Traveller – Fallout
Als nächstes Szenario steht die Endzeit an, der postatomare Albtraum: Traveller Fallout.
Nach einem langen Gespräch mit meiner Silbergruppe wurde sich im Januar auf ein Fallout-Szenarion mit Traveller-Regelwerk geeinigt. Die Charaktere sollen also in einer atomar verseuchten Öde herumkrauchen und um ihr nacktes Überleben kämpfen. Als Regelwerk bietet sich da Traveller an. Das System ist generisch, ein Klassiker und liegt sogar als übersetztes SRD vor. Da kann man einiges draus machen.
Vergangenheit (1981) – Eine moderne und glückliche Zivilisation, technologisch weit entwickelt und doch primitiv genug um zu glauben, mit Waffengewalt seien die Probleme der Erde zu lösen. Ein Trugschluss.
Am Tag der großen Katastrophe entschied der Computer einer Weltregierung auf einen kriegerischen Akt mit einem atomaren Vergeltungsschlag zu reagieren. Dieser Vergeltungsschlag löste eine weltweite Kettenreaktion aus und sämtliche moderne Zivilisationen zündeten ihre Raketen, sprengten sich selbst in die Steinzeit zurück.
Die Menschheit erlitt unfassbare Verluste an Leben und Wissen. Wer Glück hatte zog sich rechtzeitig in einen Bunker zurück, um dort die dunklen Tage zu überstehen – aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate, aus Monaten Jahre und aus Jahren ganze Jahrhunderte …
Der Kalte Krieg, Mad Max, Wargames und Terminator sind Begriff der frühen Achtziger. Passt wie die Faust aufs Auge. Die Menschheit entdeckt immer mehr die Computer- und Kommunikationstechniken. Dazu die Angst vor dem Klassenfeind. Und die Erinnerungen an diese Zeit sind auch noch halbwegs frisch … also genug Material, um loszulegen.
Gegenwart (2181) – Zweihundert Jahre sind seit der großen Katastrophe vergangen. Die Reste der Menschheit beginnen die Bunker zu verlassen und die Welt neu zu entdecken. Endlose Öde, eine mutierte Natur und das Recht des Stärkeren beherrschen nun die Erde …
Zugegeben, das klingt ein wenig nach Mainstream, aber so läuft es halt. Das Rad kann niemand neu erfinden, was rund läuft behält man besser gleich bei. Außerdem kann das Konzept wunderbar mi Earthdawn verbunden werden. Die Bunker der Gegenwart sind sozusagen die Kaers der Fantasy. Wobei natürlich die Storyline von Traveller-Fallout auf einer parallelen Erde spielt – spätestens nach dem großen Knall.
Die Menschheit hat sich also weitgehend isoliert in Atombunkern weiterentwickelt. Zweihundert Jahre klingt vielleicht ein wenig viel, aber so liegen halt genug Generationen dazwischen, dass vieles in Vergessenheit geriet, Legenden und Mythen entstanden, andere Bunker ein wenig früher die Nase raussteckten und sich bereits Siedlungen, Stämme und Clans bilden konnte. Und es ist kurz genug, um die Wunden der Vergangenheit frisch zu halten.
Zukunft (2182) – Ihr seid Bewohner eines bisher verschlossenen Bunkers. Die Instrumente zeigen seit längerem an, dass ein Leben außerhalb des geschützten Bereichs möglich ist, doch aus Angst vor dem Unbekannten entschieden der Bunkerrat noch zu warten. Aber nun ist die Zeit gekommen sich der Angst zu stellen. Die Lebensmittel werden knapp und die Maschinen des Bunkers sind verschlissen. Es ist an der Zeit einige mutige Gemeindemitglieder auszuschicken, um die neue Welt zu erkunden, Bericht zu erstatten, Nahrung, Wasser und Ersatzteile zu besorgen …
In einer gefährlichen Welt braucht es schon Anreize, um sich der Gefahr zu stellen. Natürlich gibt es geborene Helden, doch im Grunde liebt jeder den Underdog – also den Typen, der eigentlich nicht will und nicht kann, ins kalte Wasser geworfen wird, das schwimmen lernt und schlussendlich über sich hinauswächst. Das klappt in Mad Max 2, Eve und der letzte Gentleman, Waterworld und Postman auch prima.
Dieses Szenario bietet auch genug Möglichkeiten, damit auch andere Spezialisten wie Gärtner, Mechaniker oder auch Lehrer losziehen, anstatt nur Soldaten. Der Soldat mag gut mit Waffen umgehen und die Gruppe schützen können, aber Ersatzteile, Wissen und neue Freunde brauchen etwas andere Fähigkeiten. Dabei ist Traveller so ausgelegt, dass die Charaktere irgendwann alles können und überall mitmischen – vom Underdog zum Hero eben …
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