Deadlands: Reloaded 04 – Gelyncht!

GalgenbaumUnd weiter geht der wilde Ritt durch das heiße und staubige New Mexico. Diesmal auf der Basis von „Lynched“ – einem One-Sheet von der Pinnacle-Seite.

Nach dem kleinen Zwischenfall bei der Farm, schnappte sich Julie den toten Jack und galoppierte mit ihm nach Steins zurück. Derweil waren Keezheekoni und Doc Quinn ihren neuen Freunden nachgeeilt, um diesen beizustehen. Zufälligerweise kam auch der Kopfgeldjäger Isaac Lee hinzu, der in der Gegend nach Pferdedieben und Mördern Ausschau hielt.

Nach einer kurzen Bekanntmachung fächerte das Aufgebot auseinander und visierte die übriggebliebenen Blutdrahte an. Zwei gemeinsame Feuerstöße später waren diese Schrecken nur noch Geschichte. Die toten Farmer wurden beigesetzt, Teile der toten Rinder zu Beef verarbeitet und dann die Mulis vor den Karren gespannt. Immerhin musste hier eine Lieferung zugestellt werden.

Man ahnt es schon: Als das Aufgebot zu Dämmerung nach Eastman’s Creek einritt war die kleine Stadt wie ausgestorben. Nur einige wenige Vorhänge bewegten sich und waren Anzeichen, dass hier noch jemand lebte. Ziel war nun erst einmal der Saloon der Stadt, um dort die Waren abzuliefern und etwas zu trinken. Der Saloon war auch gut gefüllt, doch je tiefer die Sonne stand, um so nervöser wurde die Leute. Bevor der glühende Ball endgültig am Horizont abtauchte, tranken alle aus und verschwanden.

Irgend etwas schien hier nicht zu stimmen … ganz und gar nicht. Und der Keeper war auch ziemlich nervös. Was er zu erzählen hatte klang auch entsprechend beängstigend. So war es in den letzten Wochen zu mehreren Morden gekommen. Auf drei umliegenden Farmen hatte man die Bewohner Nachts aus den Betten gezerrt und außerhalb der Stadt am Friedhof aufgeknüpft. Jeder hatte nun Angst er würde das nächste Opfer sein.

Eigentlich kein Zeitpunkt, um Eastman’s Creek einen Besuch abzustatten. Aber man war nun einmal hier. Während sich die anderen Partner einen Schlafplatz im Stall suchten, klopfte Violet an einem der Häuser an. Laut Bartender wohnte dort ein älteres Paar, das auch ein Zimmer vermietete. An jenem Tag waren die Leute jedoch zu verängstigt und wiesen Violet schroff ab. Die ließ nicht locker und versuchte hartnäckig ein Zimmer zu bekommen. Die Situation eskalierte und schon flogen blaue Bohnen. Wenige Sekunden später waren Doc Quinn und Willy MacBaine damit beschäftigt, wieder für Ruhe zu sorgen und die Einwohner davon zu überzeugen, dass man doch harmlos sei. Glücklicherweise waren die beiden Männer erfolgreich mit ihren Bemühungen.

Nach einem kargen Frühstück aus Wasser, Whisky und Beef, beschloss das Aufgebot sich in der Gegend umzusehen und für ein wenig Recht und Ordnung zu sorgen. Zuerst ging es zum Friedhof, der über eine Meile außerhalb lag. Und noch etwas weiter stand in alter, totr Baum auf einem Hügel. Die Schlingen, in denen man die Toten gefunden hatte, hingen noch immer an den Ästen.

Willy hatte sofort eine passende Lösung parat: „Lasst uns den Baum umhauen, dann haben die Mörder nichts mehr zum Aufknüpfen“. Die anderen waren natürlich dagegen. Die Mörder brauchten ja nur einen anderen Baum suchen. Nein, es musste eine andere, eine echte Lösung geben. Also ging der Ritt weiter zu den überfallenen Farmen. Am Nachmittag waren diese weitegehend untersucht und es stand fest, dass sich in der ersten Farm jemand mit Gewalt zutritt verschafft hatte. Bei den beiden anderen Farmen hatten die Bewohner wohl freiwillig ihre Mörder hereingelassen.

Das Aufgebot beschloss nun den Mördern eine Falle zu stellen und sich am Baum zu verstecken. Immerhin wurden erst hier die Leute umgebracht, also sollte niemand in Gefahr sein. Willy und Keezheekoni kletterten auf den Baum, während sich Quinn und Isaac hinter Büschen und Sträuchern verbargen. Dann warteten sie … und warteten … und warteten … bis sich auf dem Friedhof etwas bewegte. Einige der Gräber brachen auf.

Aha! Erwischt! Während Quinn überlegte wie er sich erklären sollte was da gerade geschah, da es ja nicht geschehen konnte, kletterten die Indianerin und der Texaner vom Baum, um in den Angriff überzugehen. Plötzlich bleiben die gehängten Toten stehen und drehten sich in Richtung Baum, so als ob sie von jemandem gewarnt worden seien. Also ging der Kampf los. Allerdings hatte die Sache einen Haken …!

Der Baum selbst war gar kein Baum, sondern eine uralte und schreckliche Kreatur. Keezheekoni hatte als Schamanin zwar ein ungutes Gefühl gehabt, war jedoch zu jung, um von diesem Mythos bereits gehört zu haben. Woher sollte sich auch wissen, dass die Manitus diesen alten Schrecken aus seinem ewigen Schlaf holten, um erneut über die Welt zu wandeln? Eben!

Der Galgenbaum schlang jedenfalls seien Schlingen um die Hälse von Willy, Keezheekoni und Isaac, so dass nur der Doc blieb, um die Kreatur anzugreifen. Violet selbst hatte sich einen halben Kilometer weiter mit den Pferden verborgen, um Rückendeckung zu geben. Als der erste Schuss fiel, rit sie sofort los. Nun ja, und sie hatte die ganze Ausrüstung dabei.

Derweil waren die anderen in Panik. Zwar konnte sich Isaac wieder losschneiden, aber er landete vor den gehängten Toten – und die waren ziemlich bösartig. Der Baum selbst war auch eine Bestie, die man kaum verletzen könnte. Er schluckte jeglichen Schaden und an seiner harten Rinde prallte beinahe alles ab. Willy schlug seine Lampe gegen den Baum und versuchte ihn anzuzünden, doch das Streichholz wollte sich nicht entzünden und so verstarb der mutige Texaner am Baum baumelnd.

Der fing dann schlussendlich doch Feuer, denn kurz zuvor hatte sich der Doc ebenfalls losgeschnitten und zündelte nun, während Keezheekoni in der Gestalt eine Schlange den Schlingen entschlüpft war. Obwohl die Flammen heiß loderten, brannten sie den Galgenbaum nur etwas an. Der begann sich nun auf dem Boden zu wälzen, um die Flammen zu ersticken. Für Doc Quinn eine passende Gelegenheit, um dem Monster ein paar Schuss in die empfindlichen Wurzeln zu jagen. Aha, das kratzte den Baum nun doch.

Isaac erledigt nun den letzten der Zombies, als auch schon Violet mit den Pferden eintraf. Für den texanischen Kopfgeldjäger die Gelegenheit sich auf seinen Gaul zu schwingen und – die anderen als Ablenkung nutzend – erst einmal das Weite zu suchen. Violet, Keezheekoni und der Doc standen nun alleine dem Monster gegenüber und gaben ihr Letztes, um die Kreatur zu bezwingen. Glücklicherweise hatten sie nun Äxte zur Hand und erkannten, dass dieser dumme Baum wohl doch eine Kreatur mit Intelligenz war – nun, der Doc hielt es noch immer für einen Baum.

Violet begann nun das Monster abzulenken, es zu verspotten und zu reizen. Wütend schlug die Kreatur um sich, wurde zunehmend verwirrter und sah zu spät das Unheil kommen. Doc und Keezheekoni konzentrierten sich nun auf das beweglichere und empfindlichere Wurzelwerk des Galgenbaums. Frustriert, übernatürlich kreischend, versuchte das Monster nun seine Angreifer wegzuziehen und mit seinen Schlingen zu erfassen, doch blind vor Schmerz und Wut konnte es sich nicht mehr konzentrieren oder gar eine Handlung durchführen. Sich in Agonie windend kippte der Galgenbaum schlussendlich und löste sich im Wind New Mexicos ins Nichts auf. Erneut war das Land wieder etwas sicherer, aber erneut hatte es auch seine Opfer gefordert …

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