TF-Missionsbericht (07) – Das große Krabbeln
Nun war es so weit – für fünfzehn Patronen pro RADanten würden die „Söldner“ in die Tunnel der RAD-Minen eindringen und für Ordnung sorgen. Professor Langbaum holte sich bei McRapid noch einige Informationen ein, während Brigandier Würstli, Major Herschel und der Renegat Georgievski den Kübelwagen „Rommel“ bewachten.
Das Team Z5-1 bildete zwei Reihen, um sich durch die Dunkelheit des Tunnels zu kämpfen. Glücklicherweise hatte sich Herschel doch noch entschieden mitzugehen – zwei Wachen beim Auto würden sicherlich reichen. Sol bildeten die beiden Majore die erste Reihe, danach kamen die anderen Teammitglieder. Ausgerüstet mit Nachtsichgeräten, Infrarotbrille und Taschenlampen ging es Schritt für Schritt vorwärts.
Der Haupttunnel war etwa zehn Meter hoch und ebenso breit. Auf der rechten Seite lief in einer Höhe von knapp fünf Metern ein Lichterkabel entlang, doch die Halterungen der großen Lampen waren alle leer. Die Wände bestanden aus braunweißem Steinsalz, Boden und Decke wiesen zudem noch eine schmutziggraue Verfärbungen auf. Zudem lagen kleine und größere Brocken Steinsalz auf dem Boden verstreut, die eine erhöhte radioaktive Strahlung aufwiesen.
Einer meiner Spieler beschloss den Weg zu kartographieren, damit man sich nicht verlaufen würde. Eigentlich wollte ich kein komplexes Labyrinth entwerfen, änderte meine Pläne aber kurzentschlossen und splittete die geplanten Spielszenen auf. Der Spieler bekam nun ein Blatt mit Hexfeldern in die Hand gedrückt, ein Feld stellte fünfzig Meter dar und die Seiten wurden von eins bis sechs durchnummeriert. Dann begann ich meine Karte zu zeichnen.
Na ja, Hexfelder, Traveller und Würfel – da würfelte ich einfach für jedes Feld die Richtung aus. Da es immer abschüssig war, konnte sich der Tunnel auch wie ein Wurm in die Tiefe winden. Man muss halt nur auf gegenüberliegende Seiten achten. Also keine Vier nach der Eins notieren. Abzweigungen habe ich alle 2W6 (also zwei sechsseitige Würfel würfeln und die beiden Zahlen zusammenrechnen) Hexfelder eingeplant und es gibt so viele Abzweigungen wie Spielszenen.
Aktuell sieht der Tunnel so aus: 43553242643AB; A234; B33
Zeichnet man den Tunnel auf, so treffen die beiden Endpunkte scheinbar zusammen. Da der eine Weg allerdings fünfzig Meter (ein Hexfeld) länger ist, lasse ich die Abzweigungen A und B wieder zusammentreffen – jeweils auf einem anderen Höhenniveau.
Das die Brocken Steinsalz eine erhöhte Strahlung aufweisen, hat das Team dem Spieler von Doktor Doktor Lengel zu verdanken, der bemerkte das Salz Strahlung bindet. Also habe ich das grob ins Spiel umgesetzt und somit den Tunnel um ein Element erweitert, dass ihn spannender machen wird.
Irgendwann gelangte das Team an eine scharfe Rechtsbiegung und Lengel bemerkte eine steigende Strahlenbelastung, die sekündlich stärker wurde. Sofort wurden Vermutungen laut, es könnten RADanten sein und alle gingen in Kampfposition. Und tatsächlich – zwei RAD-Ants-Arbeiter kamen um die Ecke; monströse Ameisen mit einem Gewicht von knapp über zweihundert Kilogramm.
Genau jetzt fehlte Würstli dem Team, denn er besaß die Informationen wie man mit RADanten umzugehen hatte. Mit Gewehren und Pistolen im Anschlag wurde nun das Feuer eröffnet. Herschel, Langbaum und Georgievski – der just in dem Augenblick ebenfalls wieder zum Team stieß – suchten hinter einem der großen Steinsalzbrocken Deckung.
Die Arbeiter ignorierten die Eindringlinge zuerst, doch der erste Treffer ließ die RADanten ihr Verhalten ändern. Sie gaben Zisch- und Klicklaute von sich und begannen den Bau zu schützen, in dem sie die Feinde angriffen.
RAD-Ant-Arbeiter, 150-200 kg
Beseitiger (Allesfresser); Ödland; Geher. Stä 12, Ges 11, Aus 13, Int 0, Instinkt 7, Rudel 7;. Biss 2W6, Panzerung 2, Anzahl 1W6. Überleben 1, Athletik 0, Aufklärung 1, Nahkampf (Biss) 2. Besonderheit: Sondert beim Verenden 1W6 radioatkive Strahlung (RAD) ab.
Der Steinsalzbrocken war natürlich eine gute Deckung, doch in seinem direkten Umfeld war die Strahlenbelastung extrem hoch. Herschel trug seinen Schutzanzug, der sich über seine mutierten Muskeln arg spannte, doch alle anderen waren der Strahlung schutzlos ausgeliefert. Aber die radioaktive Strahlung war besser, als keine Deckung zu haben.
Jeder Charakter der sich nach Abschluss seiner Aktionen noch neben dem Brocken befand, erhielt 1W6 RAD.
Die RADanten erwiesen sich zäher als die bisherigen Gegner, doch Schuss um Schuss gingen sie in die Knie. Einer der Arbeiter nahm sich Herschel vor und kratzte sich Stück für Stück durch die Schutzschicht. Und dann kamen zwei RAD-Ant-Feuerkrieger um die Ecke …
RAD-Ant-Feuerkrieger, 180-220 kg
Beseitiger (Allesfresser); Ödland; Geher. Stä 14, Ges 13, Aus 15, Int 1, Instinkt 7, Rudel 7. Biss 2W6, Feuerstoß 2W6+2RAD, Panzerung 4, Anzahl 1W6. Überleben 1, Athletik 0, Aufklärung 2, Nahkampf (Biss) 2, Fernkampf (Feuerstoß). Besonderheit: Sondert beim Verenden 1W6 radioatkive Strahlung (RAD) ab. Der Feuerstoß (3 m Durchmesser) kann als Nebenaktion ausgeführt werden, pro Runde darf nur ein Feuerstoß ausgeführt werden.
Diese RADanten waren den Hilferufen der Arbeiter gefolgt und gingen sofort in den Angriff über. Die Kreaturen waren schwerer und angriffslustiger als ihre Artgenossen. Sobald sie in Reichweite für einen Angriff kamen bissen sie zu oder führten einen Feuerstoß aus. Dabei handelte es sich keineswegs um einen tatsächlichen Feuerball der Schaden verursacht, sondern um radioatkiv aufgeladene Luft. Nun, dieser Kampf trieb die RAD des Teams ziemlich schnell nach oben.
Auch Lengel griff nun in den Kampf ein und pumpte sich mit Drogen voll. Dann ging er mit gezogenem Säbel in den Kampf und unterstützte die Schützen tatkräftig, während der Mentalist Goldbluhm seine Gedanken sammelte und telekinetische Schläge austeilte. Unter diesem geballten Angriff gingen die RAdanten schlussendlich in die Knie und krepierten. Den letzten Feuerkrieger erledigte Lengel mit einer Injektion RAD-Away.
Doktor Doktor Lengel kümmerte sich erst einmal um die Verletzten und leistete erste Hilfe, dann sackte er zittrig zusammen und musste ausruhen. Die Drogen zehrten an seinem Körper und Lengels Verlangen nach Psycho hämmerte nun stetig in seinem Blut.
Goldbluhm und Herschel knickten den RADanten die Fühler und einige Mandibeln ab. So konnte man McRapid später vorrechnen, wie viel er zu zahlen hatte. Nun ging es weiter in den Tunnel hinein, bis zu einer Abzweigung. Lengel sah auf seinen Geigerzähler, konnte sich aber kaum konzentrieren. Major Strow verlangte nun nach dem Gerät, doch Lengel verweigerte die Herausgabe. Also ließ sich Langbaum den Geigerzähler geben – um ihn an Strow weiterzureichen.
Während sich Lengel darüber beschwerte, ortete Strow verschiedene radioaktive Ereignisse. Der eine Tunnel wies eine hochkonzentrierte Strahlung auf, in dem anderen nahm die Strahlung mal ab und dann wieder zu. Genau dorthin wollte das Team, denn vermutlich würde sich dort der Bau der RADanten befinden.
Nach etwas mehr als einhundert Metern wurde gestoppt und beschlossen den Kübelwagen zu holen. Immerhin waren die Tunnel breit genug und der Wagen hatte Scheinwerfer. Strow und Lengel blieben zurück um Wache zu halten, die anderen marschierten wieder zurück …
Witzigerweise hatte das Team genau in dem Augenblick die Idee mit dem Wagen, in dem sie nur noch wenige Schritte vor dem Bau standen. Einer der Spieler meinte, die beiden könnten ja bei Gefahr weglaufen – dann fiel ihm ein das Lengel ein erschöpfter alter Mann ist und Strow nur ein Bein hat.
Lengel: „ICH BIN NICHT ALT!“
Schlimm genug das der jetzt „voll auf Psycho“ ist. Da muss man sich nicht noch über sein alter Lustig machen. Ausserdem könnte das in einem Duell enden, wenn nicht alle so feige wären.
Da Lengel die Leute mit einem Latexhandschuh zum Duell herausfordert, nimmt ihn einfach niemand ernst.