf den ersten Blick wirkte die Szenerie unspektakulär, doch mit einem Mal drang ein schrecklicher, süßlicher Geruch in die Nasen der Umstehenden, der schnell stärker wurde. Und dann brachen aus den umliegenden Tunneln Ghule hervor – Leichenfresser.
Sofort zog sich Torchwood zu einer Seite des Raums zurück, um von den Ghulen nicht umfasst zu werden. Es galt zu vermeiden, dass die Monster einen Vorteil durch ihre Anzahl erlangten. Lord Huntington ließ seine Ripperklaue hervorschnellen, während Ian wild herumschoss und den Ghulen eine Schrotladung nach der anderen verpasste. Lady Autum und Lady Mustang zogen sich an die sichere Wand zurück und gaben den Männern von dort aus Deckung, während Paddy mit seinen Fingern schnippte und die Angreifer in Flammen aufgehen ließ. John verließ sich auf gute alte Handarbeit und prügelte den Ghulen einfach ihr seelenloses Leben aus dem Leib. Der Kampf war kurz und er war heftig – und die Rippers hatten gesiegt.
Danach untersuchte Paddy erst einmal die Leichen und markierte die verwertbaren Teile. Dann stapften die Rippers gemeinsam nach oben, um das Tunnelsystem zu erkunden. Scheinbar führten alle Wege in einen alten Wehrturm, der hoch droben auf dem Berg stand. Von hier aus konnte Torchwood das Land überblicken und genoss die Aussicht auch. Vor allem die frische Luft.
Der Turm war beinahe eine Ruine, doch jemand hatte damit begonnen die alten Mauern zu restaurieren. Auf einem Schild war auch der Name des Betriebs zu finden: Hautpoul Restauration. Das war sicherlich ein wichtiger Hinweis, dem die Rippers später nachgehen wollten. Erst einmal machten sie sich auf den Weg in den Turm hinauf, um ihn genauer zu untersuchen. Die große Kuppel war erst vor kurzem erneuert worden und nun spannte sich ein grandioses Buntglasdach über den Turm. Spannender war jedoch der Umstand, dass Lady Autums viktorianischer Hintern erzitterte, sobald sie an einer bestimmten Stelle vorbeikam. Das lag daran, dass ihr magisches Ankh auf irgendetwas reagierte.
Schnell war die Wand aufgehauen und Torchwood hielt eine alte Schriftrolle in den Händen, auf der von einer Nekropole namens Saqqara gesprochen wurde, die sich in Ägypten befinden sollte. Auf der Karte waren die Zeichnung zweier Säulen zu erkennen, die mit Freimaurer-Symbolen verziert waren, die Torchwood bereits in Rosslyn vorgefunden hatte. Was hatte das zu bedeuten?
Für den Augenblick war jedoch genug getan und die Rippers beschlossen in die Stadt zurückzukehren. Sie wollten in aller Ruhe über die Ereignisse nachdenken. Auf dem Rückweg machte Paddy allerdings eine kleine Pause in der Gruft und überredete seine Kollegen, weitere Särge zu öffnen. Der kleine Ire wollte sichergehen, dass ihnen keine Vampire in den Rücken fielen. Vampire gab es keine, aber in einigen Särgen lagen alte Schwerter aus kaltgeschmiedetem Eisen. Einige der Schwerten nahmen die Rippers mit, um sie vielleicht im Kampf gegen weitere Monster einzusetzen.
Paddy, der die Ghule regelrecht ausgeschlachtet hatte, und John, machten es sich im Haus von White gemütlich. Ian zog es vor, sich vor dem Turm alleine auf die Lauer zu legen und der Adel übernachtete im Hotel. Prompt geschah, was geschehen musste. Die Rippers wurden in der Nacht von fliegenden Monstern, Gargylen ähnlich, aus dem Schlaf gerissen. Ein schändlicher Überfall der Kabale!
Paddy und John wurden von zwei dieser Kreaturen überrascht, die für erfahrene Rippers aber keine große Gefahr darstellten. Paddy machte mit seinen Feuerhandschuhen einem Gargyl schnell ein Ende, das andere Monster schloss Bekanntschaft mit Johns Fäusten. Kurz darauf begann der Ire die Überreste der dämonischen Kreaturen ebenfalls zu verwerten.
Im Hotel sah die Sache weniger gut aus. In jedes der Zimmer war ein Gargyl gekracht und hatte angegriffen. Natürlich war es für Lord Huntington kein Problem, seinen Feind innerhalb kurzer Zeit niederzustrecken, aber bei den Ladys sah die Sache schlimmer aus. Zwar konnte Lady Autum ihren Angreifer mittels Telepathie zwingen ein Stück zu fliehen, doch Lady Mustang wurde von einem Gargylen ergriffen und in luftige Höhen getragen. Es gelang ihr sich aus dem Griff zu winden, doch nun hatte sie die Schwerkraft in ihren eisernen Klauen. Glücklicherweise war Lady Mustang ein damenhaftes Leichtgewicht und Lady Autum konnte ihre Freundin mit telekinetischer Kraft sicher auffangen. Lord Hunting, den Blick züchtig von den Ladys abgewandt – trotzdem erhaschte er einen Blick auf eine bloße Schulter -, erledigte kurzerhand die beiden Gargylen, als sich diese wieder den Zimmern näherten. Hing der Überfall mit den hiesigen Ereignissen zusammen?
Am nächsten Tag trafen die Rippers zum Frühstück zusammen. Eine schreckliche Nachricht ereilte Lady Mustang. Ihr Freund Doktor White war in Marseille tot aufgefunden worden. Er hatte sich wohl erhängt. Torchwood war betroffen und nahm Whites Tod so hin. Sie rätselten mehr darüber, was in der Stadt vor sich ging und was es mit dem Turm auf sich hatte.
Lady Mustang nutzte die Gelegenheit und sprach nun bei Monsieur Hautpoul vor. Der Mann schien freundlich, war aber in Zeitdruck. Er machte mit Lady Mustang einen Termin für die nächsten Tage aus, um ihr dann den Turm zu zeigen. Vorher musste er aber etwas dringendes erledigen. Für Torchwood war klar, Hautpoul musste hinter der ganzen Sache stecken.
Also warteten die Rippers den Abend ab. Lord Huntington und Paddy beschlossen Hautpouls Betrieb einen heimlichen Besuch abzustatten, die anderen wollten sich beim Turm auf die Lauer legen. Wenn Hautpoul keine Zeit hatte, war er ja vielleicht damit beschäftigt, ein düsteres Ritual durchzuführen. Tatsächlich passierte beim Turm nichts. Es gab nur ein schönes Lichtspiel der Glaskuppel, als sich das Licht des beinahe vollen Mondes darin spiegelte. Weitaus gefährlicher war es jedoch bei Hautpoul.
Der gute Mann hatte Höllenhunde als Wachhunde, was ihn weiterhin verdächtig machte. Zumal die Viecher ziemlich klug sind und sie das weitaus gefährlicher als jeden normalen Wachhund macht. Das bekam Lord Huntington prompt zu spüren, als ihn die Hunde erwischten und angriffen. Es kam zu einem Kampf auf Leben und Tod. Als der Lord ohnmächtig zu Boden ging machte sich Paddy unsichtbar. Er nutzte eine passende Ablenkung, schnappte sich Lord Huntington und versteckte sich mit ihm im Schrank des Büros. Dort hockten die beiden Rippers nun.
Glücklicherweise kamen irgendwann die anderen Mitglieder der Loge zurück. Lady Autum war verstimmt, denn noch immer hatte sie kein Tanzbein auf französischem Boden schwingen können. Da von Lord Huntington und Paddy nichts zu sehen war, ging die Loge los, um die beiden zu suchen. Lady Mustang legte sich allerdings lieber zur Ruhe.
Die erhoffte Verstärkung rettete dem Lord glücklicherweise das Leben, denn die Höllenhunde hatten es sich vor dem Schrank bequem gemacht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie dort herumschnüffeln würden. Aber Dank Ians sicherer Flinte hatten die Monster keine Schnitte und wurden regelrecht zerfetzt. Schnell durchsuchte Torchwood das Büro und fand einige Briefe, dann verschwanden sie in der Dunkelheit. Für den Lord sah es gar nicht gut aus. Zwar hatte er überlebt, aber sich dafür ein Nervenleiden zugezogen, dass an seiner Eleganz zerrte.
Die bei Monsieur Hautpoul gefundenen Dokumente erhärteten den Verdacht, dass er seine Finger im Spiel hatte. Bevor Torchwood jedoch zugreifen konnte, mussten die Verletzungen behandelt und weitere Informationen besorgt werden. Lady Mustang nahm es auf sich, am nächsten Tag erneut in der Werkstatt vorzusprechen. Sie wollte versuchen, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Und tatsächlich: Monsieur Hautpoul war am gestrigen Tage verreist und wurde am Abend zurück erwartet. Die Rippers beschlossen kein Risiko einzugehen und den Mann bei seiner Ankunft auszuschalten. Derweil raspelte Paddy getrockenete Ghulgedärme, legte zwei linke Gargylhände ein und löste die Knochen aus den Höllenhunden. Eine unappetitliche Sache, die im Roman „Die Reisen des Lord Huntington“ genauer erläutert werden. Den Roman gibt es in London in gut sortierten Buchläden des Jahre 1895 zu kaufen. Verstanden?
Lady Autum wurde langsam verdrießlich. Zwar hatte sie neusten französischen Schick eingekauft, aber noch immer mangelte es ihr an Gelegenheit ein Tänzchen zu wagen. Derweil dachte Lady Mustang wehmütig an ihren Lord Mustang und Lord Huntington fieberte einem Wiedersehen mit Vigor entgegen. Doch am heutigen Tage stand ein übler Mord auf dem Plan. Die Rippers machten sich ans Werk. Unpünktlich wie gewohnt traf die Eisenbahn ein, doch das kümmerte niemanden. Monsieur Hautpoul stieg aus – und seine beiden süßen Kinder und seine adrette Frau. Lady Autum fiel beinahe in Ohnmacht und der Meuchelmord wurde verschoben. Niemand wollte Monsieur Hautpoul vor den Augen seiner Kinder töten und schließlich hatten die Rippers ja nur Indizien. Vielleicht würde eine Untersuchung des Turms am Abend neue Erkenntnisse hervorbringen.
Torchwood hatte sich im Anwesen von Doktor Emil regelrecht eingenistet. Hier beratschlagten die erfahrenen Kämpfer des Lichts, wie nun weiter vorzugehen sei. John, der tapfere Matrose mit Fäusten wie Eisenhämmern, hatte die Nase voll von dem klugen und feinen Gerede der Lords und Ladys. Er wollte Taten vollbringen und stapfte alleine los, um durch den Geheimgang zum Turm zu gelangen. Eine Vorhut war sicherlich eine gute Idee, oder?
Natürlich nicht, denn im Keller angekommen traf John auf Monsieur Hautpoul und einige Leute in Kutten. Ausgerechnet heute wollten sie ihr finsteres Ritual abhalten. John und Ian hatten zwar tagsüber das neue Glasdach des Turms eingeschlagen, aber das war für das Ritual egal. Und die Kultisten waren sauer, dass sie jemand entdeckt hatte. Die Kultisten zog ihre Messer, John zog sein Schwert, Monsieur Hautpoul zog seine Magie, John zog Leine. Doch der Matrose war zu langsam und lieferte sich kurzentschlossen ein heftiges Gefecht auf der Treppe. Beinahe wäre es ihm sogar gelungen Monsieur Hautpoul zu töten, doch dessen Kultisten zerrten ihn aus dem Gefahrenbereich und schlugen John nieder. Immerhin hatte er ihren Kult beinahe im Alleingang vernichtet, also hatten sie etwas besonders fieses mit ihm vor.
Das Ritual sollte vor dem Turm stattfinden. Also banden die Kultisten John an ein Seil und ließen ihn hoch über dem Boden baumeln, auf den sie ein Pentagramm gezeichnet hatten. Sobald Monsieur Hautpoul wieder bei Bewusstsein war, wollte die Kultisten das Ritual beginnen, mit John als Menschenopfer. Glücklicherweise machten sich seine Kumpanen irgendwann Sorgen und suchten nach ihm. Da John durch den Geheimgang wollte, gingen sie lieber Außen herum. Das dauerte zwar doppelt solange, aber war auch sicherer, wie sich herausstellte.
Während die Kultisten das Ritual vorbereiteten, hockten die Rippers hinter den Büschen und spritzten sich Morphium – gegen die Schmerzen. Ian stand vorne weg und sah durch sein Zielfernrohr, um die Lage zu sondieren. Er sah genau zu Monsieur Hautpoul, der mit einem Fernglas zu Ian hinübersah. Ian drückte ab.
Die Kultisten waren erschrocken von dem plötzlichen Angriff. Einige rannten weg und ließen ihren Toten Anführer liegen, andere stürmten den Turm hinauf, um an John Rache zu nehmen. Während Torchwood auf den Turm zulief mussten sie entsetzt zusehen, wie einer der Kultisten Johns Halteseil durchschnitt. Der Matrose fiel. Ian tat es um seinen Kameraden zwar leid, doch der Großwildjäger wollte verhindern, dass John im Pentagramm landete. Also schoss er ihn mit der Elefantenbüchse brutal zur Seite. John schlug hart neben dem Pentagramm auf und seine Knochen knackten allesamt. Im ersten Augenblick glaubten die Rippers der Matrose sei tot, doch dann schlug er Blut hustend die Augen auf. John lebte.
Torchwood durchsuchte noch schnell den Turm und fanden den Kopf des Baphomets. Sie hatten nun bereits zwei in ihrer Sammlung und auch dieser sollte dem Zugriff der Kabale entzogen werden. Allerdings, in die Stadt konnte niemand zurück. Immerhin waren die Kultisten Einwohner und niemand würde die Geschichte von Monstern und Dämonen glauben. Im Gegenteil, sicherlich würden die Rippers im Kerker oder der Irrenanstalt landen. Also packte Torchwood kurzerhand die Koffer – jedenfalls das, was im Anwesen noch zu packen war – und nahm die Beine in die Hand. Nach einigen Stunden hielten sie einen Zug an, der glücklicherweise nach Paris unterwegs war. Alle waren froh dem sicheren Schrecken und dem Tod entronnen zu sein. Die Ladys freuten sich auf die Pariser Mode und die Männer auf das Pariser Nachtleben …