Berlin, Berlin …
… wir fahren nach Berlin!
Einen Sprawl wie Hamburg, den RRMP oder auch Berlin bis ins Detail auszuarbeiten, ist beinahe unmöglich. Es würde einfach jeden Rahmen sprengen. Selbst in der realen Welt verändert sich das Stadtbild schneller, als Stadtpläne und Reiseführer gedruckt werden können. Das wird 2070 kaum anders sein. Da werden die Veränderungen wahrscheinlich schneller stattfinden.
Es bleibe für den Spielleiter also mehr als genug weiße Flecken, die er füllen kann. Dabei wäre es fatal sich pauschal an die Arbeit zu machen und den Sprawl zu entwickeln. Einfacher ist es jeweils genau das Teil herauszupicken, in dem die Spieler agieren. Und mit jedem weiteren Teil fügt sich das Puzzel einer dynamischen, wachsenden Stadt zusammen.
Dynamik und Wachstum sind in Rollenspielen übrigene in leidiges Thema. So gibt es Spielwelten die sich bis zum Spielstart stets veränderten, doch mit der ersten Publikation wurde es statisch und es gibt keine echte Weiterentwicklung. Bei einem Spiel wie Shadowrun böte sich allerdings ein jährliches Update geradezu an. Da es dieses Update bisher nicht gibt, müssen also die Spielleiter ran.
Einige weiße Flecken habe ich für meine Kampagne Berlin Komplex 2070 bereits ausgemalt. Und ich habe mir auch Gedanken zu Berlin gemacht, eine Karte gezeichnet, das Wachstum einfließen lassen und auch die Eingemeindungen. Dinge, die dem Land Brandenburg nicht gefallen dürften und für spannende Konflikte sorgen dürften. Landraub und Zwangsumsiedlung sind hier nur zwei Themen.
Wer sich die Karte genau ansieht erkennt, dass Potsdam nun ein Berzirk Berlins ist. Bei einem wachsenden Sprawl die logische Konsequenz. Eine weitere Konsequenz ist die Verwaltungsstruktur der Stadt. Klar, es klingt verlockend, dass nach der Anarchie nun die Konzerne das Ruder in der Hand halten und wie Markgrafen über ihr Reich herrschen – aber hey: think german and think big!
Die Konzerne haben in Berlin mehr Macht und Spielzeug als in anderen Städten, aber trotzdem werden sie einfache Verwaltungs- und Polizeiaufgaben der Stadt abtreten. So können sich ihre Aktiva um die wirklich wichtigen Dinge kümmern. Die Atmosphäre einer Besatzungszone klingt zwar verlockend, aber selbst Besatzer setzen schnellst möglich wieder lokale, geschulte Kräfte ein.
Von all diesen Gedanken geleitet, leite ich ein etwas anders Berlin. Aber mal ehrlich, das machen wir doch alle …