Rippers Cardiff 17 – Das Rote Kreuz

Nach einer kleinen Pause komme ich mal wieder dazu, einen Spielbericht zu Rippers zu verfassen. Die Spielercharaktere waren nach Paris unterwegs und ich dachte mir, das wäre eine gute Gelegenheit, um das Szenario „Red Cross“ zu starten. Ich hatte das Teil vor längerer Zeit bereits mit einer anderen Gruppe in Angriff genommen und war gespannt, wie die Torchwood-Loge an die Sache gehen würde. Da ich keine reine Aufwärmung der bereits gespielten Sitzung wollte, habe ich eine andere Ausprägung gewählt.

Insgesamt haben wir zwei Spielsitzungen an dem Szenario gesessen. Die erste Sitzung war von sozialer Interaktion geprägt, die zweite Spielsitzung wartete dagegen mit Action auf. Da ich keine Lust hatte die Katakomben von Paris zu zeichnen, schrieb ich einen kleinen Generator. Halt mal wieder eine Sache, die als zufälliges „Nebenprodukt“ entstand und hier im Abenteuerland online gestellt wird. Für alle die so etwas gebrauchen können. Jetzt aber lieber mal zum Spielbericht.

Torchwood hatte Arque verlassen. Die Ereignisse der letzten Tage steckten ihnen noch in den Knochen und Paris versprach eine Atempause. Paddy organisierte ein großes Kellerversteck und die Rippers brachten dort erst einmal ihre Ausrüstung unter. Der Ire hatte einiges an Material einsammeln können und nun galt es, die Sachen endlich einmal zu verwerten. Außerdem mussten Wunden geleckt werden. Lord Huntington hatte es ziemlich schlimm erwischt. Also genoss die Loge erst einmal Paris.

Während sich die Ladys mit neuen Kleidern eindeckten, erkundeten John und Ian das Pariser Nachtleben und genossen die französische Küche. Paddy vergrub sich im Keller und studierte fleißig die Körperteile und Organe der besiegten Feinde. Er fertigte Tränke und Salben an – und unterbreitete Lord Huntington den Vorschlag, ihm die neu erworbene Rippertech zu implantieren. Wer einmal damit angefangen hat, der macht weiter. Oder?

Lord Huntington erklärte sich also bereit. Lady Mustang assistierte bei der Operation und trug dabei ihr neues Schwesternkostüm zur Schau. In Gedanken war sie bereits bei Lord Mustang und sehnte sich nach Cardiff zurück. Vor allem trug sie sich mit einem allmorgendlichen Unwohlsein und wollte so schnell wie möglich in die Heimat zurück.

Die Operation verlief hervorragend und Paddy leistete großartige Arbeit. Es gab keine Abstoßungsreaktion und die Implantate passten sich mehr als hervorragend dem neuen Körper an. Im Kampf Mann gegen Mann konnte Lord Huntington kaum noch jemand das Wasser reichen. Allerdings hatte Paddy noch kein Mittel gegen das Nervenleiden des Aristokraten gefunden.

Derweil entdeckte Lady Mustang im gefundene Tagebuch einen Hinweis auf die Templer. Sollte es wahr sein?

Scheinbar hatten die Templer einst den Heiligen Gral und die Lanze des Longinus entdeckt und nach Paris in ihr Hauptquartier gebracht. Der Eintrag klang zu fantastisch, war aber keineswegs abwegig. Torchwood hatte schon viel erlebt und beschloss, die Sache zumindest zu untersuchen.

Das alte Hauptquartier zu finden war kein Problem. Doch das ehemalige Palais diente nun dem reichen Industriellen Henri Claudel als pompöser Wohnsitz. Dort hineinzukommen, könnte problematisch werden. Deswegen wählten die Rippers unterschiedliche Vorgehensweisen.

Lord Huntington und Lady Autum mieteten sich gegenüber ein. Eine lustige Witwe hielt die beiden für ein Liebespaar. Das war die perfekte Tarnung. Natürlich hielten sich beide an die Etikette. Während Lady Autum zur Tarnung französische Spitze anprobierte, hielt Lord Huntington seinen Blick stets züchtig auf die andere Straßenseite gerichtet. Der Sohn der Claudels allerdings weniger, wie sich später herausstelle.

Da in wenigen Tagen ein Wohltätigkeitsball in den Mauern stattfinden sollte, ergaunerte sich Paddy eine Stellung als Diener. So konnte er unauffällig das Gemäuer erkunden und nach geheimen Zeichen der Templer suchen. Lady Mustang, Ian und John bezogen vor dem Haus Stellung und beobachteten alles ganz genau. So sammelte Torchwood innerhalb kurzer Zeit wichtige Informationen und konnte einen Plan schmieden. Ob das klappen würde?

Ian und John schmuggelten mit Hilfe von Paddy einen Brotkorb Waffen hinein. Leider landete der Korb beim Personal, das ebenfalls eine kleine Feier veranstaltete. Jedenfalls die Angestellten, die für den Abend frei bekamen.

Paddy gelang es für die anderen Rippers Einladungen zu fälschen. Dadurch war es kein Problem auf das Fest zu kommen. Allerdings wurde John erkannt und musste kurzfristig seine Tarnung ändern, um nicht rausgeworfen zu werden.

Auch die Aristokraten hatten ihre Probleme. Zwar gelangten sie zuerst unerkannt auf die Feier, doch dann stießen sie auf alte Bekannte aus London. Lord Huntington und Lady Autum hatten sich vorsichtshalber als bürgerliches Ehepaar ausgegeben. Die Ringe an ihren Fingern wurde den beiden nun zum Verhängnis, denn Lord Finnley ging davon aus, dass die beiden heimlich in Paris geheiratet hatten und gratulierte natürlich. Das kam Henri Claudel zu Ohren, der als Franzose und guter Gastgeber Lord und Lady Huntington einlud, in seinem Palais zu übernachten. Er stellte den beiden auch seinen Sohn vor. Der kannte Lady Autum bereits spärlicher angekleidet, denn in seiner Freizeit sah er mit dem Fernglas gerne zum Haus der lustigen Witwe hinüber.

Trotz allen Komplikationen gelang es den Rippers jedoch, sämtliche Hürden zu umschiffen. Während Ian das Büfett leerte und anschließend den Wein in den Personalräumen genoss, hatten John und Paddy ihren Spaß mit dem weiblichen Personal der Claudels. Lord und Lady Huntington verbrachten die Nacht gemeinsam im Gästezimmer, aber angezogen und jeder züchtig auf einer eigenen Bettkante sitzend. Lady Mustang feierte dagegen mit und zog sich irgendwann alleine aufs Zimmer zurück.

Am nächsten Morgen trafen die Rippers zum Frühstück zusammen. Paddy hatte bereits herausgefunden, dass es wohl geheime Zugänge in den Keller gab und die Claudels keine Ahnung hatten, das sie im ehemaligen französischen Hauptquartier der Templer lebten. Lord Huntington nutzte die Gelegenheit, um mit Claudel Junior ein Gespräch zu führen. Scheinbar war der junge Mann ein begeisterter Ingenieur und hatte einige deutsche Skizzen in seinen Besitz gebracht. Lord Huntington verabredete sich deswegen mit ihm, um sich die Sache später anzuschauen. Doch erst einmal stieg Torchwood in die Tiefen der Katakomben hinab.

Sie folgten den verstreuten Hinweisen der Templer und durchsuchten den Bereich unter dem Palais ganz genau. Die Katakomben waren ziemlich unsicher, doch schlussendlich stieß Torchwood auf einen kleinen Raum. Hier stand auf einem Podest ein großer Becher aus Gold. Paddy kullerte vorsichtshalber einen Stein über den Boden. Prompt wurde ein Speer aus der Wand geschossen und prallte an der gegenüberliegenden Mauer ab. Sollte es so einfach sein?

Ian schnappte sich den Becher. Er nur der Schutzmantel für einen darin eingeklemmten Holzbecher. Paddy schnappte sich noch die rostige Speerspitze, dann suchten die Rippers weiter. Der Großwildjäger ging davon aus, dass der Speer irgendwo noch versteckt sei. Tatsächlich hatte aber der Geist eines alten, vom Bösen besessenen Tempelritters die Macht über Ian übernommen. Er und seine geisterhaften Kumpanen wollten die Sterblichen dazu nutzen, die Macht des Grals für dunkle Rituale zu benutzen. Doch es kam alles ganz anders.

Irgendwann gingen die Rippers davon aus, dass der gefundene Speer der Longinus-Speer sei und beschlossen nach Oben zu klettern. Sie kamen allerdings im Keller der Bastille heraus, eines exklusiven Pariser Bordells. Ian und John waren unten geblieben und der Jäger nutzte die Gelegenheit weidlich aus. Vom Geist des Templers durchdrungen lenkte er John ab und schoss dem Matrosen dann in den Rücken. Der Engländer überlebte den Verrat zwar, war aber erst einmal außer Gefecht. Ian tat erschrocken und erklärte, Feinde seien aufgetaucht. Doch die anderen Rippers waren misstrauisch. Und als der dicke Jäger das Feuer auf sie ebenfalls eröffnete, schlugen sie zurück.

Im Schutz von Paddys Unsichtbarkeitsuhr kletterte Lord Huntington wieder in die Katakomben hinab und stürmte auf Ian Atkins zu. Ein rascher Hieb mit den rasierklingenscharfen Klauen und der Großwildjäger stürzte tot zu Boden. Währenddessen kümmerte sich Paddy mit seinen feuerspeienden Handschuhen um die Templergeister, die zum Angriff übergingen. Der Macht des Iren hatten sie nichts entgegenzusetzen.

Alle waren im ersten Augenblick sehr betroffen, aber das Schicksal hatte es so gewollt. Erneut war einer ihrer Kameraden im Kampf gegen die Kabale gefallen.

Torchwood verließ nun die Katakomben. Sie trafen sich noch mit Claudel Junior und Lord Huntington schloss ein Geschäft mit dem jungen Ingenieur ab. Der Lord ging von einer weiteren guten Investition aus, diesmal in die Waffenindustrie. Ganz nebenbei entdeckte Paddy einige alte Briefe, die von Viktor Frankenstein stammten. Claudel überließ sie ihm, da ihm der Wert der Schreiben unbekannt war. Die Rippers ahnten allerdings, was ihnen der Zufall für einen Schatz in die Hände gespielt hatte.

notre-dameTorchwood eilte nun zum Versteck zurück. Alle sehnten sich nach der Heimat, vor allem Lady Mustang. Kaum waren die Sachen gepackt, wurde jedoch erst noch Notre-Dame besucht. Paddy wollte unbedingt beichten, während die Aristokraten sich vorsichtig nach der Echtheit des Grals erkunden wollten. Außerdem suchten sie eine Möglichkeit, das Gefäß vom Bösen zu reinigen. Dazu füllten sie Weihwasser in den Gral und ließen die Stimmung des Doms wirken. Anschließen nahm jeder von ihnen einen Schluck – mit einem stillen Gebet an Gott. War das ihr aller Verhängnis?

Und tatsächlich, es musste der Heilige Gral sein, denn mit dem Genuss des Wassers schwanden alle Verletzungen der Rippers und die göttliche Macht stellte ihre Unversehrtheit wieder her. Lady Mustang wuchs gar ein neues Auge. Die Rippers erstarrte vor Ehrfurcht. Nun mussten sie erst recht wissen, was mit dem Gral zu geschehen sei.

Die Rippers hatten Glück, denn Notre-Dame war gleichzeitig auch der Unterschlupf einer gregorianischen Loge, die ihren Brüdern im Kampf gerne halfen. Sollte Torchwood tatsächlich den Heiligen Gral gefunden haben, so musste dieses Relikt nach Rom, in den Vatikan, zu Papst Leo. Torchwood war einverstanden und warf alle Pläne um. Statt nach England, ging es nun ins Königreich Italien …

Ursprüngliche Bildquelle: Kurt Muehmel (Wikipedia.de)

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