TF-Missionsbericht (10) – Spinnereien

Da stand das Team nun vor den mutierten Riesenspinnen, die äußerst bedrohlich wirkten und langsam näher kamen. Zu allem Übel brauste aus dem Westen ein Sturm heran, der mit jeder Sekunder heftiger und bedrohlicher wurde. Auch die Spinnen erkannten die Gefahr und verkrochen sich lieber zwischen ihre Felsen.

Goldbluhm, Georgievski, Lengel und Strow suchten hinter einem großen Felsbrock Schutz, während sich Langbaum in einen dichten Busch warf. Da rauschte der Sturm bereits donnernd heran und Naturgewalten brachen herein. Der Wind zerrte an den Kleidern und den Leuten, versuchte sie mitzureißen. Tatsächlich verloren Goldbluhm, Langbaum und Georgievski den Halt und wurden einige Meter emporgeschleudert, bevor sie jenseit der schützenden Felsen wieder auf dem Boden aufkamen.

Der Spieler des guten Herschel war leider nicht da und somit ignoriere ich ihn einfach mal.

Goldbluhm krallte sich regelrecht in den ausgetrockneten Boden um seine Bewegung zu stoppen, doch Georgievski und Langbaum wurden Meter um Meter vom Wind in Richtung der Felsformation geschoben, in der sich die Spinnen verbargen. Der tobende Sturm war für die beiden Männer zu stark.

Um den Spinnen zu entgehen, beschloss Lengel die Windkraft auszunutzen und über die Felsen zu springen. Er stieß sich ab, wurde vom Wind erfasst und in die Höhe gerissen. So weit, so gut, doch der Sturm wirbelte den Doktor erst einmal einige hundert Meter mit sich, bevor er ihn unsanft fallenließ. Glücklicherweise gab es nur ein paar Schürfwunden.

Georgievski hatte derweil ganz andere Probleme. Er war inmitten der Spinnen gelandet und hatte sich auf einem der Exemplare festgekrallt. Das irritierte die Spinnen und sie ließen der Renegaten erst einmal in Ruhe. Als der Sturm nachließ versuchte Georgievski zu fliehen – aber das erregte nun doch die Aufmerksamkeit der Araneae, die nachsetzten. Mit ein paar Schuss aus der Pistole zogen sich das Weibchen und ein Männchen bereits zurück. Goldbluhm teleportierte auf ein weiteres Spinnentiert und ließ dessen Angriff erst einmal stoppen. Mit seinen Gedanken flößte er der Spinne Angst ein und sie floh. Schnell sammelte sich das Team und marschierte von den Felsen weg.

Nach einigen Metern stießen sie auf Lengel, der erschöpft auf einem Felsen saß. Der alte Mann hatte den Sturm erstaunlicherweise überlebt. Kaum ausgeruht näherten sich Schritte dem Team. Strow und Goldbluhm gingen hinter einigen Felsen in Deckung, Lengel und Langbaum mimenten harmlose Ödlandbewohner. Georgievski stellte sich tot.

Drei schwer gerüstete und gut gepanzerte Gestalten kamen aus einer Senke empor. Sie trugen Schutzkleidung und ihre Gesichter waren hinter ABC-Masken verborgen. Als sie den am Boden liegenden Georgievski entdeckten, wollten sie ihm erste Hilfe leisten, doch der Renegat kam schnell wieder zu sich.

Die Neuankömmlinge stellten sich als Scouts aus Zuflucht 4 vor, die von ihrem Abt den Auftrag hatten die Flüchtlinge aus Zuflucht 5 zu schnappen und dort abzuliefern. Die Anführerin der Scouts stellte sich als Pastorin Erna vor, die mit ihren Akolythen ein Team bildete. Sie verehrten den heiligen Bischof Heiner Brandt, der sie vor zweihundert Jahren in die Sicherheit des Bunkers führte.

Die Namenslisten spuckten zufällig „Heiner Brandt“ aus. Ich finde das witzig und sah keinen Grund, einen anderen Namen zu verwenden. Einer meiner Spieler muss bei fast jeder Erwähnung des Namens Grinsen.

Die Pastorin gab gerne Auskunft über Zuflucht 4 und ihren Glauben, dann marschierten sie weiter. Das Team hatte nun neue Pläne – sie wollten Zuflucht 4 erreichen und sich dort heimlich umsehen.Am späten Nachmittag erreichten sie auch den Bunker. Um nicht aufzufallen, gingen Langbaum und Lengel vor, die anderen kamen nach. Natürlich wurden falsche Namen benutzt und sich erst einmal kräftig erkundigt, was es mit Zuflucht 4 auf sich hat.

Offenbar handelte es sich um gläubige Krieger des Heiner Brandts, die derzeit von dessen Stellvertreter auf Erden – Abt Konstantin – angeführt wurden. Die Bewohner folgten ihren eigenen Glaubenssätzen, die sich im Laufe der letzten zweihundert Jahre herausgebildet hatten. So fertigten sie keine Bilder von jemandem an und waren der Meinung, dass jeder echte Mensch eine zweite Chance verdiente.

Das Team wurde in einem Nebenraum der heiligen Garage untergebracht. Sie hatten sogar einen Blick auf den entdeckten Hybridpanzer werfen können, der hier geparkt war. Vorsichtig wurden Pläne geschmiedet, wie man die Zuflucht sabotieren und wieder verschwinden könnte. Leider war das schwerer als gedacht und schlussendlich musste das Team einer Andacht von Abt Konstantin beiwohnen, der dafür extra die heiligen Hallen verlassen hatte. Abt Konstantin war ein freundlicher Mann, der das Team augenblicklich als die Renegaten aus Zuflucht 5 erkannte. Aufgeflogen!

Glücklicherweise würde es einen Tag dauern, bis Abgesandte aus Z5 eintreffen würden. Das Team verwickelte den Abt also in ein Gespräch, um weitere Informationen zu erhalten. Vielleicht gab es noch einen Ausweg. Und tatsächlich: Lengel und Georgievski nutzten das Gebot der zweiten Chance. So erbat sich Lengel Hilfe, um mit seiner Frau das Bunkernetzwerk verlassen zu dürfen, während sich Georgievski Zuflucht 4 anschließen wollte. Goldbluhm forderte dagegen eine faire Anhörung, anstatt einer Auslieferung. Dem Gebot folgend sagte Abt Konstantin zu.

So war am nächsten Nachmittag die heilige Garage von Z4 gut gefüllt und auch der zerknirschte Bunkerrat aus Zuflucht 5 war erschienen. Erst einmal wurden Vorwürfe und Anschuldigungen ausgetauscht. Abt Konstantin hatte Mühe, alle Anwesenden ruhig zu halten. Georgievksi, der nun den Rang eines Novizen innehatte, versuchte unterdessen ein Funkgerät in die Finger zu bekommen, um Jack Hill zu informieren. Verrat lag dem Renegaten im Blute.

Das Team warf nun dem Bunkerrat vor man habe sie verraten und mittels der Boden-Boden-Rakete ans Messer geliefert. Außerdem würde man die Bewohner aus Z5 mit einer großen Lüge bei Laune halten und die Menschen hätten das Recht frei zu wählen, wo und wie sie leben wollten.

Der Bunkerrat argumentierte dagegen, dass die Rakete von Lengels PDM gestartet wurde und die Bewohner der Zuflucht 5 keinesfalls beurteilen könnten,was gut für sie sei. Die Strahlung im Ödland sei noch zu hoch und es gäbe zu wenig Medikamente, um die RAD-Werte aller Bewohner zu senken. Außerdem hätten die Abgesandten der Konföderation angefangen und ein Mitglied des Bunkerrats getötet.

Die Fronten waren mehr als verhärtet. Lengel entschied sich mit seiner Frau Agnes – die während seiner Abwesenheit Sohn Horst Junior geboren hatte – das Netzwerk der Bunker zu verlassen und nach Cloud City umzusiedeln. Dem alten Arzt missfiel zu sehr, dass die Menschenrechte mit Füßen getreten wurden. Die restlichen Mitglieder des Teams warteten das Ende der Anhörung ab …

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